Gemeinde Grefrath Die "Zottels" brauchen keine Kapelle

Gemeinde Grefrath · Fünf Männer, A-cappella-Gesang und ein Jubiläum: Ihr 25-jähriges Bestehen feiern "Die Zottels" am 30. März mit einem großen Konzert in der Albert-Mooren-Halle. Das Repertoire der Formation ist breit gefächert.

 Hinter dem A-cappella-Chor "Zottels" stehen (v.l.): Ralph Hering-Westphal, Roland Westphal, Ingo von Ameln, Thomas Fenten (oben) und Michael Straeten.

Hinter dem A-cappella-Chor "Zottels" stehen (v.l.): Ralph Hering-Westphal, Roland Westphal, Ingo von Ameln, Thomas Fenten (oben) und Michael Straeten.

Foto: Kaiser

"Gigantisch" — die Begeisterung ist aus der Stimme von Rolf Hering-Westphal herauszuhören. Aber nicht nur er strahlt beim Anblick der gerade fertig gewordenen sechs großen Buchstaben, die den Probenraum der Grefrather A-cappella-Formation "Die Zottels" füllen. In knalligem Orange und 1,50 Meter groß stehen dort nämlich die Buchstaben des Wortes "Zottel". Mehr als fünf Meter Platz braucht der Schriftzug — wenn die Buchstaben eng nebeneinander stehen. "Er ist in Gemeinschaftsarbeit eigens für unser Jubiläumskonzert entstanden. Beim Konzert werden die Buchstaben ein Stück auseinandergezogen über der Bühne hängen", verrät Ingo von Ameln.

Der Bewunderung für das Werk folgt wieder Arbeit — und zwar in Form von Gesang. "Gib mal einen Ton", ordert Roland Westphal bei Michael Straeten an. Der musikalische Leiter und eigentliche Gründer der "Zottels" lässt sich nicht lange bitten und Sekunden später schallen die Stimmen der fünf Männer durch den Raum. Bis zum Konzert muss alles perfekt sitzen, und schließlich geht es auch noch ins Tonstudio für die neue CD — mittlerweile die fünfte — die passend zum Jubiläumskonzert erscheinen soll.

"Die Zottels" feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Entstanden sind sie vor einem Vierteljahrhundert aus Zufall. "Ich hatte die Idee, zum Cäcilienfest einmal eine lustige Einlage zu bringen und fand sechs Mitstreiter im Grefrather Kirchenchor, wo wir alle sangen", erinnert sich Straeten. Der studierte Toningenieur und Musiker probte mit den Männern A-cappella-Gesang ein. Der Erfolg beim Cäcilienfest und der Spaß, den allen das Proben gemacht hatte, ließ die sieben Männer zusammenbleiben. Ein Name war schnell gefunden. "Weil unser erstes Stück, das wir vorgetragen hatten, die Zottelmusik war, lag der Gedanke nahe, uns Zottels zu nennen", erzählt Thomas Fenten, der neben Straeten und Westphal ebenfalls ein Gründungsmitglied ist.

Von anfänglich sieben Sängern verkleinerte man sich auf fünf, wobei Hering-Westphal im Jahr 1990 einen ausscheidenden Sänger ersetzte und von Ameln im Jahr 2009 einen weiteren frei werdenden Platz einnahm. A Capella zu singen mache unheimlich Spaß, sind sich die fünf Grefrather im Alter zwischen 41 und 48 Jahren einig. Jeden Montagabend ist für rund zwei Stunden Probe angesagt, wobei vor Konzerten oder gebuchten Auftritten bei Feiern jedweder Art auch öfters geübt wird. "Wir singen nicht nur zusammen, wir sind auch richtig gute Freunde geworden. Und es ist einfach toll, wenn wir auf der Niers eine Paddeltour machen und spontan auf einmal anfangen zu singen. Wir brauchen ja keine Instrumente und können überall loslegen", meint Fenten.

Das Repertoire ist dabei breitgefächert. Songs von den Beatles gehören ebenso dazu wie Lieder der Comedian Harmonits, die Black Fööss, Rock- und Popklassiker, aber auch Gospels und natürlich auch Selbstkomponiertes. "Der Grefrather Christian Wilke schreibt so für uns eigene Kompositionen", berichtet Straeten. Doch egal, ob gecovert oder eigener Song, bei den "Zottels" ist der Leitspruch "Es soll Anspruch haben und Spaß machen" immer spürbar.

(tref)
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