Stadt Kempen Boom auf Fahrradflohmarkt

Stadt Kempen · Fahrräder aller Größen und Preise, Roller, Radanhänger, Ersatzteile für die Reparatur – auf dem Fahrradflohmarkt am Samstagvormittag in Kempen blieb wohl kaum ein Wunsch unerfüllt. So kann der Radlerfrühling beginnen.

 Viel Betrieb auf der Kempener Fahrradbörse: Angebot und Nachfrage waren groß.

Viel Betrieb auf der Kempener Fahrradbörse: Angebot und Nachfrage waren groß.

Foto: Stefan Finger

Bei der sehr gut besuchten Fahrradbörse auf dem Buttermarkt gab es Ersatzteile schon ab 20 Cent, aber auch edle Ledersattel, die im Preis zwischen 30 und 40 Euro lagen. Die Besucher wühlten in den Kisten und fachsimpelten gleichzeitig. Jede Menge praktisches Zubehör war im Angebot bis hin zur Lenkerkühltasche samt Kühlakkus.

Schon früh um 9 Uhr waren viele Anbieter und Käufer gekommen, schon eine Stunde vor offiziellem Beginn, sagte der städtische Umweltreferent Heinz Puster. "Das sind die Schnäppchenjäger, die so früh kommen." Überhaupt sei das Angebot in diesem Jahr ausgesprochen hochwertig und vielfältig. Und begann gleich von einem "Birdy-Rad" zu schwärmen. Das sei schon wertvoll und ein richtiges Schätzchen.

Standplatz im Schatten

Heike Grewe hatte Glück, einen guten Standplatz erwischt zu haben. Sie saß im Schatten eines Baumes auf der Bank und sah in Ruhe dem Treiben zu. Ein eigenes Kinderfahrrad hatte sie schon verkauft, jetzt standen dort noch Kindersitz und Roller einer Freundin. Familie Holtorf war durch die Zeitung auf den Markt aufmerksam geworden. Sie nutzte gleich die Möglichkeit der Fahrradregistrierung bei der Polizei. Das erhoffte passende Rad für den 15-jährigen Sohn mit seinen langen Beinen fand sie nicht.

Besser lief es da für die kleine Delal Ayhan. Die Zweijährige probierte schon einmal ihre Fahrkünste auf dem schönen pinkfarbenen Kinderrad. Für 30 Euro gab es die Stützräder dazu. "Die braucht sie auch noch", meinte ihr Vater. Die große Schwester Zozan (6) hatte ein Mädchenrad mit Blümchenbemalung gefunden. 130 Euro insgesamt kostete die Fahrradausstattung für die beiden Mädchen – ein Besuch auf dem Flohmarkt lohnt sich. Erstmals waren Elektroräder im Angebot auf dem Markt. Da gingen die Preise deutlich rauf, schließlich sind sie in der Anschaffung teuer. 600 Euro wollte zum Beispiel das Ehepaar Josef und Anneliese Teillmans für ihr fast nicht gebrauchtes E-Bike haben. Das stand nutzlos herum. "Da haben wir gedacht, jetzt ist die Gelegenheit, es zu verkaufen."

Heinz Puster meinte allerdings zum Trend zu den E-Bikes, dass sie auch ihre Tücken hätten. Zum einen unterschätze mancher Fahrer die recht hohe Geschwindigkeit, die er mit dem Elektrorad erreicht. Zum anderen sei die Ersatzbeschaffung von neuen Akkus zurzeit noch ziemlich teuer.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC sorgte dafür, dass die Räder nicht nur nach Qualität und Preisvorstellung ordentlich ausgezeichnet wurden. Zudem hatte er Kaufverträge vorbereitet, damit beim Kauf für beide Seiten rechtlich alles abgesichert ist, erklärte Reinhard Hilge.

(sr)
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