Stadt Kempen Der Maler als Maschinenbauer
Stadt Kempen · Über 40 Großmodelle, alle voll funktionsfähig und zum Ausprobieren, dazu mehr als 30 Texttafeln: Ab 11.Oktober können Besucher im Kempener Kramer-Museum Leonardo da Vincis geniale Maschinen entdecken.
Über 40 Großmodelle, alle voll funktionsfähig und zum Ausprobieren, dazu mehr als 30 Texttafeln: Ab 11. Oktober können Besucher im Kempener Kramer-Museum Leonardo da Vincis geniale Maschinen entdecken.
Der Maler der berühmten Mona Lisa war ein Allroundtalent, ein Universalgenie, schwärmten Museums- und Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese, Erster Beigeordneter Volker Rübo und Doris Morawietz vom Museum, als sie vorab die Ausstellung im Kempener-Kramermuseum an der Burgstraße präsentierten.
Nach dem Erfolg der Hundertwasser-Schau im letzten Jahr ist damit der Museumsleitung in Zusammenarbeit mit der Agentur Maxart aus Kranenburg gelungen, ein weiteres Highlight nach Kempen zu holen. Das wird dann auch erst einmal die letzte große Schau im Museum sein, denn es wird mit Blick auf das hundertjährige Bestehen des Hauses gründlich umgestaltet, kündigte Rübo an.
Kerstin Rupin-Friedrichs erläuterte das Prinzip der da Vinci-Ausstellung. Denn hier kann man eben den unbekannteren Künstler der Renaissance im wahrsten Sinne des Wortes entdecken. Denn sein malerisches Werk war nur ein kleiner Teil des kreativen Schaffens von da Vinci (1452 bis 1519). Vielmehr hat er in akribischer Skizzenarbeit und in Zeichnungen bahnbrechende Erfindungen in allen möglichen Bereichen gemacht.
Das war lange Jahre ein eher unbekanntes Werk, so Rupin-Friedrichs. Leonardo machte seine Notizen in Spiegelschrift. Ob das nun geschah, weil er Linkshänder war und das für ihn so einfacher war oder um die Notizen für andere unzugänglicher zu machen, ist bis heute nicht geklärt. Auch hat er teilweise die Konstruktionsanleitung auf verschiedene Texte aufgeteilt. Dennoch ist es gelungen, Modelle seiner Erfindungen zu bauen. Der Betrachter ist verblüfft, wenn er seine geniale Form der Kraftübertragung über Rollen beim Flaschenzug sieht oder beim Nockenhammer. Ein Doppelrumpfboot hat da Vinci ebenso entwickelt wie einen ersten Fallschirm.
Die Idee vom Fliegen, vom Wunsch des Menschen nach Leichtigkeit, nimmt wiederum das "Atelier Luftikus" auf. In der gläsernen "Beamtenlaufbahn" zwischen Kulturforum Franziskanerkloster und ehemaligem Polizeigebäude richtet es der Kempener Künstler Jürgen Hemkemeyer für die Zeit der Ausstellung ein. Aus einfachen, in jedem Haushalt vorhandenen Materialien sollen hier schwebende Objekte entstehen. Neben selbst ausprobieren bietet Hemkemeyer Workshops für Gruppen mit maximal zehn Teilnehmern an, Kostenbeitrag jeweils 19 Euro.
Neben Erwachsenen können auch Kindergärten oder Schulen Workshops buchen. Begleitend wird Christiane Hoffmann in Zusammenarbeit mit dem Kempener Geschichts- und Museumsverein Anfang November einen Vortrag halten. "Eine rundum schöne Sache", fanden alle Beteiligten des Projekts. Und wer nach soviel Technik etwas Süßes braucht, geht zum Café Peerbooms, wo Manfred Oomen eine köstliche Mona-Lisa-Torte und die passenden Pralinés anbietet. . Frage des Tages