Kempen Das LvD startet mit einem neuen Angebot

Kempen · Mit dem neuen Schuljahr macht das Luise-von-Duesberg-Gymnasium in Kempen im Differenzierungsbereich ein neues Angebot. Christian Reiners unterrichtet das Fach Maker.

 Christoph Reiners, der ansonsten Naturwissenschaften, Informatik und Technik an dem Kempener Gymnasium unterrichtet,  wird die Schüler in dem interdisziplinären Schulfach betreuen.

Christoph Reiners, der ansonsten Naturwissenschaften, Informatik und Technik an dem Kempener Gymnasium unterrichtet,  wird die Schüler in dem interdisziplinären Schulfach betreuen.

Foto: Norbert Prümen

Der Technikraum im Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) bekommt mit dem neuen Schuljahr eine weitere Nutzung. Nach den Sommerferien verwandelt er sich  für zwei Unterrichtsstunden pro Woche in einen so genannten Maker-Raum. Christian Reiners zieht dort mit 20 Schülern ein und wird unter die Macher gehen. Die Maker-Bewegung ist schon seit längerem ein Begriff, am LvD wird dies nun erstmals als Unterrichtsfach angeboten.

Die Idee dazu hatte Reiners, der die Fächer Physik, Biologie, Informatik und Technik am Gymnasium unterrichtet sowie die Jugend-forscht-AG zusammen mit weiteren Kollegen leitet. „Ich habe sechs Jahre lang einen Kursus namens Binaht angeboten, dessen Inhalte aus Bionik, Nanotechnologie und Halbleitertechnik bestanden. Schon zu dieser Zeit schwebte mir ein Maker-Kursus vor“, berichtet der 37-Jährige. Das Praxisorientierte, am Alltag ausgerichtet, das die Maker-Szene ausmacht, fasziniert ihn. Reiners entwickelte ein Konzept, das er der Schulleitung vorstellte, die wiederum grünes Licht für das neue Fach im Bereich der Differenzierung gab.

Dinge selber herzustellen, Existierendes umzubauen und aktuelle Technik einzusetzen, all das will Reiners nun mit seinen Schülern umsetzen. Die Nachfrage ist groß. Allein 27 Schüler hatten das neue Angebot als Erstwahl im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes für die achte und neunte Klasse angekreuzt. Mit 20 Schülern, darunter auch etlichen Mädchen, geht es  nun an den Start. In Klasse acht sind es dabei zwei Wochenstunden, in Klasse neun werden es drei Stunden pro Woche. „Am Anfang werden wir uns mit dem Erstellen von technischen Zeichnungen beschäftigten. Zuerst ganz klassisch mit dem Bleistift, danach mit CAD Software am PC“, gibt der Pädagoge einen Einblick in den künftigen Unterricht.

Es geht aber weit über die Theorie hinaus. Wenn die Schüler in der Lage sind, Pläne zu lesen und umzusetzen, wird praktisch gearbeitet. Der Technikraum ist dafür mit WSerkbänken und diversen Werkzeugen gut ausgestattet. Zudem konnte Reiners dank der Unterstützung durch den Förderverein einen 3D-Drucker anschaffen. Es handelt sich um ein Modell, das auch in anderen „Maker-Spaces“, die es weltweit überall gibt, genutzt wird.  Der 37-Jährige plant unter anderem, mit seinen Schülern einen so genannten Soma-Würfel herzustellen. Zur Ausrüstung zählen zudem zehn Kästen mit Zubehör wie  Sensoren und Motortypen.

Der Lehrer möchte Schüler anleiten, Schaltungen selber zu bauen, die über einen Mikrocontroller, wie er in vielen elektrischen Geräten des täglichen Lebens vorkommt, gesteuert werden. Holzbearbeitung soll ebenfalls zum Unterricht gehören. „Ich möchte auch Anregungen für daheim geben und das Interesses an Hobbys in diesem Bereich wecken“, sagt Reiners, der selbst mit Begeisterung konstruiert. Sich selbst zum Beispiel ein Regal zu bauen, ist möglich, wenn man vorher eine genaue Zeichnung anfertigen und diese im Anschluss auch umsetzen kann. Was es mit Transistoren und Kondensatoren auf sich hat und wie diese verbaut werden – auch dies werden die Schüler kennenlernen.

Eins scheint sicher: Langweilig wird es bei diesem Fach nie werden.

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