Kempen Das Haus der kurzen Wege

Kempen · Mit einem Tag der offenen Tür stellte sich das Ärzteteam im Arnoldhaus der Öffentlichkeit vor. Seit Mai praktizieren hier gut 20 Ärzte verschiedener Fachrichtungen. Das hat viele Vorteile.

„Die geräumigen Praxen wirken sehr ansprechend“, sind sich Jörg und Andrea Momm nach einem Rundgang einig. Zusammen mit Töchterchen Lara (5) kamen die Krefelder auf Geheiß einer Freundin nach Kempen, um sich umzuschauen. Hier, in der zweiten Etage beim Kardiologen, haben sie durchs Fenster einen guten Überblick. Generell sind die Aussichten mehr als rosig im Arnoldhaus; denn was hier innerhalb eines Jahres mit fünf Millionen Euro auf 4700 Quadratmetern Fläche realisiert worden ist, ist mehr als ein Zentrum unterschiedlicher Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten: „Wir verstehen uns als Ergänzung zu niedergelassenen Ärzten und dem Krankenhaus“, informiert der Sprecher der im Arnoldhaus praktizierenden Ärzte, Dr. Jan Marin. Der Urologe ist überzeugt davon, dass die fachärztliche Einzelpraxis aussterben wird: „Es gehört zu unserer wirtschaftlichen Überlebensstrategie, Gemeinschaftspraxen zu bilden. Hier im Haus leben wir im dauerhaften Austausch, dank Intranet und Spezialisten aller Couleur.“

Die Vorteile gegenüber seiner alten Praxis am Burgring liegen für Marin also auf der Hand: Der Arzt als Dienstleister kommt dem Informationsbedürfnis des Patienten schneller nach, bietet Alternativen an und sorgt somit für ein entspanntes, rundum wohliges Klima. Davon überzeugten sich auch Vertreter der Stadt Kempen, Bürgermeister Karl Hensel und sein Stellvertreter, Karl-Heinz Hermans. Eine „Anlaufstelle für die Bevölkerung“ sei geschaffen worden, und das in unmittelbarer Anbindung zur Innenstadt.

Gemeinsam angeschafft

Das Haus ist gut zu Fuß erreichbar und verfügt über Parkplätze, Aufzug sowie großzügige, behindertengerechte Türen und Räumlichkeiten. Nach der Überweisung des Hausarztes erwarten die Patienten kompetente Beratung, interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer Fachrichtungen und damit vor allem kurze Wege. Weiterer Vorteil: sämtliche medizinischen Geräte werden von den Ärzten gemeinsam angeschafft, beste moderne Technik zum Wohle des Patienten also.

Das hätte sich die württembergische Eisenmöbelfabrik Arnold vor hundert Jahren wohl nicht träumen lassen, die damals, 1901 nämlich, eine Dépendance genau an dieser Stelle eröffnete. Nun, nach Sanierung und Nutzerwechsel, erstrahlt der denkmalgeschützte dreigeschossige Backsteinbau in neuem Glanz, außen rot, innen weiß.

(RP)
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