Gemeinde Grefrath Das Portrait einer Landpfarre

Gemeinde Grefrath · Die Geschichte der Pfarre St. Heinrich Mülhausen von 1900 bis heute zeichnet das Buch "Kirche im Wandel"nach. Am Samstag, 14. Juli, ist nach der Messe in Mülhausen die offizielle Vorstellung des 188 Seiten umfassenden Werkes.

 Stellten das Buch über die Pfarre St. Heinrich in Mülhausen vor (von links): Uwe Wichelhaus, Dr. Ines Germes-Dohmen, Eva-Maria Willemsen und Paul Pickhardt.

Stellten das Buch über die Pfarre St. Heinrich in Mülhausen vor (von links): Uwe Wichelhaus, Dr. Ines Germes-Dohmen, Eva-Maria Willemsen und Paul Pickhardt.

Foto: wolfgang kaiser

Sie recherchierten im Pfarrarchiv von St. Heinrich in Mülhausen und suchten das persönliche Gespräch mit Zeitzeugen: In ihrem Buch "Kirche im Wandel St. Heinrich in Mülhausen – Entwicklung einer katholischen Landpfarre im 20.Jahrhundert" geben Dr. Ina Germes-Dohmen und Eva-Maria Willemsen einen Überblick über die Geschichte der Mülhausener Pfarre St. Heinrich.

Chronologisch aufgebaut umfasst das 188 Seiten starke Buch den Zeitraum von der Gründung des Kirchbau-Sammelvereins 1898 über die Grundsteinlegung der Kirche 1900 und die Pfarrerhebung 1953 bis in die Gegenwart.

Kampf um Loslösung

Die Artikel thematisieren unter anderem den Kampf um die Loslösung von der Mutterpfarre St. Vitus in Oedt sowie die Weggemeinschaft mit dem Mülhausener Kloster der Schwestern unserer lieben Frau. Stellungnahmen von Paul Pickhardt vom Pfarrgemeinderat in Grefrath und von Uwe Wichelhaus, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstands von St. Heinrich, richten den Blick auf die Zukunft der Pfarre.

Im Fokus stehen auch wichtige Personen, die das Gemeindeleben in Mühlhausen nachhaltig geprägt haben. Pfarrer Dr. Bernhard Brück, der um 1953 in Mülhausen tätig war, hatte Umbauten an der Kirche St. Heinrich veranlasst. "Unter ihm wurden zum Beispiel der Nebenaltar, etliche Skultpuren und die Glasfenster entfernt", sagt Eva-Maria Willemsen.

Eine wichtige Rolle in der Geschichte der Pfarrkirche spielt auch der Pfarrer Joseph Frohn, der im September vergangenen Jahres nach 27 Jahren verabschiedet wurde. Er gab den Anreiz zu dem Buch und trat im Frühjahr 2011 mit der Idee an Germes-Dohmen heran. "Ich fand es angesichts des Strukturwandels – der anstehenden Fusion mit den Pfarren in Grefrath und Vinkrath und der Pfarrkapelle Mühlhausen – eine schöne Idee, dass so die Geschichte der Pfarrkirche erhalten bleibt", erzählt die Historikerin. Der Haken dabei sei gewesen, dass sie damals noch an einem anderen Buchprojekt arbeitete.

Das Grundkonzept erarbeitete Germes-Dohmen zusammen mit der Kunsthistorikerin Eva-Maria Willemsen. "Man hat im Grunde genommen eine weiße Fläche, auf die man nach und nach Puzzleteilchen legt, sodass sich für den Leser ein Bild ergibt", beschreibt Germes-Dohmen die Recherchearbeit für das Buch. Um dem Leser ein gutes Verständnis zu ermöglichen, geben vier Kapitel einen generellen Überblick über die katholische Kirche unter anderem zwischen Kulturkampf und Erstem Weltkrieg. Zahlreiche Fotos und Abbildungen ergänzen den Text. "Besonders interessant sind hier die alten Baupläne. Manch ein Mülhausener wird seine Kirche da kaum mehr wiedererkennen, da der Turm ursprünglich viel filigraner geplant war", sagt Germes-Dohmen.

Das Buch soll aber nicht nur Mülhausener ansprechen. Es stehe vielmehr exemplarisch für die Entwicklung einer kleinen Kirche in der Region.

(HC04)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort