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Stadt Kempen Die Sicherheit steht immer an erster Stelle

Stadt Kempen · Nach einer intensiven Prüfung durch Mitarbeiter der Bezirksregierung Düsseldorf hat die Firma Aerochemica grünes Licht für den Betrieb ihrer erweiterten Anlage im Industriegebiet Am Selder erhalten.

 Grünes Licht für den Betrieb bekam jetzt die Kempener Firma Aerochemica im Industriebetrieb Am Selder.

Grünes Licht für den Betrieb bekam jetzt die Kempener Firma Aerochemica im Industriebetrieb Am Selder.

Foto: Bezirksregierung

Mit der Genehmigung geht für das Unternehmen, das sich auf das Befüllen von Spraydosen spezialisiert hat, ein umfangreiches Verfahren nach Umzug und Erweiterung zu Ende. Einen ganzen Tag lang hat sich Bernhard Lemke zusammen mit zwei Kollegen Unterlagen und den Betrieb angesehen, mit den Verantwortlichen gesprochen, um zu kontrollieren, ob die umfangreichen in der Genehmigung festgelegten Auflagen auch umgesetzt und den Mitarbeiten vermittelt werden. Besonders im Fokus stehen dabei die Sicherheit der Mitarbeiter und der Nachbarn.

Lemke ist sich der Bedeutung seiner Aufgabe durchaus bewusst. Der Mitarbeiter des Dezernats Immissionsschutz bei der Bezirksregierung Düsseldorf hat zusammen mit seinen Kollegen sorgsam geprüft, ob die Firma Aerochemica die in den Genehmigungsunterlagen festgelegten Auflagen erfüllt.

Das Unternehmen hat umstrukturiert, ist umgezogen und hat am neuen Standort im Kempener Industriegebiet wegen Kapazitätsengpässen seinen Betrieb erweitert. Unter anderem sind große Tanks für das Flüssiggas entstanden, das benötigt wird, um Spraydosen mit unterschiedlichen Inhalten zu füllen. Die Bandbreite reicht von technischen- und Haushaltsprodukten bis zu Kosmetika und Liquids für E-Zigaretten.

Im Vordergrund der Prüfung stand für die Mitarbeiter der Bezirksregierung die Sicherheit von Mitarbeitern und Nachbarn. Lemke ist Physiker, aber die rein wissenschaftliche Seite seines Fachs hat ihn nie so sehr gereizt. Er versteht sich mehr als Techniker: "Für mich ist wichtig, einen Ausgleich zwischen den Anforderungen für die Genehmigungsfähigkeit und den Interessen der Firma zu schaffen. Dies ist mein gesetzlicher Auftrag, aber auch meine persönliche Motivation."Das heißt nicht, dass er einen solchen Abnahmetermin auf die leichte Schulter nimmt. Es geht hier nicht um die reine Formsache. "Hier wird Flüssiggas gelagert, damit wird im Betrieb gearbeitet. Das ist kein Kindergeburtstag. Da spielt das Thema Brand- und Explosionsschutz eine zentrale Rolle. Wichtig ist, dass die Vorschriften nicht nur zwischen den Aktendeckeln notiert sind, sondern dass die Chefs diese mit ihren Mitarbeitern auch besprechen und leben."

Die Faszination dafür, wie und warum Technik funktioniert, bewahrt Lemke sich auch in seiner Freizeit - der Duisburger fliegt gerne ferngesteuerte Segelflugmodelle. Beruflich hat er diese Vorliebe nach seiner Ausbildung zum gehobenen technischen Dienst beim Land unter anderem beim Staatlichen Umweltamt pflegen können. Seit zehn Jahren ist er mittlerweile im Bereich Chemie-Zulassung bei der Bezirksregierung tätig.

Bei der ganztägigen Prüfung durch den erfahrenen Beamten nahm das gemeinsame Durchgehen der Bestimmungen einen breiten Raum ein. Lemke sprach die Genehmigungsunterlagen mit den Verantwortlichen der Firma Punkt für Punkt durch, ließ sich TÜV- und Schulungsprotokolle vorlegen, stellte Nachfragen, ging ins Detail. Dabei schrieb er sich schon auf, was er sich nachher im Betrieb noch genauer ansehen will.

Auch beim späteren Rundgang - natürlich in entsprechender Sicherheitskleidung -- entging dem aufmerksamen Blick des Prüfers nichts. Selbst nicht die falsche Datumsangabe auf einem Prüfsiegel einer Feuerschutztür. Doch nicht nur die Abfüllanlagen, auch Lagerung, Verladebereich wurden begutachtet. Gibt es Auffangeinrichtungen, Material zum Abstreuen, Stimmen die Beschilderungen?

Am Ende blieb es bei kleinen Hinweisen, die die Firma berücksichtigen und anschließend der Bezirksregierung dokumentieren muss. Lemke: "Detailabweichungen lassen sich nicht immer vermeiden, da der Antrag sich in der Praxis nicht immer so umsetzen lässt. Diese Änderungen sind aber im Vorfeld anzuzeigen - so wie bei Aerochemica geschehen." Der erfolgreichen Abnahme jedenfalls steht dies nicht im Weg.

Inhaber Marc Deppe und Geschäftsführer Jörg Lüschow freuen sich, dass die Erweiterung nun offiziell geprüft ist. Zumal es noch ein Lob von der Bezirksregierung gibt: "Die Anlage macht einen guten Eindruck, der Termin hat Spaß gemacht", sagt Lemke, "es freut mich, wenn Mittelständler investieren und Arbeitsplätze schaffen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg".

Das Ende der Kontrollen bei Aerochemica war dies allerdings noch lange nicht. Es übernahm nämlich künftig Lemkes Kollegin vom Dezernat Anlagenüberwachung - zur Sicherheit der Mitarbeiter und der Nachbarn.

(RP)
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