Deutliche Mehrheit Neubau auf Post-Gelände in Kempen zugestimmt

Kempen · Denkmalausschuss gibt grünes Licht für neues Wohn- und Geschäftshaus. Nur die Grünen sind dagegen.

 So könnte der Neubau der Post aussehen.

So könnte der Neubau der Post aussehen.

Foto: Animation Architekturbüro Neuhoff

Wenn es nach dem Willen des Kempener Denkmalausschusses geht, könnte es nun bald losgehen mit dem Abriss der alten Post und dem Neubau an der Ecke Thomasstraße/ Moorenring. Wie alle Fraktionen betonten, würde damit eine Endlos-Geschichte ihren Abschluss finden.

Vielfach wurden die ursprünglichen Pläne der Investoren überarbeitet, um den denkmalpflegerischen Auflagen, aber auch einer Harmonie mit den umliegenden historischen Gebäuden wie Villa Horten und der kurkölnischen Burg gerecht zu werden. Nun hat auch das Rheinische Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes als obere Instanz der Planung zugestimmt.

Es wurden noch einige Änderungen an den ursprünglichen Plänen vorgenommen. Der Giebel am Eckhaus erhält kleinere Fenster statt der geplanten großen. Außerdem wurde Richtung Thomasstraße die Größe der Balkons so reduziert, dass die Balkone nur noch wenig in den Straßenraum hineinragen. Der gläserne Verbindungsturm, der als Überleitung zum Nachbarhaus am Moorenring geplant ist, wird zwar etwas höher, bildet aber durch die zurückgesetzte Lage eine eher in den Hintergrund rückende Verbindung.

Heinz Wiegers (SPD) fragte nach, was während der Bauzeit und vor allem nach Auslaufen des Pachtvertrages mit der Deutschen Post 2023 mit der postalischen Versorgung der Stadt passiere. Dies würde derzeit noch mit der Post geklärt, so Bettina von der Linde vom Bauamt. Sollte die Post aber später die für sie vorgesehenen Räume nicht mehr nutzen wollen, bleiben sie auf jeden Fall einer gewerblichen Nutzung vorbehalten. Wiegers machte sich auch Gedanken um die Zufahrt für große Lastwagen zum Postgebäude. Und ob denn die Parkplätze hinter der Post auch für Privatleute nutzbar blieben, fragte er. Dies sei noch nicht geklärt, aber sie werde dies bei nächsten Gesprächen mit dem Investor, das ist die Grefrather Immobilienfirma Fabri & Reuter, ansprechen, so die Bauamtsmitarbeiterin.

Die Grüne-Politikerin Monika Schütz-Madré bemängelte, dass die 23 geplanten Wohneinheiten als Eigentumswohnungen vom Investor verkauft werden wollen, wo doch in Kempen nachweislich bezahlbare Mietwohnungen fehlten. Hier sah sie die Stadt in der Pflicht, zu handeln. Außerdem wollte ihre Fraktion wissen, was mit dem derzeitigen Straßengrün an der Thomasstraße passiere. Es wird wohl während der Bauphase weichen müssen, aber nachgepflanzt, wenn der Neubau fertig ist. Auch über das Grün im Hintergrund des derzeitigen Parkplatzes werde man mit dem Investor sprechen. Aber dieser habe sich bei solchen Fragen bislang stets als kooperativ erwiesen.

Bei Ablehnung der Grünen wurde der Verwaltungsvorschlag von allen anderen Fraktionen im Denkmalausschuss angenommen.

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