Gemeinde Grefrath Das Wahrzeichen von Oedt wird 700 Jahre alt

Gemeinde Grefrath · Die Ruine der Burg Uda ist dank des enormen Einsatzes des Oedter Heimatvereins vorbildlich restauriert worden. Nächsten Sonntag, 28. September, wird das Jubiläum gefeiert.

 Der Turm der Burg Uda ist das Wahrzeichen von Oedt. Am Sonntag, 28. September, wird auf dem Gelände das Jubiläum gefeiert.

Der Turm der Burg Uda ist das Wahrzeichen von Oedt. Am Sonntag, 28. September, wird auf dem Gelände das Jubiläum gefeiert.

Foto: Wolfgang Kaiser

Runder Geburtstag für das Wahrzeichen von Oedt. Vor genau 700 Jahren wurde die Burg Uda erstmals als "castrum ude" erwähnt. Gebaut wurde die Burg wohl um das Jahr 1300 durch Luf III. von Kleve. Im Jubiläumsjahr präsentiert sich die Burg schöner und attraktiver denn je. Denn dank des vorbildlichen Einsatzes des Oedter Heimatvereins und mit Unterstützung der Gemeinde Grefrath und einer Vielzahl von anderen Organisationen und Behörden ist der Südostturm der einstigen Burganlage ein wahres Kleinod geworden.

Die Burg Uda war eine kurkölnische Landesburg und eine Grenzfestung gegenüber den Herzogtümern Jülich und Geldern. Die wechselvolle Geschichte der Burg Uda endet im Dreißigjährigen Krieg. Im Jahr 1642 erobern Truppen aus Hessen die Burg. Im April 1643 wurde sie zerstört. Damit hatte sie ihre Berechtigung als Festung verloren. Allerdings war die Zerstörung damals nicht vollends erfolgt. Vielmehr wurden die Überreste bis zum Jahre 1757 noch als Amtshaus genutzt. Auch waren hier immer wieder Soldaten einquartiert. Das geht aus alten Unterlagen hervor. Danach veranlassten französische Offiziere, dass die Burgmauern abgetragen wurden.

Interessant ist jn diesem Zusammenhang die Tatsache, dass mit dem Abbruchmaterial die Straße nach Hagenbroich gebaut wurde. Stehen blieb der Südostturm und der Bergfried mit einem Rest des Westmauerwerkes. Danach verfiel die Burg.

Es ist dem rührigen Oedter Heimatverein mit Johannes Lipp und Heinz Panzer an der Spitze zu verdanken, dass die Burg sich heute vorbildlich restauriert präsentiert und teilweise wieder zugänglich ist. Der Heimatverein Oedt hat bereits in den Jahren 1959, 1961 und 1988 – vor der jetzt durchgeführten umfassenden Sanierung – dafür gesorgt, dass das Burgareal freigelegt wurde und die Fundamentzüge bis über die Erdoberfläche aufgemauert wurden, so dass man heute den Grundriss der früheren Burganlage sehr gut erkennen kann,

Der Zugang zur Burg erfolgte früher über das vorgelegte Burgdorf, das Mühlenvorwerk, die Vorburg und über die Zugbrücke. Die Burganlage hatte einst vier Türme. Die unterschiedlichen Mauerstärken führten zu unterschiedlichen Fundamentbelastungen und zur Zerstörung des Südwestturmes, was bei den ausgegrabenen Fundamenten sichtbar wurde.

Der heutige Südostturm war der höchste Turm. Der Außendurchmesser liegt bei 9,49 Meter, der Innendurchmesser bei 4,89 Meter. Die Turmhöhe beträgt heute etwa 23 Meter. Der Turm war früher wohl zwei Meter höher. Er hatte ursprünglich sechs Geschosse mit unterschiedlichen Höhen. Das Erdgeschoss wurde als Kerker genutzt. Der Burghof hatte eine Größe von etwa 18,70 mal 23 Meter.

Die Burg ist heute eingebettet in eine attraktives Umfeld. Unter anderem gibt es einen Holzsteg zur Niers, Wanderwege und einen Wohnmobilstellplatz. Die Burg ist längst das Wahrzeichen von Oedt.

(mab)
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