Rezept Ostertafel mit Tulpen und Porzellan zelebrieren

Kempen · Doris Zehr liebt altes Porzellan. An Ostern gibt es auf ihrem Herrensitz bei Kempen eine festliche Tafel. Auf die Teller kommt Spargel.

 Doris Zehr beim Dekorieren: Mit ihrem Mann lebt sie auf einem 750 Jahre alten Rittergut bei Kempen, das schon öfter Kulisse für Fotoshootings war. Foto: Wolfen

Doris Zehr beim Dekorieren: Mit ihrem Mann lebt sie auf einem 750 Jahre alten Rittergut bei Kempen, das schon öfter Kulisse für Fotoshootings war. Foto: Wolfen

Foto: Wolfen

Eine spanische Freundin bescheinigt ihr, sie sei keine Köchin, sondern eine Zauberin. „Sie ist gebündelte Kreativität“ – und die hat Doris Zehr bereits in zwei wunderschönen Büchern ausgelebt. Die Stylistin, die in der Düsseldorfer Karlstadt ein Geschäft für Porzellan und Schmuck betreibt, liebt altes Porzellan über alles. Ihr Vorschlag für ein Ostermenü ist aber überhaupt nicht abgehoben, sondern leicht nachzukochen. Edles Porzellan und frische Blumen gehören für sie unbedingt dazu.

In ihrem ersten Kochbuch „Von Princessböhnchen und armen Rittern“ beschreibt sie auch ein Ostermenü. Als Starter sieht sie kleine Pumpernickel-Scheiben mit Forellenlachscreme und Wachteleiern vor. 200 Gramm geräucherte Forellenfilets, ein Esslöffel Crème fraîche und ein Esslöffen Zitronensaft werden püriert. Auf die Creme kommen dann eine Scheibe Wachteleier und etwas Forellenkaviar.

 Über die festlich gedeckte Tafel mit dem Osterlamm-Kuchen geht der Blick in den wundervollen Garten, der zu neuem Leben erweckt ist.

Über die festlich gedeckte Tafel mit dem Osterlamm-Kuchen geht der Blick in den wundervollen Garten, der zu neuem Leben erweckt ist.

Foto: Doris Zehr

Der erste Gang ist eine Avocadocreme mit Lachs, Crème fraîche und Wachteleiern. Die ausgelöste Avocado wird mit einer Gabel zerdrückt und mit Zitronensaft, Ingwer, Salz und Pfeffer sowie Koriander vermischt. Die Creme in einen kleinen Metallring streichen und vorsichtig lösen, mit einer Scheibe Räucherlachs bedecken, darauf Crème fraîche und Wachtelei dekorieren.

Als Hauptgang gibt es gebratenen (!) Spargel mit Parmesan und Salzkartoffeln. Durch das Anbraten bleibt der Spargel knackiger als beim Kochen im Wasser. Den Spargel schälen und in Olivenöl mit etwas Salz scharf anbraten. Bei gedrosselter Temperatur dann 20 Minuten garen. Parallel die Kartoffeln kochen. Die Spargelstangen dann auf Ruccolasalat legen, dazu kommt ein Hauch Chili und gut geriebener Parmesan. Die Kartoffeln kurz in Butter schwenken. Wer will, kann dazu gekochten Rosmarin- oder Parmaschinken servieren.

 Mit Tulpen kann man den Frühling ins Haus holen. Auf der festlichen Ostertafel sollten sie nicht fehlen, ob in eine Vase oder einzeln in Sektgläser gesteckt.

Mit Tulpen kann man den Frühling ins Haus holen. Auf der festlichen Ostertafel sollten sie nicht fehlen, ob in eine Vase oder einzeln in Sektgläser gesteckt.

Foto: Doris Zehr

Für die Nachspeise sieht Doris Zehr Griechischen Yoghurt mit Himbeeren vor. Dazu werden Himbeeren mit ein wenig Rohrzucker und Zitronensaft in ein schönes Glas gegeben und mit zwei, drei Löffeln Yoghurt abgedeckt. Die Nachspeise mit einer Himbeere obendrauf dekorieren und bis zum Servieren im Kühlschrank lassen. Zum Schluss gibt es noch Pralinen, Schokolade und einen heißen Espresso. „Das Aroma von Kaffebohnen wirkt positiv auf den Geist und verströmt ein wunderbares Raumparfüm.“

Auf ihre weißgedeckte Tafel kommt ein ausgesuchtes Service alten Porzellans. Die Stylistin möchte jedermann motivieren, die Porzellan-Schätzchen vom Dachboden oder aus dem Keller zu holen und auch zu benutzen. Sie weiß von vielen Erben, die wertvolles Geschirr von ihren Eltern übernommen haben, aber Angst haben, es zu benutzen. Man könne es ja nicht einfach in die Spülmaschine stecken. Mit altem Porzellan gelinge es nebenbei ganz einfach, den Alltag nicht alltäglich sein zu lassen. Und an Festtagen ist die besonders gedeckte Tafel ein Muss. Die frisch vom Feld geschnittenen Tulpen steckt Doris Zehr einzeln in Sektflöten und verteilt sie auf dem Tisch. Für die Ostereier hat sie aus Weizenkörnern grüne Nester gezogen.

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