Umfrage Karneval in Corona-Zeiten: Noch sind keine Veranstaltungen abgesagt

Kreis Viersen · Die Vorstände der Festkomitees und Karnevalsvereine wollen sich in der kommenden Woche beraten, ob in diesem Jahr die neue Session gestartet wird. Wird das närrische Treiben ausfallen?

 Das Kempener Prinzenpaar Peter II. und Brigitte I. (Wolters) ist in der neuen Session noch im Amt.

Das Kempener Prinzenpaar Peter II. und Brigitte I. (Wolters) ist in der neuen Session noch im Amt.

Foto: Norbert Prümen

Schwere Zeiten für das heimische Brauchtum: Erst wurden alle Schützenfeste abgesagt, nun gerät auch der Karneval in den Fokus: Nachdem der Mönchengladbacher Karnevalsverband bereits seine Veranstaltungen bis zum Jahresende abgesagt hat, wird auch in den Vereinen und Gesellschaften im Ostkreis diskutiert, ob es um den Elften im Elften herum einen Start in die neue Session 2020/2021 geben kann.

„Auch uns Karnevalisten wird die Corona-Pandemie vor neue Herausforderungen stellen“, sagt Philipp Koszlowski, Geschäftsführer des Festausschusses Willicher Karneval. „Aufgrund der Wichtigkeit der kommenden Entscheidungen werden wir Willicher Karnevalisten hier gemeinsam beraten und anschließend Stellung beziehen.“ Der Dach­verband des Willicher Karnevals will am kommenden Mittwoch, 6. Mai, seine Hauptversammlung im Ratssaal im Schloss Neersen abhalten und sich anschließend mit allen Willicher Karnevalsvereinen beraten. „Ob wir diese Beratung persönlich mit dem notwendigen Abstand machen werden/können oder ob wir auf eine digitale Lösung ausweichen müssen, das werden wir noch eruieren“, sagt Koszlowski. Patrick Wilms, Präsident der Prinzengarde Willich, sagte, dass man für die neue Session eventuell ein neues Prinzenpaar habe. Wie Wilms will auch Frank Klingen vom Karnevalszug Aach Blenge die Entscheidung des Festausschusses mittragen.

In Tönisvorst wollen die Verantwortlichen des dortigen Karnevalskomitees bei ihrer Vorstandssitzung in der kommenden Woche beraten. Wie die stattfinden kann, ist nach Angaben von Vorstandsmitglied Silvia Schacks noch offen.

In Kempen steht allenfalls das traditionelle Hoppeditzerwachen im November zur Disposition. Das müsse möglicherweise ausfallen, so Günter Vida, Präsident von Blau & Weiß Kamperlings. Sein Verein organisiert das Auftakttreffen unterm Narrenbaum auf der Ellenstraße. Weitere Veranstaltungen haben die Karnevalsvereine in diesem Jahr nicht. Sie finden erst ab Januar statt. Das Kempener Prinzenpaar hat traditionell eine dreijährige Amtszeit. Die läuft für Peter und Brigitte Wolters erst am Aschermittwoch 2021 ab. Einen Rosenmontagszug in Kempen – er findet nur alle drei Jahre statt – gibt es erst 2023 wieder. Im Juni entscheidet der Kempener Karnevals-Verein (KKV), der keine eigenen Sitzungen hat, wie es mit dem Zeltkarneval an den tollen Tagen laufen soll. „Wir werden das in Ruhe beobachten“, sagt KKV-Präsident Heinz Börsch.

Beim Elferrat Kempen berät der Vorstand am kommenden Montag die Lage. Die Planung für Sitzungen in 2021 laufen, erste Künstler seien schon gebucht. Vorsitzender Bernd Berger macht sich Sorgen um die Finanzen. Auf Eis liegt derzeit das Training bei den Tanzgarden. „Spätestens im Oktober müssten wir damit starten, um fit für die Session zu sein“, sagt Peter van der Bloemen, Vorsitzender der Kempener Prinzengarde. Sein Verein wartet ab, welche Richtung der KKV einschlagen wird.

Die KG Oedt-Mülhausen plant nach wie vor für den Nelkensamstagszug 2021: „Aber auch wir müssen natürlich die weitere Entwicklung abwarten“, sagt Kassierer Peter Windhausen. Man müsse sehen, ob nächstes Jahr Züge erlaubt sind. In diesem Jahr hat der Verein keine Veranstaltungen geplant. In Vinkrath findet 2021 kein Zug statt. Das Karnevalskomitee plant auch keine anderen närrischen Veranstaltungen.

(emy, hd, msc, rei, tref)
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