TÖnisberg Die Zechenkumpels vom Kleingartenverein "Zur luftigen Höhe"

TÖnisberg · Auf ein halbes Jahrhundert blickt der Kleingartenverein "Zur luftigen Höhe" zurück. Am Wochenende wurde das Jubiläum beim Sommerfest gefeiert.

 Sabrina Kuder, das neueste Mitglied (v.l.), die Gründungsmitglieder Willi Duschek, Werner Wahl und Dieter Stuhrmann sowie Vorsitzender Thomas Dittmann (hinten) beim Jubiläumsfest.

Sabrina Kuder, das neueste Mitglied (v.l.), die Gründungsmitglieder Willi Duschek, Werner Wahl und Dieter Stuhrmann sowie Vorsitzender Thomas Dittmann (hinten) beim Jubiläumsfest.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die weiß-grünen Bänder, die das Gelände des Kleingartenvereins "Zur luftigen Höhe" schmücken, sowie die Pavillons und Kinderattraktionen verraten es schon von Weitem. Feiern ist angesagt. Wobei das traditionelle Sommerfest der Kleingärtner diesmal ein ganz besonderes ist: Die Anlage begeht ihren 50. Geburtstag. "Eigentlich ist unser Gründungsdatum der 25. November", sagt Thomas Dittmann, der Vorsitzende. Denn an diesem Datum vor 50 Jahren fand die Gründungsversammlung mit 40 Bürgern in der Gaststätte Sitterz statt.

Die Bergleute der Zeche, allen voran Willi Duschek, hatten den Wunsch kundgetan, eine Kleingartenanlage zu schaffen. Im Dezember desselben Jahres kaufte die Zeche Niederberg dem Landwirt Karl Rögels das Land ab, auf dem im März die 38 Parzellen vergeben wurden. "Das geschah damals im Losverfahren. Wer die meisten Gemeinschaftsarbeitsstunden geleistet hatte, durfte zuerst in den Lostopf greifen", erinnert sich Gründungsmitglied Werner Wahl. Wobei er derjenige war, der seine Parzelle zu allererst zog. Doch die Kleingartenanlage stand unter keinem guten Stern. Am 22. August 1973 rollten die Bagger an und walzten alles platt. Die Autobahn beanspruchte die Fläche für sich. Für die Kleingärtner ging es im gleichen Jahr auf dem heutigen städtischen Gebiet weiter. Auf der 15.250 Quadratmeter großen Fläche, als Dauerkleingartenanlage deklariert, entstanden 33 Parzellen samt Holzbaracke als Vereinshaus. Die fiel im Januar 1981 allerdings einem Brand zum Opfer, worauf man sich entschloss, den Steinbau anzulegen. Der bekam jetzt extra zum Jubiläum einen frischen Anstrich. Wobei es nicht einfach ist, das Vereinshaus zu unterhalten, wenngleich es für Events vermietet wird und dieses Angebot gut von den Bürgern angenommen wird. "Mitanpacken, helfen, diskutieren, respektieren und wertschätzen. Diese Dinge sind es, die einen Verein ausmachen. Die Wartsbergsiedlung, aber auch Tönisberg wären ohne uns ein Stück ärmer", sagt Dittmann. Er hofft daher, dass sich die Mitglieder des Kleingartenvereins weiter engagieren, sich einbringen und anpacken.

Dass die Nachfrage nach Kleingärten vorhanden ist, zeigt die Warteliste. "Aber die Gemeinschaft, die früher herrschte, war schon eine andere. Wir waren alle Zechenkumpels, und es gab einen Zusammenhalt, den es nicht mehr gibt", meint Gründungsmitglied Dieter Stuhrmann, der seinen Garten vor fünf Jahren aus Altersgründen an eine junge Familie abgetreten hat.

(RP)
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