Stadt Kempen Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Viersen ist deutlich zurückgegangen

Stadt Kempen · Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich verbessert, ist aber keineswegs rosig. Auf 100 Bewerber kommen nur 54 Lehrstellen.

 Besonders im Bereich der Pflege bestehen zurzeit beste Chancen, eine Stelle zu bekommen.

Besonders im Bereich der Pflege bestehen zurzeit beste Chancen, eine Stelle zu bekommen.

Foto: epd

Mit Frühlingsbeginn gab es auch positive Signale vom Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Viersen um 193 auf 11614 zurückgegangen. Die Quote sank von 7,6 auf 7,4 Prozent. "Wir haben es hier mit einer saisontypischen Entwicklung zu tun", sagte gestern Ingo Zielonkowsky, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld-Kreis Viersen, bei der Vorlage der aktuellen Monatsstatistik. Von der Frühjahrsbelebung hätten besonders junge Leute bis zu 25 Jahren profitiert. In dieser Altersgruppe ist die Zahl der Arbeitssuchenden im abgelaufenen Monat um 79 auf 12132 gesunken.

im März wurden im Kreis Viersen 478 offene Stellen gemeldet, rund 50 weniger als im Februar. "Der milde Winter hat dafür gesorgt, dass viele Stellen bereits im Februar zur Verfügung standen", erklärte Zielonkowsky. Der Bestand an offenen Stellen liege aber mit 2737 im Gesamtbezirk der Agentur auf dem höchsten Stand in einem März seit 14 Jahren. Gesucht werden überwiegend Fachkräfte. Neben dem Bereich Bau liegen die Schwerpunkte nach wie vor im Pflege- und Gesundheitssektor sowie in den Verkehrs- und Logistikberufen. Über 80 Prozent der neuen offenen Stellen sind unbefristet.

Für die einzelnen Kommunen des Kreises Viersen gab die Agentur gestern folgende Arbeitslosenzahlen bekannt: Brüggen 569 (Februar 583), Grefrath 461 (464), Kempen 1178 (1221), Nettetal 1793 (1811), Niederkrüchten 441 (450), Schwalmtal 695 (697), Tönisvorst 942 (956), Viersen 4156 (4217), Willich 1379 (1408).

Im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt hat sich der Ausbildungsmarkt: "Aber optimal ist er noch nicht, deshalb fällt unsere Halbzeitbilanz eher gemischt aus", betont Zielonkowsky. Bisher sind 1990 Ausbildungsplätze gemeldet, das sind 68 mehr als im Vorjahr. Auf der anderen Seite ist auch die Zahl der Bewerber erneut gestiegen und liegt aktuell bei 3504. Das sind 284 mehr als im März vergangenen Jahres. "Unser Werben bei den Unternehmen zeigt erste Früchte. Wir danken allen ausbildungsbereiten Firmen für ihr Engagement", sagt Zielonkowsky. Doch die gemeldete Zahl an Lehrstellen reiche bei weitem noch nicht aus, um jedem Jugendlichen, der eine Ausbildung machen möchte, einen adäquaten Platz anbieten zu können. Rein rechnerisch kommen im Kreis auf 100 Bewerber 54 Lehrstellen.

Es setzt allerdings ein Umdenken ein: "Viele Betriebe bilden bereits selbst ihren Nachwuchs aus und haben erkannt, dass diese der effektivste Hebel ist, um den Bedarf an Fachkräften zu decken", betont der Agenturleiter.

(RP)
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