In der Kempener „Haltestelle“ „Hauskonzert“ mit Gute-Laune-Musik

Kempen · „Campunni Jazz Club“ in der „Haltestelle“: Drei Musiker des Quintetts kommen aus Kempen. Bei ihrem Heimspiel begeisterten sie das Publikum und kündigten eine Fortsetzung an.

 Der Campunni Jazz Club & Friends aus Kempen und Umgebung machte die Haltestelle zu seinem Wohnzimmer.

Der Campunni Jazz Club & Friends aus Kempen und Umgebung machte die Haltestelle zu seinem Wohnzimmer.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Der Jazz mag das kleine Format: In der „Haltestelle“ lud die Jazzformation „Campunni Jazz Club“ aus der Thomasstadt die Jazzfreunde jetzt zu einem „Wohnzimmer-Konzert“, und diese Titelwahl hielt, was sie versprach. In einer gemütlichen Wohnzimmer-Atmosphäre bei Wein, Bier und Knabbersachen jazzten die fünf Musiker, was das Zeug hielt. Das Jazzquintett ist erst seit zwei Jahren zusammen, hat aber eine beachtliche Qualität entwickelt. Man hat zueinander gefunden, spielt auf einer musikalischen Wellenlänge und begeistert damit das Publikum.

Benannt hat sich diese Jazzformation nach der Mark Campunni, die Karl der Große einst seiner Tochter Bertha schenkte, ein Reichsgut, aus dem später Kempen wurde. Die Jazzmusiker kamen nach gemeinsamen Workshops und Konzerten zusammen. Zu diesem Jazzquintett gehören Wolfgang Schlippes-Thiede aus Duisburg (Trompete und Flügelhorn), Patrick Dowe (Altsaxofon), Theo Becker (Gitarre), Wolfgang Thier am Piano (alle aus Kempen) und der Drummer Roland Lattka aus Düsseldorf.

Es wurde ein Jazzkonzert, das geprägt war von besonderer Spielfreude, ein Gute-Laune-Abend der besonderen Art mit viel Informationen zum Thema Jazzmusik, und wie man sie in der Thomasstadt interpretiert, mit einem begeisterungsfähigen Publikum, das sich gerne entspannt auf einen schönen musikalischen Abend einließ.

Man kennt die hervorragenden Amateurmusiker, die schon des Öfteren in der „Haltestelle“ als Vorausgruppe zu Jazzkonzerten der Profis der Jazzszene auftraten und die Gäste erfreuten. Diesmal konnten die fünf Jazzer das Heimspiel ganz für sich allein genießen, und das taten sie dann auch voll motiviert, sehr gelöst und spürbar animiert durch die so persönliche Atmosphäre in Kempens kleinstem „Jazzkeller“.

Pianist Wolfgang Thier ist in der „Haltestelle“ häufiger aktiv: Zuletzt erfreute er hier gemeinsam mit der Chorleiterin und Musikpädagogin Rita Wermes am 10. Mai bei einem „Mitsing-Konzert“ die zahlreichen sangesfreudigen Gäste, die er mit seinem gekonnten Pianospiel begleitete. Zu dem Quintett kamen musikalische Gäste hinzu: aus Kempen Gisela Vos-Ammon, die portugiesische Lieder sang, Michael Giesbertz (Bass und Gitarre) sowie Mark Dienst aus Krefeld, der mit seinen verjazzten Musicalsongs gefiel.

Eine glückliche Hand bei der Titelauswahl bescherte dem Publikum die musikalische Begegnung mit Evergreens und Ohrwürmern wie „Night and day“ von Cole Porter, „In a mellow tone“ von Duke Ellington, „Blue Moon“ von Richard Rodgers, „Tangerine“ von V. Schertzinger und „Les feuilles mortes“ von Joseph Kosma, gefühlvoll intoniert von Mark Dienst.

Breiten Raum im Programm nahmen die eingängigen südamerikanischen Rhythmen des Brasilianers Antonio Carlos Jobim mit „Wave“ und „Agua de beber“ sowie die Summer Samba „So nice“ von Marco Valle ein. Ohne Zugaben ging es nicht ab: Mit dem rockigen Rausschmeißer „Sister Sadie“ verabschiedete sich das Jazzquintett, nicht ohne ein weiteres „Wohnzimmer-Konzert“ bereits anzukündigen.

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