Kempen Unverzichtbare Helfer auf dem Weihnachtsmarkt

KEMPEN · Seit vielen Jahren kümmern sich Ehrenamtler beim Fest in der Kempener Altstadt um kleine und große Missgeschicke.

 Am Samstagnachmittag machten die DRK-Helferinnen (von links) Jasmin Grunau, Lena-Sue Schmitz und Bettina Lohmanns ihre Runde über den Weihnachtsmarkt in der Kempener Altstadt.

Am Samstagnachmittag machten die DRK-Helferinnen (von links) Jasmin Grunau, Lena-Sue Schmitz und Bettina Lohmanns ihre Runde über den Weihnachtsmarkt in der Kempener Altstadt.

Foto: Norbert Prümen

Sie gehören zum Bild des Kempener Weihnachtsmarkt sowie vieler anderer Feste: die freundlichen Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die in Zweiertrupps über die Feste ziehen. Jederzeit sind sie bereit, bei kleineren und größeren Missgeschicken zu helfen. Auch wenn das DRK dies bereits über ein Jahrzehnt macht, hat Bereitschaftsführer Olaf Schmitz den Respekt vor dieser Aufgabe nicht verloren. Denn die Weihnachtsmärkte seien nun einmal „Riesenveranstaltungen”. Viele Menschen, oft drangvolle Enge, wo auch die Helfer manchmal Schwierigkeiten haben, durchzukommen. Und sie wissen nie genau, was sie am Einsatzort erwartet. „Wir haben schon alles Mögliche erlebt”, sagt der erfahrene Leiter der jeweils zehn Helfer in wechselnden Besetzungen umfassenden Truppe.

Die Rotkreuzler haben bereits Leben gerettet, schwere Verletzungen behandelt, Knochenbrüche ruhig gestellt. Genauso passiert es, dass jemand an Unterzuckerung leidet oder Kreislaufprobleme bekommt. Das DRK kümmert sich auch um diejenigen, die dem Glühwein zu sehr zugesprochen haben.

Schmitz lobt die Zusammenarbeit mit der Kempener Rettungswache. Man stehe immer im gegenseitigen Kontakt. So wurden die Ersthelfer des DRK zum Beispiel am ersten Weihnachtsmarkt-Wochenende zu einem Treppensturz gerufen. Der hatte mit dem Markt selbst gar nichts zu tun, aber die Helfer konnten im Gedränge eher durchkommen, als das der Feuerwehr mit ihren großen Wagen geglückt wäre. Und es kommt nun einmal bei vielen Unfällen auf Schnelligkeit an.

Sehr angenehm ist für die DRK-Helfer, dass sie in diesem Jahr ihre Einsatzzentrale in die Räume des Standesamtes an der Neustraße verlegen konnten. In den Jahren zuvor waren sie immer in einem Wohnwagen auf dem Kirchplatz zu finden. Aber dieser ist nicht nur in die Jahre gekommen, sondern er ist auch wenig bequem. Nun können sich die Helfer in den Räumen des Standesamtes ein wenig aufwärmen, ihre Mahlzeiten einnehmen und die sanitären Anlagen nutzen. Ein Krankenwagen steht direkt auf der angrenzenden Wambrechiesstraße. Durch die Baustelle an der Ellenstraße wurde diese Lösung nötig, die aber wie Schmitz meint, sehr praktikabel sei. Denn aufgrund des gemeinsam mit der Stadt und den Veranstaltern Werbering und Eventagentur „X-Dreams“ erarbeiteten neuen Sicherungskonzepts sind ja nun alle Ausfahrten der Fußgängerzonen mit Pollern gesperrt. Daher nutzen die Helfer die Wälle am Altstadtring, um dort mit Autos durchzufahren. So können sie, wenn es nötig ist, auch in Gegenrichtung zum Ring fahren. Dies erspart kostbare Zeit, zumal der Ring an solchen Wochenenden oft zugeparkt ist oder dort Verkehrschaos herrscht.

Das DRK hilft überall: Mancher auswärtige Besucher kann sich nicht mehr an den Namen der Straße erinnern, in der er geparkt hat, aber wohl darin, wie das Haus aussah, vor dem sein Auto steht. Auch ein solches Rätsel wirde meist gelöst. Und da die Händler an den Ständen die DRK-Leute seit Jahren kennen, gibt es von ihnen manchmal einen warmen Kakao oder Kaffee. Im Gegenzug passen die Helfer dann schon mal auf den Stand auf, wenn der Händler „mal wohin muss”, wie Schmitz schmunzelnd sagt. Das sei schließlich auch Lebenshilfe, sind er und seine Helfer überzeugt.

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