Fakten & Hintergrund In Corona-Zeiten Produktion verdoppelt

Kempen · Die „Dr. Deppe Gruppe GmbH“ stellt im Gewerbegebiet in Kempen Desinfektionsmittel her. Die Nachfrage ist riesig.

 Erfolgreich in Sachen Desinfektion: die beiden Geschäftsführer der „Dr. Deppe Gruppe GmbH“, Hendrik Hahn (rechts) und Mark Derks.

Erfolgreich in Sachen Desinfektion: die beiden Geschäftsführer der „Dr. Deppe Gruppe GmbH“, Hendrik Hahn (rechts) und Mark Derks.

Foto: Jürgen Karsten

„Wir produzieren pro Woche eine Viertelmillion der 500-ml-Flaschen Desinfektionsmittel und haben in unseren beiden Betrieben in Kempen am Hooghe Weg und Am Selder unsere Produktion verdoppelt“, betont Mark Derks, einer der beiden Geschäftsführer der Dr. Deppe Gruppe GmbH. In Corona-Zeiten boomt das Unternehmen, das seit vier Jahrzenten ein kompetenter Partner für professionelle Desinfektion und Hygiene für Haut und Hände, Flächen und Instrumente ist. Der Full-Service-Dienstleister arbeitet seit Ausbruch der Corona-Krise im Zwei-Schichten-Betrieb. Die 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun. Wie bekannt, ist derzeit – neben dem Ruf nach Atemschutzmasken – vor allem auch der wachsende Bedarf an Desinfektionsmitteln für medizinische und pflegerische Berufe sowie für Arztpraxen und Krankenhäuser und den privaten Bereich zu bedienen. Die Firma beliefert ausschließlich Händler.

Das Unternehmen hat in den zurückliegenden Jahren ein großes Portfolio an verschiedenen Desinfektionspräparaten entwickelt, schränkte zuletzt aus aktuellem Anlass aber seine Produktionspalette deutlich ein, um den akuten tatsächlichen Bedarf besser decken zu können. Die beiden Kempener Unternehmen der Dr. Deppe Gruppe, die Laboratorium Dr. Deppe GmbH und die Synersis GmbH, deren Geschäftsführer Hendrik Hahn ist, der auch die Geschäfte der Dr. Deppe Gruppe gemeinsam mit Mark Derks führt, hatten große Lieferschwierigkeiten zu bewältigen.

Es war bei dem schnell und unerwartet kräftig anschwellenden Bedarf schwierig, die notwendigen Rohstoffe auf einem boomenden Markt zu bekommen. Die Preise explodierten regelrecht. Allein der Ethanol-Preis hat sich in den vergangenen Wochen verfünffacht. Isopropanol war kaum noch zu bekommen, beide Rohstoffe werden aber für die Produktion dringend benötigt. Pro Jahr werden schon zu normalen Produktionszeiten zwischen eineinhalb und zwei Millionen Kilogramm Ethanol benötigt. Neue Quellen mussten aufgetan werden, um die Produktion zu sichern. Pro Woche kommen jetzt mehrere Tankzüge im Betrieb an, die den Nachschub liefern.

Dankbar sind die Geschäftsführer nicht nur ihrer eigenen Belegschaft für deren Einsatz im täglichen Betrieb, sondern auch den Behörden, die erkannt hatten, dass hier keine bürokratischen Hürden aufgebaut werden durften, sondern den Betrieben schnell geholfen werden musste. So darf das Unternehmen in dieser Sondersituation unvergällten Alkohol beziehen und muss diesen dann selbst vergällen. Normaler­weise wird dies nicht zugelassen, um Missbrauch zu vermeiden. Ein Lob gilt dem Hauptzollamt Krefeld, das Genehmigungen binnen weniger Stunden erteilte.

In zwölf Abfüll-Linien werden in Kanistern und in Flaschen verschiedenster Größen mit Desinfektionslösungen und Tüchern die so dringend benötigten Desinfektionsmittel produziert. Zwölf Mitarbeiter konnten neu eingestellt werden, darunter auch Flüchtlinge, die in den Produktionsprozess eingearbeitet werden konnten.

Das Kempener Unternehmen hat übrigens auf eine entsprechende Anfrage des Kempener Werberings hin schnell und unbürokratisch Desinfektionsmittel für die Geschäfte zur Verfügung gestellt. Am Freitag fuhr ein Lastwagen vor dem Werberingbüro an der Neustraße vor. Die beiden Deppe-Geschäftsführer halfen mit, Kartons mit rund 1200 Liter-Flaschen Desinfektionsmittel abzuladen. Die hat das Unternehmen dem Werbering gespendet.

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