Stadt Kempen Ein Königreich für Kempen

Stadt Kempen · Der Bundesrat setzt sich für die Wiedereinführung alter Auto-Kennzeichen ein. So könnte es zu einer Restauration des Königreichs Kempen (KK) kommen. Der Mehraufwand und die Kosten dafür sind gering, schätzen Experten.

 Bis 1975 trugen alle Autos in Kempen das Kennzeichen KK. Bald könnten sie wieder das Straßenbild in Kempen prägen. Hier ein Blick in die Peterstraße 1965.

Bis 1975 trugen alle Autos in Kempen das Kennzeichen KK. Bald könnten sie wieder das Straßenbild in Kempen prägen. Hier ein Blick in die Peterstraße 1965.

Foto: Andreas Storz, Königreich Kempen von 1899 bis heute, 2011

Königreich Kempen — das war im Volksmund das alte Autokennzeichen KK. Eigentlich stand es für "Kreis Kempen-Krefeld". Mit der Gebietsreform von 1975 verschwand das Fahrzeug-Kennzeichen langsam aus dem Straßenbild. Nun könnte das Kennzeichen KK vielleicht bald wieder Kempener Autos schmücken.

19 Bürgermeister aus NRW-Kommunen haben eine Resolution unterzeichnet, in der sie die Wiedereinführung der alten Kfz-Kennzeichen fordern (die RP brichtete). Unterstützung bekommen sie in ihrem Anliegen auf Bundesebene. Dort hat eine Bundesratsinitiative die notwendigen Änderungen der Fahrzeugszulassungs-Verordnung bereits formuliert.

Stadt wartet ab

Allerdings war der Kempener Bürgermeister Volker Rübo (CDU) nicht unter den Unterzeichnern der Resolution. In der Ratssitzung am Dienstagabend nahm er Stellung zur Wiedereinführung der KK-Kennzeichen. "Zu diesem Thema gibt es derzeit nicht viel zu sagen. Wir haben uns im Rathaus noch nicht damit befasst", erklärte Rübo. "Wir werden erstmal die Entscheidung auf Landesebene abwarten."

Und dort ist NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger skeptisch, denn die Nummernschilder hätten sich seit 40 Jahren bewährt. Die letzte Entscheidung liegt allerdings beim Bundesrat.

Ganz anders sieht dagegen der frühere Kempener Bürgermeister Karl-Heinz Hermans die Sachlage: "Ich würde mich freuen, wenn das alte Kennzeichen KK zurückkehren würde." Dies zeigt Hermans auch an seinem Auto. "Als Andenken an das alte Kennzeichen habe ich an meinem Auto ein Nummernschild mit VIE-KK", erklärt Hermans. Insgesamt gibt es im Kreis nur noch 751 angemeldete Fahrzeuge mit dem Kennzeichen KK. "Die meisten sind Anhänger, landwirtschaftliche Maschinen und Traktoren, die in den letzten 35 Jahren noch nie um- oder abgemeldet wurden", sagt Benedikt Giesbers von der Pressestelle des Kreises Viersen.

Geringer Aufwand

Einer Wiedereinführung des "Königreich Kempen"-Kennzeichens will der Kreis Viersen nicht im Weg stehen. "Falls es gewünscht wird, werden wir die Änderungen umsetzen, es aber nicht aktiv bewerben", sagte Giesbers. Großen zusätzlichen Aufwand und Kosten würde die Umstellung im Straßenverkehrsamt nicht verursachen. "Dem Computer ist es egal, ob er mit KK- oder mit VIE-Daten gespeist wird", so der Pressesprecher weiter. Wer sein Auto dann mit einem neuen, alten KK-Kennzeichen schmücken wolle, müsse aber natürlich die Kosten dafür selber tragen.

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(RP)
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