CDU-Neujahrsempfang Philipp Kraft stellt seine Ideen fürs Bürgermeisteramt in Kempen vor

Kempen · Groß wie selten war das Besucherinteresse beim CDU-Neujahrsempfang. Der CDU-Kandidat bot einen besonderen Einblick in das Amt, das er anstrebt.

 CDU-Fraktionschef Jochen Herbst (l.) begrüßte die Gäste beim Neujahresempfang, darunter Bürgermeister Volker Rübo und Philipp Kraft (r).

CDU-Fraktionschef Jochen Herbst (l.) begrüßte die Gäste beim Neujahresempfang, darunter Bürgermeister Volker Rübo und Philipp Kraft (r).

Foto: Wolfgang Kaiser

Philipp Kraft enttäuschte die Gäste, die den CDU-Bürgermeisterkandidaten erleben wollten, nicht. In freier Rede bot er einen Exkurs in eine kleine Staatsbürgerkunde. Der 45 Jahre alte CDU-Parteivorsitzende, der bei der Kommunalwal am 13. September seinen Parteifreund Volker Rübo als Bürgermeister der Stadt Kempen beerben möchte, stellte das Amt des Stadtoberhaupts und Verwaltungschefs in einer gekonnten Multivision vor. Gäste sprachen nachher von einem kleinen Seminar in Kommunalpolitik.

Oberlehrerhaft wirkte Kraft bei seinem Vortrag keineswegs. Er präsentierte sich als ein Mann, der genau weiß, wo die Schwachstellen sind und was es zu verändern gilt. Geschickt band er Landrat Andreas Coenen (CDU), der Gast des Abends im Kolpinghaus war, ein. Coenen konnte die Einrichtungen des Kreises in Kempen wie die Außenstelle des Straßenvekehrsamtes, das Berufskolleg, die Kreisvolkshochschule oder das Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) vorstellen. Und Coenen, der bei der Wahl im September wieder Landrat werden will, erklärte – so als sei es nicht abgesprochen – zu Philipp Krafts Ambitionen aufs Bürgermeisteramt: „Ich bin froh, dass Du das machen willst.“ Eindeutiger ging es nicht.

Kraft stellte die Stadt Kempen als sehr positiv dar. Hier werde viel für die Bürger getan. Während andere Kommunen ihre Schwimmbäder aus Kostengründen schließen würden, bauten die Stadtwerke gerade ein neues Hallenbad. Auch wenn die Stadt neue Kinderbetreuungsplätze brauche, stehe Kempen im Landesvergleich bei der Betreuungsquote sehr gut dar.

Als eine vordringliche Aufgabe im neuen Amt sieht Kraft eine Strukturreform der Stadtverwaltung. Ohne Amtsinhaber Rübo namentlich zu nennen, übte Kraft Kritik an dessen Führungsstil. In der Vergangenheit habe die Verwaltungsspitze nicht immer mit einer Stimme gesprochen, meinte Kraft. Das müsse sich ändern. Das Miteinander innerhalb der Verwaltung müsse neu eingeübt werden. „Erfolg entsteht zwischen Menschen, nicht zwischen Abteilungen“, lautet die Devise des erfahrenen Personalmanagers Kraft. Er will zudem den Bildungsstandort Kempen weiter entwickeln und die Kinderbetreuung sicherstellen. Dabei sei es wichtig, noch vor der Wahl „Pflöcke einzuschlagen“. Politisch müssten hier alle Parteien an einem Strang ziehen. Die Schaffung von neuem bezahlbaren Wohnraum sei eine wichtige Zukunftsaufgabe, hier sei das geplante Baugebiet im Kempener Westen von zentraler Bedeutung. Kraft sprach sich für eine Nord-Süd-Achse aus, um Oedter Straße, Birken- und Berliner Allee zu entlasten. Ebenso erwarteten die hiesigen Unternehmen eine aktive Wirtschaftsförderung. Es sei vor allem wichtig, Prioritäten zu setzen. Stadt und Politik könnten nicht alles auf einmal erledigen.

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