Stadt Kempen Ehrenleutnant-Riege dreht im Baumarkt

Stadt Kempen · Curd Louis Dahlmann wurde zum 20. Ehrenleutnant der Garde ernannt. Als Laudatio wurde ein Film mit seinen Vorgängern als Kunden und Mitarbeiter bei "Self" gedreht. Zum 40-jährigen Bestehen gab es einen Jubiläumsorden.

 Beim Regiments- und Uniformappell im Kolpingsaal wurde Curd Louis Dahlmann (Mitte mit Urkunde) zum 20. Ehrenleutnant der Garde ernannt.

Beim Regiments- und Uniformappell im Kolpingsaal wurde Curd Louis Dahlmann (Mitte mit Urkunde) zum 20. Ehrenleutnant der Garde ernannt.

Foto: W. KAISER

Wie viele Freunde die Prinzengarde mittlerweile hat, zeigte sich erneut beim Regiments- und Uniformappell im restlos besetzten Kolpinghaus. Etwa 450 Gäste dürften es gewesen sein. Sie erlebten den Höhepunkt des Abends mit, als Curd Louis Dahlmann (59) zum 20. Ehrenleutnant der Garde ernannt wurde. "Natürlich ist das eine besondere Ehre und Auszeichnung für mich", sagte Curd Louis Dahlmann, der gerne und oft Tennis spielt, kegelt und mit seinem Bruder Axel das Unternehmen Dahlmann mit Baumarkt und Gartencenter führt. Er war mit Ehefrau Eva, seinem Schwiegersohn Emanuel und seiner Tochter Julia gekommen. Die Leutnants-Kappe, die ihm wenig später der 1. Vorsitzende der Prinzengarde, Heiner Hermans, verpasste, saß.

 Curd Louis Dahlmann (59) wurde im Kolpingsaal zum 20. Ehrenleutnant der Garde ernannt.

Curd Louis Dahlmann (59) wurde im Kolpingsaal zum 20. Ehrenleutnant der Garde ernannt.

Foto: Kaiser Wolfgang

Ehe es soweit war, hatte sich Kabarettist Stefan Verhasselt, der im vergangenen Jahr zum Ehrenleutnant gekürt worden war, etwas Besonderes bei seiner Laudatio auf Dahlmann überlegt. Verhasselt zeigte einen etwa zehnminütigen Film, den Stefan Jansen mit seiner Kamera aufgenommen und geschnitten hatte. An zwei Sonntagen hatte man im Self-Baumarkt in Kempen gedreht. Nur Axel Dahlmann wusste davon. Nahezu alle bisherigen Ehrenleutnants waren daran beteiligt, schlüpften in die Rolle von Mitarbeitern oder Kunden.

Am Info-Schalter stand beispielsweise der Geschäftsführer der Stadtwerke Kempen, Siggi Ferlings. Zu den Kunden gehörten unter anderem Kempens Bürgermeister Volker Rübo mit seinem Pressesprecher Christoph Dellmans. Die Beiden wollten wohl schon mit dem Bau des neuen Kempener Rathauses beginnen und bestellten unter anderem jede Menge Zement, Holz, Dachziegel, inklusive 750 Kästen Bier. "Eine Wasserwaage brauchen wir nicht, wir machen das alles pi mal Daumen", witzelte Rübo. Viel Beifall gab es für dieses Drehbuch. Wer den Film sehen möchte, sollte im Internet unter "www.prinzengarde-kempen.de" nachschauen.

Ganz vorne im Kolpinghaus saß ein weiterer Ehrenleutnant, Rolli Wilmen. Der heute 71-Jährige war lange Zeit der Wirt der gleichnamigen Gaststätte und konnte sich noch gut daran erinnern: "Als sich in meiner Kneipe die Prinzengarde am 23. Januar 1978, also vor exakt vier Jahrzehnten, gründete." Damals waren es 24 Mitglieder, heute sind es weit über 300. Die Prinzengarde dürfte in den nächsten Wochen etwa 40 Auftritte haben. Jetzt wurde beim Uniformappell alles erst einmal gerichtet. Spieß Rolf Posten und Kommandant Ralph Frahm nahmen den Appell ab, achteten streng auf die richtige Bekleidung. Einige Straf-Euros waren aber doch fällig, so als sich Jochen Jansen mit offener Hose präsentierte oder die Stiefel von Paul Koenen nicht geputzt waren. Es war natürlich alles nur Spaß. Auch, dass vier Gardisten den Appell komplett verpennten und zu 20 Euro Strafe verdonnert wurden.

Ehe die Band "Night Birds" für Unterhaltung sorgte und zum Tanz animierte, zeigte nicht nur der Gastgeber mit den Mariechen und Offizieren einen Gardetanz. Die Trainerinnen Alessa Gerdes und Laura Wilmen führten zuvor die "Gardepänz" auf die Bühne. Neun junge Mädchen; die Jüngste, Charlotte, war sieben Jahre alt. Es glänzte und blinkte in der Kolping-Halle. Nicht nur, weil das Kempener Prinzenpaar vorne stand. Denn die Garde hatte anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens einen Jubiläumsorden herausgeben. Als 1. Vorsitzender Heiner Hermans die drei Vize-Bürgermeister, Otto Birkmann, Irene Steeger und Hans-Peter van der Bloemen, in trauter Runde zusammenstehen sah, hatte er eine Idee: "Euch kann ich mir gut als Dreigestirn vorstellen, Otto, der Prinz, Irene, die Jungfrau und Hans-Peter der Bauer...." Es wurde ein langer und vergnüglicher Abend.

(wsc)
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