Gemeinde Grefrath Der Bundesbeste drückt die Schulbank

Gemeinde Grefrath · Zum fünften Mal kommt der bundesbeste Auszubildende aus dem Unternehmen SAB Bröckskes. Aber aus einem anderen Bereich: Benjamin Simon Józefów aus Grefrath ist der erste duale Student aus der Kabelfertigung.

 Benjamin Simon Józefów plant, in zwei Jahren seinen Bachelor in der Tasche zu haben. Für die guten Noten in seiner Ausbildung wurde er nun aber bereits als bundesbester Auszubildender geehrt.

Benjamin Simon Józefów plant, in zwei Jahren seinen Bachelor in der Tasche zu haben. Für die guten Noten in seiner Ausbildung wurde er nun aber bereits als bundesbester Auszubildender geehrt.

Foto: Busch

viersen Das Lachen auf dem Gesicht von Benjamin Simon Józefów ist breit und wirkt ansteckend. Neben ihm strahlt Achim Harmes kaum weniger als sein Auszubildender. Denn auch der Ausbildungsleiter des Viersener Unternehmens SAB Bröckskes freut sich riesig: Vor Kurzem hat Józefów in Berlin die Auszeichnung als bundesbester Auszubildender entgegengenommen. Der 22-jährige Grefrather schloss seine Abschlussprüfung zum Kabelfertigungsmechaniker mit 97 Punkten ab, was als Note einem "sehr gut plus" entspricht. Damit wurde er zunächst Jahresbester am Niederrhein, danach landesbester und nun bundesbester Azubi.

Und das, obwohl Józefów besonders viel zu tun hatte. Denn er hat nicht nur die Ausbildung bei SAB Bröckskes begonnen, sondern studiert gleichzeitig. Vor zwei Jahren hat das Unternehmen, das sich auf Spezialkabelanfertigungen spezialisiert hat, zum ersten Mal ein duales Studium in den Bereichen Kabelfertigungsmechaniker und Industriekaufmann angeboten. "Ich hatte damals gerade meinen Zivildienst gemacht und mich eigentlich schon an den verschiedenen Fachhochschulen und Unis für den Bereich Elektrotechnik eingeschrieben, als ein Freund mich auf das duale Studium bei Bröckskes aufmerksam machte", erinnert sich Józefów. Der junge Mann, der sein Abitur an der Liebfrauenschule Mülhausen absolviert hatte, bewarb sich sofort und wurde angenommen.

Ausbildung und Studium seien schön, aber anstrengend gewesen, resümiert Józefów. Zwei Tage pro Woche hat er im Unternehmen, zwei Tage an der Fachhochschule in Krefeld und einen Tag in der Berufsschule verbracht. Dazu kamen freiwillige Sonderzeiten an den Samstagen, in denen er bei Ausbildungsleiter Harmes die gelernte Theorie in der Praxis vertiefen konnte. "Faulenzen ist bei einem dualen Studium nicht drin. Ich musste schon straff durcharbeiten. Dabei war viel Eigenarbeit gefragt, gerade im Bereich des eigentlichen Studiums. Sehr gut fand ich die Zusatzangebote und die Unterstützung durch meinen Ausbildungsleiter", sagt Józefów.

Zeit für seinen Sport, American Football und Tischtennis, blieben dem Grefrather dabei aber doch. Das Angebot, eine klassische Lehre zu machen und gleichzeitig zu studieren, beurteilt Józefów als eine hervorragende Möglichkeit. Die Zeit des Lernens ist für den 22-Jährigen aber noch nicht vorbei, denn das Studium hat er noch nicht beendet. Wenn alles nach Wunsch und Plan läuft, hat er in zwei Jahren seinen Bachelor in Elektrotechnik in der Tasche.

Zurzeit arbeitet der junge Mann zwei Tage pro Woche bei Bröckskes und studiert drei Tage an der Fachhochschule. Die beruflichen Chancen sehen danach mehr als gut aus. Leute mit seinem Fachwissen sind gefragt, und das auch bei Bröckskes. "Und vielleicht folgt dann auch noch der Master", überlegt Benjamin Simon Józefów.

(RP)
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