Stadt Kempen Der Sand wird gesiebt und gereinigt

Stadt Kempen · Mit einem Spezialverfahren lässt die Stadt Kempen den Sand auf 22 Flächen säubern. Etwa 4200 Quadratmeter Sand auf Spielplätzen, in Kindertagesstätten, an Schulen oder Sportplätzen werden von Schmutz und Müll befreit.

 Wolfgang Stavicki (hinten an der Maschine und Zuhir Alloush reinigten gestern Morgen die Sandfläche auf dem Spielplatz an der Röntgenstraße im Kempener Stadtviertel Hagelkreuz.

Wolfgang Stavicki (hinten an der Maschine und Zuhir Alloush reinigten gestern Morgen die Sandfläche auf dem Spielplatz an der Röntgenstraße im Kempener Stadtviertel Hagelkreuz.

Foto: Wolfgang Kaiser

Seit gestern sind Mitarbeiter der Firma Sandmaster im Kempener Stadtgebiet im Einsatz. Erster Einsatzort war der Spielplatz an der Röntgenstraße im Hagelkreuz. Mit einer Spezialmaschine wurden die ersten Quadratmeter Sand gereinigt. Neben groben Partikeln wurden auch Gras und Steine aus dem Sand auf dem Gelände herausgesiebt. Wolfgang Stavicki von der Firma aus Wendlingen bei Stuttgart kontrollierte das Gerät, sein Kollege Zuhir Alloush leerte in regelmäßigen Abständen den Fangkorb. Die Maschine, die bei der Grundreinigung von Sandflächen auf Spielplätzen, in Außenbereichen von Kindertagesstätten oder Schulen sowie auf Sportplätzen zum Einsatz kommt, gräbt den Sand bis zu einer Tiefe von 40 Zentimeter aus. Der Aushub wird über ein kleines Förderband, das sich hinter einer Metallabdeckung befindet, durch die Maschine bis zu einem Sieb transportiert. Dort fallen die groben Partikel heraus und landen in einem Fangkorb. Die Firma hat sich dieses Verfahren patentieren lassen. Es gibt auch andere Methoden, Sand zu reinigen. Sie funktionieren häufig auch mit einem Sieb.

Die Stadt Kempen arbeitet erstmals mit der Spezialfirma aus Süddeutschland zusammen. Petra Schlaghecken, beim Grünflächenamt zuständig für das Projekt, ist davon überzeugt, dass die Sandreinigung effektiv ist und am Ende in jedem Fall kostengünstiger als ein kompletter Sandaustausch. Der wird in regelmäßigen Abständen aber auch weiterhin praktiziert. Denn spätestens nach zehn Jahren muss der Sand komplett ausgetauscht werden. So sieht es eine gesetzliche Verordnung vor. Sollte sich das nun praktizierte Reinigungsverfahren auch in Kempen bewähren, wird die Stadt es in den nächsten Jahren wohl häufiger anwenden.

Seit dem Jahr 2000 müssen laut einem NRW-Landeserlass öffentliche Sandspielflächen einmal jährlich gründlich gereinigt werden. In der Vergangenheit wurde zumeist die obere Sandschicht dabei komplett ausgetauscht. Die Sandflächen werden aber auch außerhalb der Jahreskontrollen regelmäßig untersucht. So werden beispielsweise die insgesamt 49 Spielplätze, die es im Kempener Stadtgebiet gibt, von Mitarbeitern des städtischen Baubetriebshofes wöchentlich inspiziert, um die Sicherheit der Spielgeräte und die Sauberkeit der Anlagen zu gewährleisten. Dabei wird auch turnusmäßig gereinigt. Bonbonpapiere oder Getränkedosen landen schon mal im Sand statt im Mülleimer. Dann ist auch Kornel Rozsa gefordert. Der Mitarbeiter des Baubetriebshofes sorgt dafür, dass die Spielplätze nicht vermüllt sind. Er ist auch bei der jetzigen Reinigungsaktion mit von der Partie. Denn der Baubetriebshof kümmert sich darum, dass das von der Spezialmaschine ausgesiebte Material entsorgt wird. Ein Anhänger des Kempener Bauhofs stand gestern Morgen auch am Spielplatz an der Röntgenstraße im Hagelkreuz bereit. Dass immer etwas Sand bei dem Siebverfahren verloren geht, ist wohl normal. Fehlender Sand wird nachher aufgefüllt. An insgesamt 22 Sandflächen wird in nächster Zeit das Reinigungsverfahren mit der Spezialmaschine praktiziert, berichtete Petra Schlaghecken gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post. Acht Spielplätze, sechs Außengelände von Kindertagesstätten, vier Außenflächen von Schulen und vier Sportplätze stehen auf dem Reinigungsplan.

Etwa 4200 Quadratmeter Sand sollen durchs Sieb wandern. Rund 17.200 Euro wird die Reinigungsaktion insgesamt kosten, pro Quadratmeter sind das zirka 3,50 Euro. Am Ende werden mehrere Tonnen Müll und Steine aus dem Sandboden herausgeholt worden sein, schätzt Experte Wolfgang Stavicki. Er kennt sich aus, hat auf diese Art vielerorts schon etliche öffentliche Sandflächen gereinigt.

(RP)
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