Kempen Thomaeum legt Wert auf Fremdsprachen

Kempen · Sprache spielt am Thomaeum eine wichtige Rolle. Erstmalig hat das Gymnasium jetzt die TOEFL-Prüfung angeboten. 26 Oberstufenschüler nahmen teil und legten sie mit Erfolg ab.

 26 Schüler haben an der Prüfung teilgenommen, und alle haben bestanden.

26 Schüler haben an der Prüfung teilgenommen, und alle haben bestanden.

Foto: Wolfgang Kaiser

„Es war schon ein anderes Aufgabenformat“, bemerkt Julia. Anhand von streng vorgeschriebenen Zeiten zu arbeiten, wäre anstrengend und ungewohnt gewesen, fügt Jonah an. Dass der Zeitdruck den Test schwierig gemacht hätte, findet auch Simon. Die drei und 23 weitere Schüler der elften und zwölften Stufe des Kempener Thomaeums haben ihre Englischkenntnisse unter Beweis gestellt. Sie alle nahmen auf freiwilliger Basis am „Test of Englisch as a Foreign Language“, kurz TOEFL, teil.

Es handelt sich dabei um einen standardisierten Sprachtest für Englisch, der auch von Universitäten akzeptiert wird. Verschiedene Aufgaben, die das Sprachverständnis testen, müssen innerhalb genau vorgegebener Zeiten abgearbeitet werden. Ist die Zeit vorbei, geht es zur nächsten Aufgabe. Das Ganze ist nach einem Punktesystem aufgebaut, bei dem maximal 677 Punkte erreicht werden können. Eine gesonderte Vorbereitung gab es am Thomaeum nicht. „Wir haben aus unserem normalen Englisch-Unterricht heraus an der Prüfung teilgenommen, und das hat prima geklappt“, berichtet Sophie, die mit 660 Punkten als Beste abschloss. Um den Test am Thomaeum abnehmen zu können, haben die beiden Lehrkräfte Julia Dietz und Michael Lenz eigens eine Fortbildung zum zertifizierten Testleiter für TOEFL-ITP (Institutional Testing Program) absolviert.

Aber nicht nur das englische Sprachzertifikat gehört am Thomaeum mit zu den Angeboten. Die HSK-Prüfung kann im Chinesischen abgelegt werden. Das DELF-Diplom demonstriert die französischen Sprachkenntnisse, und für den Bereich Spanisch können die Schüler das DELE-Zertifikat erwerben. „Das Erlernen von verschiedenen Sprachen ist uns nicht nur wichtig, es gehört auch zum Profil einer Europaschule dazu“, betont Schulleiterin Agnes Regh.

Los geht es am Thomaeum in der Klasse 5 mit Englisch. In der 6. Stufe können die Schüler zwischen Latein und Französisch wählen. In der Mittelstufe bietet das Gymnasium nochmals Französisch als Neubeginn an. Zudem ist es möglich, Chinesisch zu lernen. In der Oberstufe stehen den Gymnasiasten zwei weitere Sprachmöglichkeiten offen. Sie können Niederländisch oder Spanisch lernen. Alle Fremdsprachen, außer Chinesisch, können bis zum Abitur belegt und als Abifach gewählt werden.

Am Thomaeum geht es auch bilingual zu, und zwar für alle. In der Jahrgangsstufe 9 wird Geschichte in zwei bis drei Modulen von je rund drei Wochen bilingual unterrichtet. „Wo es thematisch gut passt, unterrichten die entsprechenden Kollegen dann in englischer Sprache“, sagt Agnes Regh. Überhaupt stehen Hören und Sprechen einer fremden Sprache im Vordergrund. Der Lehrplan gibt den Rahmen dazu.

Dass die Vorgehensweise funktioniert, zeigt nicht nur das gute Abschneiden bei der TOEFL-Prüfung. In Lernstanderhebungen im sprachlichen Bereich schneidet das Gymnasium ebenso gut ab. Sprache in fremden Ländern anzuwenden, ist ein weiterer Punkt am Thomaeum. Es werden entsprechende Fahrten und Reisen angeboten. So gibt es unter anderem Schulpartnerschaften mit England, Belgien, China und Polen, die zu zahlreichen Austauschbegegnungen führen. Dazu kommen regelmäßige Fahrten nach Spanien, Frankreich und Italien. „Rund ein Fünftel unserer Schülerschaft nutzt die Angebote“, sagt Agnes Regh.

Auch nach dem Abitur können die ehemaligen Schüler sich über das Gymnasium sprachlich fortbilden. Es besteht die Möglichkeit, direkt nach dem Abitur ein dreimonatiges Praktikum als Lehrassistenz in England zu machen und an dortigen Schulen Deutsch zu unterrichten.

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