Flutkatastrophe in NRW Land ehrt DRK-Helfer für Flut-Einsatz

Kreis Viersen · Im Grefrather Lenkeshof wurden rund 90 DRK-Helferinnen und -helfer aus dem Kreis Viersen für ihrem Einsatz bei der Flutkatastrophe geehrt. NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk übergab die Medaillen im Auftrag von Innenminister Herbert Reul.

 Für ihren Einsatz während der Flutkatastrophe wurden Helferinnen und Helfer des DRK im Grefrather Lenkeshof geehrt.

Für ihren Einsatz während der Flutkatastrophe wurden Helferinnen und Helfer des DRK im Grefrather Lenkeshof geehrt.

Foto: Dieter Titscher Fotografie

Auf dem Grefrather Lenkeshof haben sich am Sonntag rund 90 DRK-Helferinnen und Helfer aus dem ganzen Kreis Viersen eingefunden. Ihnen wurde die Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen überreicht. Die Helferinnen und Helfer waren beim Hochwasser und Flut-Einsatz im Juli 2021 aktiv, neben anderen Orten auch in Iversheim an der Erft, aber auch beim Aufbau eines Betreuungsplatzes für fast 2000 Rettungskräfte aus anderen Bundesländern an der Messe Düsseldorf. Daneben wurden auch verschiedene Patiententransportzüge in den Einsatz gebracht.

Nach Gruß- und Dankesworten der DRK-Kreisbereitschaftsleiterin Inke Titscher, des Kreisbrandmeisters Rainer Höckels und Gästen aus Iversheim wurden die 148 Aktiven geehrt. Eine für die Helfer unerwartete und sehr emotionale Danksagung überbrachten Elisabeth Hanczaryk, Wilfried Schumacher und Martin Finder, welche für die Verleihung extra aus Iversheim angereist waren. Die Verbundenheit der DRK-Helfer aus Viersen mit „ihren Iversheimern“ sei nicht verwunderlich, so der stellvertretende DRK-Kreisbereitschaftsleiter Torsten Zerres. Die Viersener seien nie so ganz aus Iversheim „abgezogen“. Seit dem Einsatz im letzten Jahr pflegen die Rotkreuzler eine enge Freundschaft. Stellvertretend für den Innenminister Herbert Reul übergab NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk die Medaillen des Landes Nordrhein-Westfalen. Aus Grefrath wurden 16 Helferinnen und Helfer geehrt, 16 aus Kempen, zwölf aus Willich und zehn aus Tönisvorst.

Christian Kappenhagen, Vorsitzender des DRK-Ortsverbandes Grefrath, erinnert sich: „Ich habe ein, zwei Tage gebraucht, um die ganze Dimension der Flutkatastrophe zu realisieren.“ Die Grefrather waren auch auf dem Düsseldorfer Messegelände im Einsatz und versorgten weitere Kräfte: Feldbetten, Feldküche, Aufbau des Verpflegungsbereichs und vieles mehr. 3000 Kilogram Käse und Wurst, 7000 Brötchen, 10.000 Liter Getränke wurden beschafft und für die spätere Ausgabe vorbereitet. Aber auch vor Ort, im Speziellen in Iversheim, war das DRK Grefrath im Einsatz. Christian Kappenhagen kannte aus den Nachrichten zwar schon Bewegtbilder, doch was er vor Ort sah, sprengte alle Vorstellungskraft: Menschen, die versuchten, den Dreck aus ihren Häusern zu kehren, ihre Möbel auf die Straße warfen. Straßen, Bäume, Brücken – alles war weggerissen. Iversheim war ein Ort, der von den Wassermassen regelrecht glatt geschliffen wurde. Ein Schiffscontainer hatte einen Menschen unter sich begraben. „Dieser Mann fehlt jetzt in diesem Ort“, sagte Kappenhagen damals. Die Menschen seien dankbar gewesen für jede noch so kleine Hilfe – und wenn es nur ein Gespräch, ein Moment der Achtsamkeit war.

Gestiftet wurde die Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen 2016 vom nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul. Verliehen wird sie in Anerkennung und Würdigung der Teilnahme an einem besonderen Einsatz auf dem Gebiet des Brand- oder Katastrophenschutzes in NRW.

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