Hagelkreuz Alte Telefonzelle ist jetzt eine Bibliothek

Kempen · Die Schmökerbude auf dem Concordienplatz im Kempener Hagelkreuz wurde jetzt offiziell eröffnet.

 Eine ausgemusterte Telefonzelle wurde auf dem Concordienplatz im Hagelkreuz aufgestellt und bietet Platz für viele Bücher.

Eine ausgemusterte Telefonzelle wurde auf dem Concordienplatz im Hagelkreuz aufgestellt und bietet Platz für viele Bücher.

Foto: Norbert Prümen

In schmuckem Grün steht sie nun endlich, die lang geplante Schmökerbude auf dem Concordienplatz im Kempener Hagelkreuz. Monika Büskens und Uwe Krause hatten die Idee, eine ausgediente Telefonzelle in eine Ausleihstelle für Bücher umzuwandeln.

Obwohl dort an der Nansenstraße bereits früher eine Telefonzelle stand, war es gar nicht so einfach, das Ganze in die Tat umzusetzen, so Quartiersentwickler Ingo Behr bei der Eröffnung am Samstag. Denn es gibt zwar bei der Telekom eine Lagerstätte für abgebaute Telefonzellen, aber davon musste erst einmal eine mühsam gefunden werden. Dann gab es viel Arbeit für Uwe Krause, Claudius Orlick und Robert Bieniek. Die drei mussten alle ihre handwerklichen Talente einbringen, um statt Ferngesprächen in Zukunft Buchstaben zur Hauptsache in dem kleinen Räumchen zu machen. Denn es ist gerade mal rund einen Quadratmeter groß. Erst einmal musste das komplette alte Innenleben ausgebaut werden. Dann ging es ans Renovieren. Es musste mit viel Erfindergeist die Beleuchtung geregelt werden. Hier halfen die Stadtwerke, denn beleuchtet wird die Schmökerbude nun im Zusammenschluss mit der benachbarten Straßenlaterne. Der Baubetriebshof half mit, indem er das kleine Häuschen mit einem festen Betonuntergrund versah. Und dann geschahen auch prompt die kleinen Ungewissheiten bei Umbauten. Bis zum Donnerstag, kurz vor der Eröffnung, werkelten die drei noch.

In der Zwischenzeit hatten Monika Büskens, Brigitte Prießen und Jose Kamper bereits eifrig Bücher sortiert. Sie werden sich auch künftig um die Schmökerbude kümmern. Seit Ende Mai wurden Bücher im Bürgerbüro angenommen. Gefragt war Literatur aus den Bereichen Roman, Krimi, Science Fiction, Fantasy, History und Kinderbuch. Bewusst hat man sich auf diese Bereiche beschränkt, denn so viel Platz gibt es ja nicht.

Die Schmökerbude ist Tag und Nacht geöffnet. Es gab wohl Stimmen, ob das problemlos klappt. Aber davon wollen sich die Macher zunächst nicht beeindrucken lassen. Sie schauen erst einmal, wie die Bude angenommen wird. Schon am Samstag während der Eröffnung gab es interessierte Besucher, die sich bereits ein oder zwei Bücher mitnahmen. Die Ausleihe ist kostenlos. Wer möchte, kann das Ausgesuchte auch behalten oder ein anderes Buch hinstellen. Außerdem kann man an jedem zweiten und vierten Samstag von 10 bis 12 Uhr im Bürgerbüro eigene nicht mehr so geliebte Literaturschätze abgeben. Dadurch wird immer wieder etwas Neues in der Schmökerbude zu finden sein.

Willi Stenhorst, der nicht nur Vorsitzender des Bürgervereins Hagelkreuz ist, sondern auch des Ausschuss für Soziales und Senioren, zerschnitt ganz offiziell mit guten Wünschen von Verein und Stadt die große rote Schleife an diesem neuen Geschenk für das Viertel. Und übergab gleich zwei Taschen mit Büchern für die Erstbestückung der Zelle.

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