Stadt Kempen "Concerto Köln" wählte die Kempener Paterskirche

Stadt Kempen · Beim Konzert des Kölner Edelensembles gab es eine Überraschung: Das Konzert wurde für eine CD aufgenommen.

 Das Ensemble "Concerto Köln" ist häufig in Kempen zu Gast und zählt zu den guten Freunden der Klosterkonzerte.

Das Ensemble "Concerto Köln" ist häufig in Kempen zu Gast und zählt zu den guten Freunden der Klosterkonzerte.

Foto: Achim Hüskes

Das Konzertpublikum, das der Paterskirche mit bewundernswerter Konstanz die Treue hält, fühlt sich per se mit dem jeweiligen Geschehen auf dem Podium sehr verbunden. Doch beim "Sommerlichen Musikfest für den Förderkreis Kultur und Wirtschaft" gab es eine besondere Überraschung. Peter Landmann, Initiator der Kempener Klosterkonzerte, eröffnete den staunenden Zuhörern, die den ehemaligen Sakralraum fast lückenlos füllten, dass das für dieses Fest verpflichtete Ensemble "Concerto Köln" sich entschlossen habe, das Programm dieses Nachmittags - ausschließlich Werke von Antonio Vivaldi - live für eine CD aufzunehmen. "Concerto Köln", eins der weltweit hoch geschätzten Ensembles im Bereich der historisch informierten Aufführungspraxis, ist - so erläuterte Landmann - häufig in Kempen zu Gast und zählt zu den guten Freunden der Klosterkonzerte.

An Antonio Vivaldi(1678-1741) scheiden sich die Geister. Viele lieben die weitgehend unbeschwerte, eingängige Klangsprache des Italieners, der mehr als 330 Concerti (soweit bis heute bekannt) für unterschiedliche Besetzungen schrieb. Andere Musikfreunde wiederum empfinden Vivaldis vorherrschendes Stilmittel in den belebten Sätzen - die permanenten Repetitionen (Wiederholungen) der schnellen Notenwerte - als langweilig und wenig inspirierend.

Alle diese Überlegungen wurden ad absurdum geführt durch die großartigen Interpretationen der Streicher (einschließlich Laute und Cembalo) von "Concerto Köln". Dank flexibler, geschmeidiger, technisch untadeliger und stets mitreißender Wiedergabe fesselten die sich bis aufs Äußerste in die Musik hineingebenden Instrumentalisten im Concerto g-Moll für Streicher und Cembalo RV156 und der Sinfonia "Al Santo sepolcro" h-Moll für Streicher RV169. Hier ließ vor allem der erste der beiden Sätze - ein gefühlvoll ausmusiziertes, fast choralartiges Opus - aufhorchen.

Ihrem Konzertmeister Shunsko Sato, der sein Instrument traumwandlerisch sicher beherrscht und ihm vom zartesten Pianissimo bis zum fast brutalen Zugriff alles abverlangte, waren die Kölner Gäste kongeniale Mitstreiter in den vier Sätzen der inzwischen fast zum Allgemeingut gewordenen "Vier Jahreszeiten". Von der in jeder Phase packenden Musizierweise waren Zuhörer restlos begeistert.

Die hier entstandene CD wird voraussichtlich zum Jahresende in Kempen erhältlich sein und vermutlich reißenden Absatz finden.

(oeh)
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