Stadt Kempen Dachstuhlsanierung gestaltet sich schwieriger als gedacht

Stadt Kempen · Der Förderverein der St.- Antonius-Kirche in Tönisberg stellte jetzt bei einer Veranstaltung im katholischen Pfarrheim an der Bergstraße den Stand der derzeitigen Sanierung des Dachstuhls des Gotteshauses vor. Dazu hatte der Verein Heinz-Josef van Aaken, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Familienunternehmens aus Kevelaer, gewinnen können. Bei einem Lichtbildvortrag erläuterte er die Arbeiten, die vorgenommen werden.

 Die Arbeiten im Dachstuhl der St.-Antonius-Kirche sind nicht einfach. Die Handwerker haben kaum Bewegungsspielraum.

Die Arbeiten im Dachstuhl der St.-Antonius-Kirche sind nicht einfach. Die Handwerker haben kaum Bewegungsspielraum.

Foto: MT

Nach ersten Besichtigungen im Jahr 2011 kam es im Jahr 2012 zu einer gutachterlichen Stellungnahme des Ingenieurs, die an das Bistum Münster weitergeleitet wurde. Im Jahr 2013 begann dann die Entrümpelung des Dachstuhls, im August 2015 starteten die Arbeiten, die bis heute andauern. Immer wieder mussten die sehr aufwendigen Sanierungen allerdings unterbrochen werden, da sich dem Spezialisten mit dem Baufortschritt neue Schadensbilder boten.

Neben den vorgefundenen Holzschadinsekten (Holzbockkäfer, der immerhin bis zu 3000 Larven freisetzen kann) fanden sich auch pflanzliche Schädlinge (Pilze und Schwämme), die im Wesentlichen durch Feuchtigkeit, dem größten Feind des Holzes, verursacht waren. Die Schadensbilder wurden von van Aaken während seines virtuellen Rundganges durch das Kirchendach ausführlich kommentiert.

Er ging auch auf die schwierigen Arbeitsbedingungen, die im engen Dachstuhl, der über mehrere Ebenen verfügt, ein. Es konnten meist nur drei Handwerker gleichzeitig arbeiten. Sie mussten sich teilweise während der Arbeiten anschnallen, abseilen oder über Gerüste hinaufklettern, um an Fußpunkte der Konstruktion oder hoch gelegene Bauteile zu gelangen. Immer wieder stellten die Experten fest, dass Teile des Holzwerkes von innen weggefault waren, was bei der ersten optischen Begutachtung nicht zu erkennen war.

Das Reparaturmaterial musste von außen in den Dachstuhl transportiert und das Holz Stück für Stück ausgetauscht werden. So wurden in präziser Handarbeit so genannte Prothesen (Passhölzer) angefertigt, die die verfaulten Segmente ersetzten. Insgesamt wurden bisher 15,5 Kubikmeter Holz und etwa 17.400 Schrauben verarbeitet.

(mt)
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