Stadt Kempen Der Zauber der Geburt

Stadt Kempen · Zahlreiche Gäste kamen gestern zur Feierstunde ins Kempener Hospital zum Heiligen Geist, um die für eine Million Euro sanierte und modern ausgestattete Entbindungsstation zu eröffnen. Heute nimmt sie ihren Betrieb auf.

Geschäftsführer Friedhelm Sicking erinnerte bei der Feier daran, dass die Station vor Jahren sogar schon vor der Schließung gestanden habe. Doch Krankenhausleitung und das Stiftungskuratorium waren damals entschlossen, die geburtshilfliche Abteilung für Kempen zu erhalten. "Die Schließung konnte abgewendet werden", freute sich Sicking. Sein Dank galt der Unterstützung von Julius Louven, damals CDU-Bundestagsabgeordneter, der sich für den Erhalt einsetzte. Und nicht zuletzt den Mitarbeitern, die die einjährige Planung und die viermonatigen Bauarbeiten begleiteten. "Dies wird nicht die letzte Sanierung im Haus sein", versprach Sicking. Denn mit der neu gestalteten Station sei ein Maßstab für Komfort und Ausstattung anderer Abteilungen gesetzt worden.

Familienfreundliche Stadt

Als "positives Signal" bewertete auch der Vorsitzende der Hospitalstiftung Karl Hensel die umgebaute Station. "Zum Bild einer familienfreundlichen Stadt gehört, sein Kind hier zu bekommen", meinte er. Heinz Frohn, Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg, bestätigte das aus Krankenkassensicht: "Wir sind froh, dass es dieses Krankenhaus in Kempen gibt." Bei den Patientenbefragungen der AOK schneide Kempen überdurchschnittlich gut ab. Und das selbst während der Umbauphase.

Im Namen der niedergelassenen Ärzte überbrachte Dr. Thomas Szentandrasi gute Wünsche. Schließlich ist er als Facharzt für Frauenheilkunde unmittelbar mit der Abteilung verbunden, gleichzeitig Nachbar des Krankenhauses. Einen Blick in die 70er Jahre warf Hebamme Gabriele van Wickeren. Damals war sie doch recht erstaunt, statt gefliester Säle in Kempen unter dem Dach des Altbaus einen eher kärglich ausgestatteten kleinen Kreißsaal vorzufinden. Doch recht schnell habe sie festgestellt, dass "Kempener Gemütlichkeit gepaart ist mit bester Versorgung." Daran habe sich in all den Jahren nichts geändert und werde es wohl auch in Zukunft erst recht nicht.

Ein Geschenk voller Symbolik gab es vom evangelischen Pfarrer Bernd Wehner, von Propst Dr. Thomas Eicker und Krankenhausseelsorgerin Sylvia Bolz. Ein Bild in Regenbogenfarben mit einem Kinderkopf, gehalten in großen Händen. So würden auch die Kinder von den Händen ihrer Eltern und Verwandten, vom medizinischen und pflegerischen Personal gehalten. "Ich bin gerührt und berührt", bedankte sich Chefarzt Dr. Hajo Wilkens für die guten Wünsche. Die neue Abteilung sei für ihn und seine Mitarbeiter "Ehre und Ansporn, den Auftrag mit Leben zu erfüllen, dass sich der Zauber der Geburt entfalten kann."

Am Nachmittag schauten sich zahlreiche Bürger die Station an.

(RP)
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