Besuch in der Druckerei te Neues in Kempen Klimaneutrales Drucken boomt

Kempen · In der Druckerei te Neues in Kempen informierte sich NRW-Minister Joachim Stamp über die Sorgen des Mittelstands und erfuhr, wie Wahlplakate gedruckt werden.

 Tobias te Neues (l.) erklärt Joachim Stamp die Funktion einer Druckmaschine. Hinten rechts der FDP-Bundestagskandidat Eric Scheuerle.

Tobias te Neues (l.) erklärt Joachim Stamp die Funktion einer Druckmaschine. Hinten rechts der FDP-Bundestagskandidat Eric Scheuerle.

Foto: Norbert Prümen

Joachim Stamp (FDP), NRW-Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration und stellvertretender Ministerpräsident des Landes, hat am Mittwoch die Druckerei te Neues in Kempen besucht. Von Vertriebsleiter Tobias te Neues wollte er wissen, wo der Schuh drückt. Te Neues berichtete von den Sorgen mittelständischer Unternehmen, die mit immer mehr Bürokratie zu kämpfen hätten, unter anderem mit dem Lieferkettengesetz. Sein Appell an die Politik: „Lasst uns machen, ob in Düsseldorf oder Berlin – wir haben vor Ort die bessere Lösung.“

Das Unternehmen te Neues beschäftigt aktuell 160 Mitarbeiter, darunter Auszubildende in zehn Berufsfeldern. Als eines von nur vier Unternehmen deutschlandweit bietet te Neues den Druck von Großflächenplakaten an – was die liberalen Besucher mit Blick auf die durch die Druckmaschinen ratternden Wahlplakate sichtlich interessierte.

Wie te Neues berichtete, war das vergangene Corona-Jahr schwer. Zwar habe man Kurzarbeit vermeiden können, doch die Auftragslage sei eingebrochen. Jetzt seien nicht die Aufträge das Problem, sondern der Materialmangel – „die Lieferzeiten haben sich verdrei- bis vervierfacht.“ Dass gedruckte Plakate einmal nicht mehr erwünscht und von digitalen Stellwänden an Straßen abgelöst werden könnten, glaubt te Neues nicht: Zum einen könne man digitale Stellwände nicht überall aufstellen, weil das Sonnenlicht darin blenden könne, es auch nicht überall Strom gebe. Zudem seien Plakate auf Papier nachhaltiger – und der Klimaschutz werde den Kunden immer wichtiger. Schon heute entschieden sich 35 bis 40 Prozent der Kunden für ein klimaneutrales Produkt, zahlten für die CO2-Emissionen, die durch den Druckauftrag anfielen, und würden so ein Klimaschutz-Projekt etwa in Afrika oder Indien finanzieren.

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