Gemeinde Grefrath Der Kümmerer der Sekundarschule

Gemeinde Grefrath · Einen Beruf, den es so eigentlich gar nicht mehr gibt, übt Norbert Hasselmann aus. Er ist einer der 350 Schulverwaltungsassistenten in NRW. Sein Arbeitsplatz ist die Schule an der Dorenburg in Grefrath.

 Norbert Hasselmann ist ein gefragter Mann in der Sekundarschule. Sein Aufgabengebiet ist vielfältig, er muss flexibel sein - und ist es auch.

Norbert Hasselmann ist ein gefragter Mann in der Sekundarschule. Sein Aufgabengebiet ist vielfältig, er muss flexibel sein - und ist es auch.

Foto: wolfgang kaiser

Es gibt einen Satz, den hört Norbert Hasselmann nahezu täglich. "Ich brauche Sie mal eben", diese Aussage begleitet die Arbeit des Schulverwaltungsassistenten an der Schule an der Dorenburg übers Jahr. Aber genau das macht seine Arbeit aber auch aus. Zu seinen normalen Aufgaben ebenso kurzfristig Unterstützung zu geben, ohne lange Voranmeldung oder Wartezeit, das kennzeichnet ihn. Hasselmann ist der Ansprechpartner für die Schulleitung und das Lehrerkollegium an der Grefrather Sekundarschule.

Entsprechend breit ist sein Aufgabenfeld aufgestellt. "Ich bin morgens kaum da, da geht es meist schon mit einem Wunsch aus dem Kollegium los, bevor ich meine erste tägliche Aufgabe angehe", verrät er lächelnd. Mit einem Block zum Aufschreiben ist er allerdings nicht unterwegs. Er könne sich alles sehr gut merken, lautet der Kommentar des 47-Jährigen. Sein Tag beginnt ansonsten mit den Krankmeldungen der Schüler - etwas, das früher jede Menge Zeit in Anspruch nahm, jetzt aber um ein Vielfaches effektiver läuft.

Hasselmann hat die Aufgabe nämlich arbeitstechnisch optimiert. Er hatte die Idee, einen Anrufbeantworter eigens für Krankmeldungen einzurichten. Bis 9 Uhr müssen die Eltern ihre erkrankten Kinder melden, damit Hasselmann sie mit den Lehrern abgleichen kann. Eltern, deren Kinder unentschuldigt dem Unterricht fernbleiben, erhalten nach 9 Uhr einen Anruf Hasselmanns mit der Nachfrage, was mit dem Kind los ist. "Ein System, das sich sehr bewährt, weil es uns auf der ganzen Linie entlastet und den Krankheitsstand sinken lässt", lobt Schulleiterin Helmi Röhrig.

Eine weitere Idee des Schulverwaltungsassistenten war die Anlage von Postfächern für die Lehrer. "Wobei ich selber ein Fach habe und das ist meistens gut gefüllt", berichtet Hasselmann. Listen für Klassenbücher erstellen, die Mahnungen für das Buchgeld herausschicken, die Ergebnisse für den Sprachtest eintragen, Arbeitsblätter kopieren, Angebote für diverse Materialien hereinholen und vergleichen, Bestellungen herausgeben, den Medienraum vorbereiten, die Unterstützung bei schulischen Projekten wie Kulturrucksack oder den verschiedenen Arbeitsgemeinschaften, die Pflege des Internetauftrittes - die Liste der Tätigkeiten des Schulverwaltungsassistenten ist ziemlich lang. "Als ich damals anfing, stellten sich viele die Frage, was der eigentlich macht.

Heute fragt man sich, wie er das nur alles macht", sagt Hasselmann. Wie umfangreich seine Aufgaben sind, das wusste er allerdings selber nicht, als er sich entschied, Schulverwaltungsassistent zu werden.

Vor einigen Jahren stellte die Landesregierung ein Programm auf, das Schulleiter von der Verwaltungsarbeit entlasten sollte, damit sie mehr pädagogisch arbeiten können. Mit Hilfe des Personaleinsatzmanagements des Landes rief sie auf diesem Weg den Schulverwaltungsassistenten ins Leben.

Hasselmann, der vorher 25 Jahre bei Straßen NRW gearbeitet hatte, schulte um und startete seine neue Arbeit an einer Hauptschule in Wachtendonk. Dort sammelte er vier Jahre Erfahrungen, bevor die Hauptschule ihre Türen schloss. Für den Mülhausener ging es nahtlos an der Grefrather Schule weiter, wo ihm seine Berufserfahrung zu Gute kam.

In seinen Arbeitszeiten ist Hasselmann genauso flexibel wie in seinen großen Aufgabenbereich. Liegt eine Abendveranstaltung an, bei der seine Hilfe benötigt wird, ist er dabei. "Mir wird es nie langweilig. Jeder Tag hat einen anderen Ablauf", sagt der 47-Jährige. Das für die Schulen erfolgreiche Landesprogramm Schulverwaltungsassistent wurde übrigens eingestellt, so dass Schulen, die bis dato eine solche Fachkraft nicht erhalten haben, auch weiterhin darauf verzichten müssen.

(tref)
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