Weihnachten 2019: Geburten im Kempener Krankenhaus Im Hospital zum Heiligen Geist geborgen ins Leben starten

Kempen · Durchschnittlich 700 Babys erblicken im Hospital zum Heiligen Geist in Kempen pro Jahr das Licht der Welt. Ein großes Team sorgt für einen guten Start.

 Oberärztin Melanie Stille Julia Maryschiok mit ihrer Tochter Pia, Bärbel Ostermann, die stellvertretende Stationsleitung, und Gaby Küppers (von links) im gemütlichen Aufenthaltsraum der Station.  Foto: Kaiser

Oberärztin Melanie Stille Julia Maryschiok mit ihrer Tochter Pia, Bärbel Ostermann, die stellvertretende Stationsleitung, und Gaby Küppers (von links) im gemütlichen Aufenthaltsraum der Station. Foto: Kaiser

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Schon beim Abbiegen auf die Station B1 im Kempener Hospital zum Heiligen Geist ändert sich das Bild. Warme Farbtöne bestimmen die Wandgestaltung, und auf dem Boden fällt der Blick auf eine Holzoptik, die dem Ganzen einen heimeligen Eindruck vermittelt. Fröhliche Bilder mit Texten wie „Ich schenke dir mein schönstes Lächeln“ oder „Every day is a new day“ begrüßen den Besucher. An jeder einzelnen Tür hängt ein kleiner Tannengruß mit Grün, Zapfen und einem roten Band. „Wir dekorieren immer ein wenig saisonal. Wer unsere Station betritt, der soll nicht an ein Krankenhaus denken“, sagt Gabi Küppers, die stellvertretende Stationsleitung der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Die Gestaltung vermittelt ein familiäres Ambiente und ein großes Stück Geborgenheit. „Dieser Wohlfühlcharakter ist uns wichtig. Unser schönstes Kompliment ist es, wenn die Frauen uns sagen, sie würden gerne noch einen Tag bei uns bleiben“, sagt die Oberärztin Melanie Stille. Aber nicht nur der erste optische Eindruck beim Betreten der Station sorgt für ein angenehmes Gefühl. Es ist die ganze Atmosphäre, und dahinter steht ein Team aus zehn Ärzten, elf Hebammen und 13 Krankenschwestern. Sie allesamt sind für das Wohl der Patientinnen und der Babys im Einsatz. Wobei viele Mitarbeiter der Station schon seit Jahren angehören, manche sogar schon seit drei Jahrzehnten.

Das entspannte Ambiente, das die B1 vermittelt, mögen nicht nur die Patientinnen. „Die Familien merken, dass wir ein stimmiges Team sind. Das vermittelt ihnen ein gutes Gefühl und gibt Sicherheit“, sagt Bärbel Ostermann. Ganz wichtig sei es dabei, auf die Familien einzugehen und eine persönliche Betreuung anzubieten, fügt die Hebamme an. In Absprache mit den Eltern setzt das Team gerne auf eine natürliche Geburtshilfe, was bei allen gut ankomme. „Wir intervenieren nur, wenn es nötig ist oder vorab von der Mutter ein Kaiserschnitt gewünscht ist“, sagt Stille. Die Formen der Geburt sind ansonsten unterschiedlich.

In zwei der drei hellen und freundlichen Kreißsäle stehen Gebärbadewannen zur Verfügung. Eine Wassergeburt gehört ebenso zu den Angeboten wie alternative Gebärpositionen. „Wenn wir eine Frau unter dem Geburtsvorgang spontan mit du ansprechen, ist dies eine Hilfe. Wir verdeutlichen damit, dass wir keine wildfremden Menschen sind. Den Frauen fällt es so leichter loszulassen. Nähe braucht auch Unterstützung“, weiß Ostermann aus ihrer langjährigen Erfahrung. Aber auch die Männer werden nicht vergessen, wenn sie bei der Geburt dabei sind. Sie erfahren ebenfalls Unterstützung, wenn sie oftmals etwas hilflos daneben stehen und ihrer Frau nicht helfen können.

Ob das Stillzimmer oder das große Kinderzimmer, die bei aller Funktionalität und Moderne Nestwärme ausstrahlen, oder der gemütliche Kaffeebereich, in dem für die Patientinnen ein Frühstücksbüfett angeboten wird und wo sie zusammen mit ihren Familien bei einem Cappuccino oder einem anderen Getränk in Ruhe sitzen können – wie wichtig der Station das Wohlfühlen ist, spiegelt sich überall wider. „Für mich war es nach der Geburt meines Sohnes sofort klar, dass auch unser nächstes Kind im Kempener Krankenhaus geboren werden soll“, erzählt Julia Matyschiok, die kurz vor Weihnachten Tochter Pia im Hospital zum Heiligen Geist zur Welt gebracht hat.

Neben der perfekten fachlichen Betreuung seien es die vielen Kleinigkeiten, die sie begeistern. Der Teddybären-Aufdruck auf der Wickelkommode, die praktischen Babykutschen, wie die mobilen Betten für die Neugeborenen genannt werden, oder die Holz-Babybalkone, die an das Bett der Mutter gehängt werden können und es ermöglichen, dass ein Baby in einem geschützten Bereich liegt, aber dennoch Kontakt zur Mutter hat – alles sei rundum stimmig. Geborgenheit und Sicherheit vermitteln zieht aber noch weitere Kreise: Das Krankenhaus bietet Hebammen- und Wochenbettsprechstunden an. Gerade wer aufgrund des aktuellen Hebammenmangels keine Hebamme hat, der kann hier seine Fragen stellen und findet einen fachlichen Ansprechpartner. „Ganz wichtig sind unsere Kreißsaalführungen, die wir alle zwei Wochen anbieten. Hier haben die Familien die Gelegenheit, uns und unser Haus kennenzulernen. Es kostet nichts, und niemand muss sich anmelden, sondern kann sich einfach anschließen“, sagt Stille.

Und dann gibt es da auch noch ein kleines Stückchen Geborgenheit zum Mitnehmen: Jedes Neugeborene erhält nämlich ein Paar niedliche handgefertigte Lederpuschen Größe 18/19 für die ersten eigenen Schritte im Leben.

Termin Die nächste Kreißsaalführung ist am Sonntag, 29. Dezember, um 11 Uhr. Es schließen sich im neuen Jahr der 12. und 26. Januar, jeweils ab 11 Uhr, an.

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