Kempen Bürgermeisterin sieht Chancen für Billard-WM

Kempen · Bis 2018 ist der Höhepunkt im Viersener Sportkalender gesichert. Doch auch darüber hinaus glauben die Verantwortlichen an Perspektiven.

 Bei der Team-WM in Viersen ist Martin Horn in den nächsten Tagen Deutschlands Nummer eins.

Bei der Team-WM in Viersen ist Martin Horn in den nächsten Tagen Deutschlands Nummer eins.

Foto: Busch

Über die Zukunft der Dreiband-WM für Nationalteams in Viersen wurde im vergangenen Jahr viel diskutiert. Doch wie knapp die Kreisstadt nach der zu Beginn des vergangenen Jahres vom Rat beschlossenen Streichung des städtischen Zuschusses von 12.270 Euro tatsächlich davorstand, diese Traditionsveranstaltung zu verlieren, das machte Kurt Dahlhaus, Sportwart der Deutschen Billard-Union (DBU) und Turnierdirektor, jetzt vor der 27. WM-Auflage in der Viersener Festhalle vom kommenden Donnerstag, 18. Februar, bis Sonntag, 21. Februar, deutlich.

"Es gab schon einen Beschluss, dass die Weltmeisterschaft im Mai in Holland stattfinden sollte", erklärte Dahlhaus. Dass es dann doch nicht so kam, daran hat die mit einer Filiale in Viersen vertretene Sparda Bank großen Anteil. Denn sie erklärte sich im August bereit, als Sponsor einzusteigen und die durch den Rückzug der Stadt entstandene finanzielle Lücke mit einem Betrag von 12.500 Euro zu füllen. Bei einem Gesamtetat für die WM von 120.000 Euro auf den ersten Blick keine riesige, doch für DBU-Präsident Michael John dennoch eine entscheidende Summe. "Seit die Weltmeisterschaft 1990 nach Viersen gekommen ist, sind die Zuschüsse immer gleich geblieben, während die Kosten gestiegen sind", betonte John, "deswegen hätten wir es auch unseren Mitgliedern aus den anderen Disziplinen gegenüber nicht verantworten können, in Viersen zu bleiben, wenn diese Summe auch noch weggefallen wäre. Denn das hätten wir als Verband auffangen müssen." Ein zusätzlicher Posten sind in diesem Jahr die erstmals ausgelobten Preisgelder für die Spieler - eine Forderung des Weltverbandes, die die DBU erfüllen musste, um den Zuschlag für eine weitere Ausrichtung des Turniers zu bekommen. Insgesamt werden 22.000 Euro ausgelobt, das Siegerteam bekommt 2800 Euro. Da kommt es der DBU ganz recht, dass der Bund die WM dieses Jahr erstmals mit einer Summe von 40.000 Euro fördert.

Auch durch das auf drei Jahre ausgelegte Sponsoring der Sparda Bank ist die Team-Weltmeisterschaft bis 2018 in Viersen gesichert. "Das gibt uns Sicherheit und die Möglichkeit, in Ruhe die wirtschaftliche Basis zu stärken", sagte John, der zuversichtlich ist, dass sich die Partnerschaft mit der Sparda Bank bewährt, "wir hoffen natürlich, dass sich Nachahmer finden." Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) war noch nicht in Amt und Würden, als im Vorjahr die WM in Viersen auf der Kippe stand. Vor ihre Premiere als Gastgeberin machte sie aber deutlich, dass sie froh ist, dass das Turnier in Viersen beheimatet bleibt. Immerhin stellt die Stadt weiter kostenlos die Festhalle sowie andere Sach- und Personalleistungen zur Verfügung. "Wie andere Leuchtturm-Veranstaltungen wie Hochsprung-Meeting oder Jazz-Festival bringt die WM einen enormen Image-Gewinn." Auch über das Jahr 2018 hinaus gibt sie der Billard-Weltmeisterschaft Chancen. "Mit nachhaltigen Partnern an unserer Seite sehe ich der Zukunft gelassen entgegen."

(RP)
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