Stadt Kempen Chemische Reinigung: Sanierung startet bald

Stadt Kempen · Im Sommer werden Kreis Viersen, Stadt Kempen und Altlastensanierungsverband die Sanierung des Geländes der chemischen Reinigung Hemesath Karl Köhler GmbH in Kempen beginnen. Die Bürger werden am 1. März informiert. Der Betrieb der chemischen Reinigung an der Wiesenstraße, der in Kürze eingestellt wird, hat in der Vergangenheit den Boden und das Grundwasser mit chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW) verunreinigt, schreibt der Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungsverband (AAV). Ausgehend vom Grundstück der 2009 in Insolvenz gegangenen chemischen Reinigung Hemesath Karl Köhler GmbH hat sich im Westen von Kempen eine mehrere Kilometer lange Schadstoffahne gebildet.

Abbruch der Betriebsgebäude

Erste Sanierungsmaßnahmen wurden bereits seit 1991 durch die Firma Köhler selbst eingeleitet, die sich damals in einem Vergleich dazu verpflichtet hatte. Auch bedingt durch die Aufgabe des Betriebs bis Ende Mai kann der Schaden nun effizienter behandelt werden, so der AAV. Das Konzept sieht neben der zeitlich befristeten Fortführung und Verbesserung der Grundwassersanierung auch eine Kernschadensanierung vor. Das heißt: Abbruch der ehemaligen Betriebsgebäude und Auskofferung der hoch belasteten Böden. Als erste Maßnahme werden zunächst ab Sommer 2010 die ehemaligen Firmengebäude abgerissen. Parallel dazu sollen weitere Untersuchungen im Bereich des Standortes erfolgen, um die vertikale und horizontale Ausbreitung der Schadstoffe zu lokalisieren, was bisher wegen des laufenden Betriebs der chemischen Reinigung nicht möglich war. Die Bodensanierung soll nach derzeitiger Planung 2011 beginnen.

Der AAV führt die Sanierung – wie schon bei der Elektrochemischen Fabrik (ECF) in Kempen – in Kooperation mit dem Kreis Viersen und der Stadt durch. Die voraussichtlichen Sanierungskosten liegen bei zwei Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt zu 80 Prozent über den AAV, während 15 Prozent vom Kreis Viersen und fünf von der Stadt Kempen beigesteuert werden.

Das Grundstück wurde Ende 2009 von der Stadt Kempen übernommen und soll später nach abgeschlossener Sanierung für eine Wohnbebauung genutzt werden. Die zentrale Lage des Areals in Kempen eignet sich für hochwertiges Wohnen, so dass eine schnelle Vermarktung möglich sein dürfte, so der AVV. Damit wird ein Teil der Sanierungskosten bezahlt.

Info-Veranstaltung für Bürger

Die Informationsveranstaltung zur Sanierung findet am nächsten , 1. März, um 18 Uhr im Kempener Rathaus am Buttermarkt, Sitzungssaal, statt. Anwohner und Öffentlichkeit werden über die Verunreinigung im Boden und Grundwasser und über die Sanierung informiert.

(RP)
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