Ausstellung "Gartenleben" Die Blaue Mauritius aus der Schmiede

Gemeinde Grefrath · In ein Paradies für Garten- und Lifestylefreunde verwandelte sich das Niederrheinische Freilichtmuseum über Pfingsten. Die Ausstellung "Gartenleben" zog die Besucher an. Rund 120 Aussteller begeisterten mit ihren Produkten.

 Das Freilichtmuseum und "Gartenleben" passen perfekt zusammen. Eine Kombination mit Flair, die die Besucher begeistert.

Das Freilichtmuseum und "Gartenleben" passen perfekt zusammen. Eine Kombination mit Flair, die die Besucher begeistert.

Foto: NORBERT PRÜMEN

"Ist das schön!" - wer die Schnapsbrennerei des Niederrheinischen Freilichtmuseums betritt, bleibt überrascht stehen und staunt erst einmal. Im Halbdunkeln der Brennerei leuchten Kalebassen in den unterschiedlichsten Formen und Farben.

 In der alten Schmiede: Altes Handwerk zieht immer die Besucher an.

In der alten Schmiede: Altes Handwerk zieht immer die Besucher an.

Foto: Prümen Norbert

Die zu Lampen umfunktionierten ausgehöhlten Flaschenkürbisse zieren filigrane Muster, die allesamt per Handarbeit in die Pflanzenhaut gestochen sind. Durch die unzähligen Öffnungen schimmert das Licht und verleiht dem Ganzen etwas absolut Unwirkliches. Das Erstaunen lässt wiederum Pascale Lambrechts lächeln, der die ausgefallenen Lampen mit nach Grefrath zur Ausstellung "Gartenleben" gebracht hat. "Die meisten Besucher haben so etwas noch nie gesehen und sind daher sehr überrascht", bemerkt der Franzose.

 Lupinen scheinen in diesem Jahr der Renner zu sein.

Lupinen scheinen in diesem Jahr der Renner zu sein.

Foto: Prümen Norbert

Aber nicht nur hier stehen die Besucher und sind begeistert. Thomas Dieker hat gerade einen Holzrohling in die Drechselbank gespannt. Während die Maschine surrt, entsteht unter seinen Händen aus dem Stück Holz ein Schreibgerät. 24 verschiedene Holzarten hat der Stiftemacher mitgebracht, aus denen sich die Kunden ein Unikat zum Schreiben machen lassen können.

Ein paar Meter weiter ist bei den Warendorfer Brot-Spezialitäten Probieren angesagt. Viktorina Kulbarsch streicht Butter auf Rosinen-stuten sowie Walnussstangen und ermuntert, einmal zu testen. Schon allein der Duft der verschiedenen Brotsorten zieht die Besucher an. Das gilt auch für die Käsemeisterin Halbach. Ob Bunkerkäse, Remscheider Schnapskäse, der Süße Bengel oder die neue Kreation Schoko-Prinz, bei der ein würziger Schnittkäse mit Schokolade und Kokosraspeln überzogen ist - Hans-Jörg Halbach tischt Leckereinen auf.

Bei Fiores Dekorationswelt kann schon nicht mehr von einem Stand gesprochen werden. Peter Harbs und Romy Großmann haben ein regelrechtes Wohnzimmer geschaffen. Ihr Holzpavillon mit Holzfußboden und Fenster zur Dorenburg erinnert an eine gemütliche Stube voller Dekorationsgegenstände. Das urige alte Sofa mit Tisch, Stühlen und Schränken lädt zum Verweilen und Gucken ein. Verspieltes Porzellan, silberne Kerzenleuchter, Metallkörbe, Kerzen, Glasobjekte, Pflanzen - man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll.

Auf der Ausstellung "Gartenleben" reiht sich ein Highlight an das nächste. In der entspannten Atmosphäre des Museumsgeländes mit seinen historischen Gebäuden fügen sich die 120 Aussteller harmonisch ein. Von ausgefallener Gartendekoration über Gartengerätschäften und Möbel bis hin zu Nützlichem und Schönem für Haus und Garten zieht sich die Palette. Vor der Miertzkate hat sich ein Blumenmeer angesiedelt. Stauden, Rosen und Co blühen um die Wette.

Ein Stückchen weiter ziehen Kräuter- und Gewürzpflanzen die Besucher an. Es sind sogar ganze Gartenlandschaften entstanden, die zeigen, wie es daheim aussehen könnte. Bei der Gärtnerei Beyen-Küsters, die an der Schmiede anzutreffen ist, gibt es etwas ganz Besonderen. Dort ist die Blaue Mauritius zu finden und das für zwei Euro. Allerdings handelt es sich nicht um die Briefmarke, sondern um eine sonnenliebende, rankende Pflanze mit blauen, filigranen Blüten. Auf dem Hof Rasseln leuchten die blühenden Pflanzen dem Besucher ebenso entgegen.

Gleich mehrere Aussteller sorgen hier für Grün mit vielen Farbtupfern. Tipps rund um den Garten gibt es hier ebenso, der Pflanzenfachmann Franz Beckers ist nämlich an seinem gewohnten Standort in der Scheune anzutreffen. Der Besucherstrom reißt bei ihm nicht ab. Thema Nummer eins ist immer noch der Buchsbaumzünsler. "Den befallenen Buchsbaum nicht zurückschneiden. Er kommt wieder", gibt Beckers als Tipp mit auf den Weg.

Immer wieder rattert der Depotwagen über das Gelände. Besucher winken ihn für einen Stopp zu sich ran, um ihre Einkäufe, entsprechend markiert, auf der Ladefläche zu verstauen. Abholen ist später im Depot angesagt. Niemand muss seine Einkäufe mit sich herumschleppen. Lupinen scheinen in diesem Jahr der Renner zu sein. Aus unzähligen Tüten im Depot-Zelt ragen die leuchtenden Pflanzen heraus. Eins steht fest, das Freilichtmuseum und "Gartenleben" passen perfekt zusammen.

(tref)
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