Stadt Kempen Ein neuer Förster für das Kempener Land

Stadt Kempen · Marco Wesselowsky kümmert sich fortan in Nachfolge von Katharina Lohmann um die Wälder rund um Kempen. Den Berliner zog es schon in Jugendjahren in den Forst. Jetzt ist er da, wo er schon immer hin wollte.

 Bei der Vorstellung des neuen Försters auf Gut Heimendahl (v.l.): Hannes von Heimendahl, Marco Wesselowsky und Christoph Zebunke.

Bei der Vorstellung des neuen Försters auf Gut Heimendahl (v.l.): Hannes von Heimendahl, Marco Wesselowsky und Christoph Zebunke.

Foto: Wolfgang kaiser

Marco Wesselowsky ist neuer Förster im Kempener Land. Der 28-Jährige gebürtige Berliner ist zuständig für die Kommunen Kempen, Tönisvorst und Willich sowie die privaten Waldbesitzer aus Kempen, Krefeld, Willich und Tönisvorst. Er löst Katharina Lohmann ab, die einen anderen Bezirk des Regionalforstamts Niederrhein übernimmt.

Die Aufgaben seien ausgesprochen vielfältig, berichtete Christoph Zebunke vom Regionalforstamt Niederrhein gestern bei der Vorstellung des neuen Försters auf Gut Heimendahl. Rund 1200 Waldbesitzer gibt es im Revier, da ist eigentlich immer zu tun. Es geht beispielsweise um den An- und Verkauf von Waldbeständen: Ist das Angebot in Ordnung? Wie viel ist ein Waldstück wert? Wesselowsky begutachtet den Forstabschnitt und beantwortet alle offenen Fragen.

Für ihn habe, merkte er gestern an, bereits sehr früh festgestanden, dass er beruflich in den Forst wollte. Nach dem Studium fand er jedoch nicht sofort eine Stelle, weil er nur den Bachelor-Abschluss hatte und kein Diplom. Er fing mit dem Master an, merkte aber ziemlich rasch, dass das nicht sein Ding ist: "Ich wollte meinen Berufsalltag nicht im Büro verbringen, ich wollte raus." Ein Schwenk in das Feuerwehr-Metier konnte den Drang in den Wald auf Dauer nicht stoppen. Als die Einstellungschancen besser wurden, versuchte Wesselowsky es erneute - diesmal mit Erfolg: "Jetzt bin ich genau da, was ich immer schon sein wollte."

Seit Anfang des Monats ist er im Dienst und hat bereits erste Erfahrtungen gesammelt, mit welchen Fragen und Probleme er im Alltag so konfrontiert wird. Da gab es etwa Anfragen, ob es erlaubt sein, im Wald einfach Holz zu sammeln. Antwort: Wenn jemand nur ein paar Stöcke braucht, ist das kein Problem, die kann man sich einfach nehmen. Wer jedoch größere Mengen benötigt, etwas als Brennholz, braucht einen Sammelschein. Kann man als Privatmann eigentlich auch ganz Bäume kaufen, um sie zu verheizen ? Antwort: Im Prinzip kann man das, manche Waldbesitzer geben gern grünes Licht, gegen Bezahlung natürlich. Voraussetzung ist allerdings, dass die Fällarbeiten von einem Fachunternehmen erledigt werden. Auch dem Problem freilaufende Hund ist der neue Förster bereits begegnet: "Viele wissen gar nicht, dass ein Hund nur auf dem Weg ohne Leine laufen darf und keinesfalls im Wald. Die sind dann überrascht, wenn ich ihnen das sage." Die meisten folgen dann allerdings anstandslos der Bitte des Försters, ihren vierbeinigen Begleiter doch bitte an die Leine zu lehnen.

Zum Zustand des hiesigen Waldes äußerte sich Katharina Lohmann. 99 Prozent des Bestands sind Laubbäume. Besonders oft findet man in der Region Esche, Eiche, Pappel und Ahorn. Der Anteil der Buchen hingegen ist verhältnismäßig klein. Sorgen bereiten aktuell in erster Linie die Eschen, deren Triebe vielfach sterben.

Generell ist es das erklärte Ziel eines Försters, den Wald als attraktives Naherholungsgebiet zu erhalten. Gemeinsam soll die Bewirtschaftung der angeschlossenen Waldflächen zum Vorteil der Eigentümer verbessert werden. Wichtig dabei ist, dass jeder Waldbesitzer letztendlich selber entscheidet und eigenverantwortlich handelt. Interessant für Mitglieder sind auch eine gemeinsame Holzvermarktung und Pflanzenbeschaffung sowie eine fachgerechte Erledigung und Kontrolle aller Pflegearbeiten im Wald.

Damit das Wald-Bewusstsein auch in der kommenden Generation erhalten bleibt, stehen regelmäßig Führung von Schulklassen durch das Forstrevier auf dem Programm. Generell ist die von Hannes von Heimendahl geleitete Forstbetriebsgemeinschaft Kempener Land kein geschlossener Zirkel, sondern auch Ansprechpartner für alle Nicht-Waldbesitzer.

www.wald-und-holz.nrw.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort