St. Hubert Sportzentrum: Alles zurück auf Anfang

St. Hubert · Die Suche nach einem geeigneten Standort für ein neues Sportzentrum in St. Hubert gestaltet sich schwierig. Die Bezirksregierung lehnt das von der Stadt ins Auge gefasste Gelände im Außenbereich ab.

 Auf diesem Gelände im Bereich der Einmündung der Kempener Landstraße in die Tönisberger Straße kann kein neuer Sportplatz gebaut werden.

Auf diesem Gelände im Bereich der Einmündung der Kempener Landstraße in die Tönisberger Straße kann kein neuer Sportplatz gebaut werden.

Foto: Norbert Prümen

Die Laune der Vereinsverantwortlichen in St. Hubert ist seit einigen Tagen alles andere als gut. Seit Jahren kämpfen vor allem die Vorstände und Mitglieder des TuS und des FC St. Hubert um eine Lösung des Sportplatzproblems im Kendeldorf. Und nun teilt Kempens Sportdezernent Michael Klee in seiner Beratungsvorlage für die Sitzung des Kempener Sportausschusses am kommenden Donnerstag, 16. Mai (ab 18 Uhr im Rathaus am Buttermarkt), mit, dass es die geplante Sportanlage an der Ecke Kempener Landstraße/Tönisberger Straße nicht geben wird. Die Bezirksregierung lehnt diesen Standort ab, er liege zu weit im Außenbereich. Damit sind auch die Träume vom neuen Kunstrasenplatz für die Fußballer in St. Hubert vorerst zerplatzt.

Seit einigen Monaten ist der Stadt Kempen die grundsätzliche Haltung der Bezirksregierung zu Bauvorhaben im Außenbereich bekannt. In Düsseldorf will man den Flächenverbrauch grundsätzlich reduzieren, will, dass die Kommunen erst Baulücken in den Ortskernen schließen. Ende März gab es dann bei einem gemeinsamen Termin von Stadt Kempen und Kreis Viersen mit der Bezirksregierung die klare Absage. Die Lage eines Sportzentrums wird nach Angaben von Dezernent Klee von der Bezirksregierung sehr kritisch gesehen. Der Standort „isoliert im Freiraum und relativ weit weg vom Siedlungsbereich sei mit den Zielen von Landes- und Regionalplanung nicht vereinbar“, schreibt Klee in seiner Vorlage für den Sportausschuss. Und da man derzeit davon ausgehen muss, dass St. Hubert in den kommenden Jahren nicht so deutlich an Einwohnern zulegt, dass ein großes Baugebiet bis zum gewünschten Areal im Außenbereich heranreicht, scheint das Thema hier wohl vom Tisch.

Wie Klee weiter berichtet, kam die „strikt ablehnende Haltung“ der Bezirksregierung für die Stadt „überraschend“. Die ersten Gespräche in der Sache seien „nicht so eindeutig negativ“ gewesen. Die Planungen für ein Sportzentrum in St. Hubert an der Ecke Kempener Landstraße/Tönisberger Straße waren von Anfang an nicht einfach. Der Stadt gehören nicht alle Flächen. Ein Landwirt machte den Verkauf seiner Grundstücke davon abhängig, dafür im Gegenzug Flächen im Baugebiet „Auf dem Zanger“ zu bekommen.

Dezernent Klee will das Thema aber noch nicht zu den Akten legen. Immerhin muss die Stadt sich allmählich etwas einfallen lassen. Zu lange schon werden die Sportvereine in St. Hubert vertröstet. Der Sportplatz „An Eulen“ im unmittelbaren Ortskern kommt für die Stadt auf Dauer nicht mehr infrage. Der Aschenplatz müsste aufwendig saniert werden, ein Kunstrasenplatz macht für die Stadt an dieser Stelle keinen Sinn. Lärmschutzgründe in der engen Wohnbebauung sprechen dagegen. Die Stadt plant seit Langem, das Sportplatzgelände aufzugeben. Es bietet sich stattdessen für eine Bebauung mit Mietwohnungen an.

 Die Sportanlage an der Stendener Straße in St. Hubert verfügt über einen Naturrasenplatz. Die Anlage eines Kunstrasens kam für die Stadt bislang nicht infrage. Lange Zeit sprachen Lärmschutzgründe dagegen. Anwohner hätten gegen den Bau klagen können. Die Gesetzeslage hat sich indes geändert.

Die Sportanlage an der Stendener Straße in St. Hubert verfügt über einen Naturrasenplatz. Die Anlage eines Kunstrasens kam für die Stadt bislang nicht infrage. Lange Zeit sprachen Lärmschutzgründe dagegen. Anwohner hätten gegen den Bau klagen können. Die Gesetzeslage hat sich indes geändert.

Foto: Norbert Prümen

Bei der Sportanlage an der Stendener Straße war lange Zeit fraglich, ob hier ein Kunstrasenplatz gebaut werden kann. Anwohner hatten Klagen mit Hinweis auf Lärmschutz angekündigt, sollte an dem Sportplatz etwas verändert werden. Im Oktober 2017 wurde das Immissionsschutzgesetz geändert, so dass eine Umwandlung des Naturrasenplatzes in einen Kunstrasen-Fußballplatz möglich wäre.

Bei dem geplanten Sportzentrum im Außenbereich ging es jedoch um mehr als nur um den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes für die Fußballer. Die Anlage sollte auch Angebote für andere Sportarten und den Breitensport ermöglichen. Dezernent Klee schlägt vor, dass die Stadt noch einmal das Gespräch mit der Bezirksregierung in der Sache sucht. Alternativ müsse die Stadt andere Grundstücksmöglichkeiten prüfen. Einer neuen Wohnbebauung an der Ostseite der Bellstraße gegenüber habe sich die Bezirksregierung offen gezeigt. Das Gelände schließt unmittelbar an die vorhandene Bebauung an. Es war auch von der Kempener CDU als mögliche Erweiterungsfläche bereits vorgeschlagen worden. Ein Sportzentrum an dieser neuen Bebauung hat nach Einschätzung der Stadt sicherlich größere Chancen. Das habe die Bezirksregierung bereits signalisiert. Offen ist indes, in welchem Zeitrahmen sich diese Variante verwirklichen lässt.

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