Stadtbibliothek in Kempen "Das ist ein Ort des Entdeckens"

Kempen · Wie sieht Kempens Stadtbibliothek ihren Ursprung, wo setzt sie ihre Schwerpunkte, was plant sie für die Zukunft? RP-Mitarbeiter Hans Kaiser sprach darüber mit Ursula Wiltsch, Bibliotheks-Leiterin seit 2009.

 Ursula Wiltsch arbeitet bei der Stadtbibliothek in Kempen.

Ursula Wiltsch arbeitet bei der Stadtbibliothek in Kempen.

Foto: Isabella Raupold

Frau Wiltsch, was empfinden Sie angesichts des nationalsozialistischen Ursprungs Ihrer Bibliothek?

Ursula Wiltsch Ich habe ein gutes Gefühl. Wir sind schon lange bewusst demokratisch ausgerichtet und kümmern uns auch und gerade um Menschen, die wegen ihrer besonderen Lebenssituation unsere Hilfe brauchen: Migranten, Behinderte, Senioren und Kinder.

Mit "bewusst demokratischer Ausrichtung" meinen Sie . . .

Wiltsch . . unser vielfältiges Medienangebot, ausgerichtet auf die Bedürfnisse einer pluralistischen Gesellschaft. Jugendliche, die nicht so gerne lesen, finden bei uns Comics und Mangas, das heißt japanische Comics mit typischen Stilelementen, aber auch Konsolenspiele — natürlich gewaltfrei. Für Senioren führen wir Großdruck- und ganz viele Hörbücher, aber auch spezifische Ratgeber, zum Beispiel: "Wie funktioniert ein Rollator?"

Die spezifischen Aufgaben Ihrer Bibliothek?

Wiltsch Wir sehen uns als Ort des Zusammentreffens, des Lernens und Entdeckens von Kultur. Vor allem für die Bildungseinrichtungen vor Ort — Kindergärten, Schulen und Vereine — wollen wir ein wertvoller Partner sein.

Und Ihre Zukunft liegt in . . .

Wiltsch . . . der Digitalisierung. Ab dem kommenden Jahr steigen wir in die neu gegründete "Online Niederrhein" ein. Die Bibliothek wird dann an sieben Tagen in der Woche zur virtuellen Nutzung geöffnet sein.

(hk-)
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