Gemeinde Grefrath Ein Leben für Gott

Gemeinde Grefrath · Nach sechs Jahren am Ziel angekommen: Christiane Groß hat sich für ein Leben in der Abtei Mariendonk entschieden. Mit dem Ablegen der Ewigen Profess gehört sie als Schwester Felicitas nun zur Gemeinschaft der Schwestern.

Die Freude leuchtet Schwester Felicitas aus den Augen heraus. "Felicitas heißt die Glückliche und die bin ich. Der Name passt genau zu mir", sagt die 42-Jährige, die mit bürgerlichen Namen Christiane Groß heißt, aber jetzt als Schwester Felicitas in der Abtei Mariendonk leben wird. Mit dem Hochfest des Heiligen Benedikt ist für sie ein ganz besonderer Tag einhergegangen. Sie legte genau an diesem Tag die Ewige Profess ab. "Für mich ist es ein bedeutender Tag. Es ist die endgültige Eingliederung. Ich habe lange darauf hin gelebt", erzählt eine tief ergriffene und strahlende Schwester Felicitas.

Auf das Ablegen des klösterlichen Gelübdes bereitete sich die 42-Jährige seit sechs Jahre vor, denn solange lebt sie schon in der Gemeinschaft der Schwestern in Mariendonk. Für die gebürtige Anröchterin aus dem Kreis Soest war schon in jungen Jahren klar, dass ihr Weg mit Gott verbunden war. "Es war der Wunsch, Gott mein Leben zu geben. Es gab Suchwege, aber es war immer die Suche nach Gott, auch wenn ich mich schon einmal ein stückweit von der Kirche entfernte", erinnert sie sich.

Nach dem Abitur studierte Christiane Groß Pädagogik in Münster, um danach in einer geistlichen Gemeinschaft in Peru zu arbeiten. Sie sei immer weiter auf Gott zugegangen und habe sich gefragt, was Gott konkret im Alltag von ihr wollte, sagt Schwester Felicitas. Ihr weiterer Weg führte sie für sieben Jahre in einen belgischen Wallfahrtsort, wo sie für den Empfang der deutschen Pilger zuständig war. In dieser Zeit lernte sie auch die Abtei Mariendonk kennen. "Ich bin 2004 zu den Stundengebeten hierher gekommen. Ich wollte ein paar stille Tage in der Abtei verbringen. Als ich den ersten Gottesdienst erlebte, wusste ich, dass ich hier für immer bleiben wollte", erzählt Schwester Felicitas.

2008 kam sie in die Abtei für das Noviziat. Das erste Jahr trug sie noch Zivil. "Es ist irgendwie die Zeit, in der man für sich feststellen kann, ob Kloster von innen genauso aussieht, wie man es sich von außen vorgestellt hat. Wer noch nie im Kloster gelebt hat, kann sich Illusionen machen. Für mich hat sich in dieser Zeit bestätigt, dass es genau das Richtige ist", berichtet Schwester Felicitas.

Nach dem ersten Jahr erhielt sie die Einkleidung und ihren neuen Namen, um deutlich zu machen, dass ein neuer Lebensabschnitt eingeläutet worden war. In Sachen Namen gab es eine Liste, aus der sie mögliche Favoriten heraussuchen konnte. Aufgrund der Bedeutung des Namens Felicitas war es einer ihrer Wunschnamen, dem die Äbtissin ihr letztendlich dann auch zusprach.

In den kommenden Jahren war Schwester Felicitas immer noch völlig frei, sich gegen ein Leben im Kloster auszusprechen. Allerdings ein Gedanke, den sie nie hatte. "Die innerliche Verbindung war bereits gewachsen", betont Schwester Felicitas. Das Noviziat teilt sich verschiedene Etappen, betreffend die Eingliederung in die Gemeinschaft ein Das erste Versprechen vor drei Jahren war so auch noch zeitlich festgelegt. Innerhalb des Noviziates absolvierte Schwester Felicitas eine Ausbildung zur Gesundheitskrankenpflegerassistentin im Lobbericher Krankenhaus. Die Frage, wie sie Gott am besten im Alltag dienen kann, fand eine Antwort in der Pflege der anderen Schwestern.

"Meine Eltern freuen sich, dass ich glücklich bin und haben die Profess mitgefeiert", berichtet Schwester Felicitas. Innerhalb der Eucharistiefeier empfing sie den schwarzen Schleier, der den weißen Schleier nun ersetzt. Dazu kam der Ring, der die Verbundenheit mit Jesus Christus darstellt. Zudem wurde ihr das Chorbuch nochmals überreicht, um den Auftrag zu verdeutlichen, das Stundengebet der Kirche zu beten.

(tref)
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