Serie: Wer Macht Was Im Kempener Rathaus ? Die "Tante Fürsorge" kümmert sich

Stadt Kempen · Mit 225 Mitarbeitern ist das Jugendamt die größte Abteilung in der Kempener Stadtverwaltung. Das Team um Amtsleiterin Heike Badberg arbeitet in der Außenstelle in St. Hubert zum Wohl der Kinder und Jugendlichen in der Thomasstadt.

 Auf der Sportanlage an der Berliner Allee läuft derzeit wieder die Ferienspielaktion der Stadt Kempen. Für die Organisation ist das Jugendamt zuständig.

Auf der Sportanlage an der Berliner Allee läuft derzeit wieder die Ferienspielaktion der Stadt Kempen. Für die Organisation ist das Jugendamt zuständig.

Foto: Kaiser

Dass Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen, fällt schon beim Betreten der Büros des Jugendamtes in St. Hubert auf. Kein tristes Weiß oder Grau empfängt hier den Besucher, sondern bunte, farbenfrohe Wände zeigen, hier ist viel Leben drin. Das Jugendamt ist in die drei Bereiche Soziale Dienste, Verwaltung Jugendhilfen sowie Amtsvormundschaften und Beistandschaften aufgeteilt.

 Heike Badberg leitet das Jugendamt der Stadt Kempen.

Heike Badberg leitet das Jugendamt der Stadt Kempen.

Foto: HÜSKES

Bei den Amtsvormundschaften tritt anstelle der Eltern ein Vormund, in diesem Fall das Jugendamt, ein und übernimmt die elterlichen Pflichten. "Uns ist es dabei wichtig, dass zwischen Vormund und Kind oder Jugendlichem ein regelmäßiger Kontakt besteht, bei dem der junge Mensch von sich, seinen Sorgen und Wünschen berichten kann", betont Heike Badberg, die Leiterin des Jugendamtes. Bei den so genannten Beistandschaften werden dagegen finanzielle Dinge abgewickelt, wenn zum Beispiel die Vaterschaft anerkannt werden muss oder Unterhaltsansprüche durchgesetzt werden müssen.

Als "Tante Fürsorge" bezeichnet Heike Badberg liebevoll den Bereich der Sozialen Dienste, denn hier geht es wirklich darum, Familien bei all ihren Sorgen und Nöten zu unterstützen und beratend zur Seite zu stehen. In diesem Bereich wird unter anderem die Trennungs- und Scheidungsberatung stark in Anspruch genommen. "Wir helfen, wenn es bei Besuchskontakten zu Schwierigkeiten kommt oder es Fragen in der Sorgerechtsregelung gibt, um nur zwei Beispiele zu nennen", erklärt Heike Badberg. Oft sei man einfach ein "Puffer" zwischen den Fronten voll Spannung und Emotionen, wobei man sich immer als Anwalt des Kindes sehe, fügt sie hinzu. Aber auch der Anruf einer sich sorgenden Mutter, weil es Probleme mit dem pubertierenden Kind gibt, erfährt die gleiche aufmerksame Hilfe.

Werden Früherkennungsuntersuchungen von Eltern nicht wahrgenommen, erreicht eine solche Meldung ebenfalls das Jugendamt. Denn das könnte möglicherweise ein Indiz dafür sein, dass Hilfe vonnöten ist, sich eine Familie aber scheut, dies offen zuzugeben. Denn noch immer besteht eine Hemmschwelle, sich hilfesuchend ans Jugendamt zu wenden. "Wir bieten Unterstützung in allen Lebenslagen rund um die Familie an. Niemand sollte sich scheuen, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir sind für Familien da", sagt Amtsleiterin Heike Badberg.

Die Betreuung von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen, die aufgegriffen werden, das Baby-Begrüßungspaket für kleine Neubürger, der offene Babytreff, das Netzwerk der Frühen Hilfen, die Jugendgerichtshilfe, die Schulsozialarbeit, die Hilfe bei Anträgen für das Bildungs- und Teilhabepaket — die Arbeit im Jugendamt ist sehr facettenreich.

Die Jugendpflege gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet. Darunter fällt die offene und mobile Jugendarbeit "Die beinhaltet auch den Ferienspaß als auch die Ferienangebote in der Offenen Ganztagsschule in den Oster- und Herbstferien", erklärt Heike Badberg.

Zudem läuft der Kontakt der Stadtverwaltung zur Stadtschülervertretung über das Jugendamt. Und wenn Verbände Zuschüsse zu ihrer Jugendarbeit beantragen, ist ebenfalls das Jugendamt als Ansprechpartner mit im Boot.

(tref)
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