Stadt Kempen Drei Krimis und Gaumenfreuden

Stadt Kempen · Anspannung und Entspannung war das Motto der ersten Krimi-Lesung im Café Amberg. "Die Krimis sorgen für Anspannung, die Pausen bringen mit der originellen Verpflegung die Entspannung", war Fritz Müller sicher.

 Echt kriminell: Autor Thomas Hoeps war Mittwochabend zu Gast im Café Amberg. Es wird nicht die letzte Veranstaltung dieser Art sein.

Echt kriminell: Autor Thomas Hoeps war Mittwochabend zu Gast im Café Amberg. Es wird nicht die letzte Veranstaltung dieser Art sein.

Foto: wolfgang kaiser

Der Heilpraktiker aus Kempen hat zusammen mit dem Konditormeister Andreas Amberg und dem Metzger Klaus Gerlach den Krimiabend organisiert. Die Idee kam gut an. "Wir haben mit 30 Besuchern kalkuliert", sagte Andreas Amberg, der sich umso mehr freute, dass schließlich 55 Besucher an den Tischen seines geräumigen Cafés saßen. Welcher niederrheinische Autor für die Anspannung sorgte, blieb bis zum Schluss ein gut gehütetes Geheimnis. Letztendlich war es Thomas Hoeps aus Mönchengladbach, der aus seinen "Kurbadkrimis" las.

Die erste der insgesamt drei Geschichten führte die Zuhörer nach Bad Neuenahr, wo innerhalb von neun Tagen neun Kurgäste entführt worden sind, allesamt chronisch krank oder altersschwach — "kurzum Kassenpatienten", wie Hoeps lakonisch feststellte. Wie sich schließlich herausstellte, war es der ermittelnde Polizist selber, der die für ihn so unattraktiven Gäste hatte verschwinden lassen, um so für ein attraktiveres Bad Neuenahr zu sorgen, eines, wie es die Werbebroschüren versprechen. "Ich fürchte ja, dass die Stadt mich verklagt wenn die Geschichte veröffentlicht wird", sagte der Autor.

Currywurst mit schokosauce

Das Groteske an der Geschichte: Der Bürgermeister und der Direktor des ersten Hotels am Platz, das "Geigenberger", lassen sich von der Idee anstecken. "Wir werden zur European Queen of Wellness", gibt der Bürgermeister die Parole aus. In der Pause gab es frisch gegrillte Currywurst, für die Metzgermeister Gerlach drei verschiedene Saucen kreiert hatte, darunter eine würzige Schokoladensauce. In der zweiten Pause wartete Andreas Amberg mit eine süßen Überraschung auf: dem Kempener Thomasbecher, einer Kombination aus Vanilleeis, Sekt, Sahne und Thomasbitter.

So gestärkt ließen die Zuhörer sich für die dritte Geschichte des Abends nach Bad Pyrmont entführen und bekamen noch einen Nachtisch serviert, denn in Hoeps preisgekrönter Kurzgeschichte spielten Gummibären eine wichtige Rolle. Und so war die erste Krimi-Lesung im Café Amberg eine gelungene, literarisch wie kulinarisch abwechslungsreiche Veranstaltung, die zwar erstmalig, aber bestimmt nicht einmalig bleiben wird.

(WS03)
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