Stadt Kempen Der Umsatz soll auf 60 Millionen Euro steigen

Stadt Kempen · Die Kempener Firma Pfeiffer Chemie Armaturenbau wird 40 Jahre alt. Die Anfänge lagen in Oedt, dort wurde es dem Unternehmen aber schnell zu eng. Geschäfte werden weltweit gemacht.

 Geschäftsführer Marcus Miertz hat große Zukunftspläne mit dem Unternehmen Pfeiffer Chemie Armaturen.

Geschäftsführer Marcus Miertz hat große Zukunftspläne mit dem Unternehmen Pfeiffer Chemie Armaturen.

Foto: wolfgang kaiser

Horst Pfeiffer ließ sich zum Kesselschmied, Schlosser und Metallbauer ausbilden, bildete sich weiter fort, machte seinen Meister, studierte abends Betriebswirtschaft und war schon in jungen Jahren bei einem namhaften Waschmittelhersteller mit der Wartung und Reparatur von Ventilen betraut. Damals hatte der 34-jährige "Daniel Düsentrieb" die zündende Idee: Anstelle der teuren keramisch ausgekleideten Ventile Kunststoffe zu verwenden, um dadurch die Innenwände der verschiedensten Gehäuse vor den aggressiven Flüssigkeiten oder Gasen zu schützen. Damit begann eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, die offenbar noch lange nicht zu Ende ist.

Damals beim Beginn seiner Selbstständigkeit hatte der heute in Neersen wohnende 76-jährige Horst Pfeifer eine kleine Halle und einen Teilzeitmitarbeiter. Er gründete 1974 in Oedt die Pfeiffer Chemie Armaturenbau GmbH. Im ersten abgeschlossenen Geschäftsjahr 1975 betrug der Umsatz exakt 204.000 Euro. 2013 waren dies etwa 40 Millionen Euro, bei mittlerweile rund 200 Mitarbeitern.

Im Laufe der Zeit waren immer neue Anwendungsbereiche bei der Technologie der hochwertigen Auskleidungen, so auch von Klappen und Kugelhähnen dazu gekommen. Das Areal in Oedt war schon damals viel zu klein. 1979 kam die Gesellschaft nach Kempen, wuchs kontinuierlich weiter. Auch als sich der Gründer 1996 aus gesundheitlichen Gründen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete.

Erst unlängst wurde auf dem Gelände am Hoogheweg mit einer Grundstücksfläche von rund 13 000 Quadratmetern ein weiterer von insgesamt acht Hallenkörpern hochgezogen. "Und um auch für den kommenden Wettbewerb gerüstet zu sein und unseren Standort hier dauerhaft zu sichern, haben wir vor kurzem und direkt gegenüber ein unbebautes rund 16 000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft", sagt der 42-jährige Geschäftsführer Marcus Miertz, der ein studierter Verfahrenstechniker ist.

Wir, das ist die Pfeiffer GmbH und die Samson-Gruppe, ein Marktführer des gesamten Produktionsspektrums, was das Messen und Regeln angeht. Pfeiffer gehört seit 1996 hundertprozentig zu diesem großen Armaturen-Hersteller. Beide agieren weltweit. "Wir liefern unsere selbst entwickelten und hergestellten Produkte in alle Erdteile", sagt der Geschäftsführer.

Zu den Kunden gehören unter anderem große Öl-und Chemiekonzerne, Raffinerien, ja sogar die Pharma- oder Lebensmittelindustrie, so beispielsweise bei der Produktion von Insulin oder sogar von Gummibärchen. Miertz: "Überall dort, wo in den Herstellungsprozessen Flüssigkeiten oder Gase ins Spiel kommen, sorgen wir für den reibungslosen und effektiven Lauf, auch bei der Qualitätsprüfung."

Ein weiteres Standbein ist die Molchsystemtechnik. Molch, was hat der Lurch damit zu tun? Miertz schmunzelt, erklärt und vereinfacht: "Das ist ein Kunststoff-Pfropfen, einem flinken Molch ähnlich, der sich durch die Armaturen bewegt und dafür sorgt, dass die Rohre sauber gereinigt werden können." Zum Beispiel, wenn erst schwarze Farben durch die Leitungen geflossen sind und dann gelbe folgen sollen.

Seit vielen Jahren bildet das Kempener Unternehmen aus, derzeit arbeiten dort sieben Auszubildende. Im Herbst 2015 soll ein neuer Industrie-Mechaniker ausgebildet werden und erstmals zwei Lageristen. Geschäftsführer Marcus Miertz hat ein hochgestecktes Ziel, will mit seiner großen Mannschaft den Umsatz in den nächsten sieben Jahren auf etwa 60 Millionen Euro steigern. "Wir sind dazu bereit", meint er abschließend.

(wsc)
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