Stadt Kempen Beyertzhof: Stadt bleibt bei ihrem Plan

Stadt Kempen · Vertreter der Anwohner-Initiative und der Kempener Stadtverwaltung haben sich zum Meinungsaustausch über das Konzept für die Erschließung des neuen Altenheims in St. Hubert getroffen. Fazit: Die Fronten sind weiterhin verhärtet.

 Über die verkehrsberuhigte Wohn- und Spielstraße "Am Beyertzhof" soll nach dem Willen der Stadtverwaltung der Verkehr zum und vom geplanten Altenheim fließen. Anwohner wehren sich dagegen seit Monaten.

Über die verkehrsberuhigte Wohn- und Spielstraße "Am Beyertzhof" soll nach dem Willen der Stadtverwaltung der Verkehr zum und vom geplanten Altenheim fließen. Anwohner wehren sich dagegen seit Monaten.

Foto: Kaiser

Die Anwohner der Straße "Am Beyertzhof" sind enttäuscht. Aber mit übertriebenen Erwartungen waren sie ohnehin nicht ins Kempener Rathaus gegangen. Dieser Tage trafen sich Vertreter der Interessengemeinschaft "Am Beyertzhof" mit der Spitze der Stadtverwaltung, um auszuloten, ob es doch noch eine Chance für eine einvernehmliche Lösung bei der Erschließung der geplanten Altenpflegeeinrichtung gibt. Mit am Tisch saßen Vertreter der Lazarus-Stiftung, die auf der Erweiterungsfläche des St. Huberter Friedhofs ein Seniorenheim bauen möchte.

Unstrittig ist unter den Beteiligten, dass der geplante Pflegewohnhaus für die Senioren in St. Hubert wichtig ist. Allerdings gibt es bei der Zufahrt zum und der Abfahrt vom Heim weiterhin konträre Positionen. Wie bereits mehrfach berichtet, wehrt sich eine Initiative von Anwohnern der verkehrsberuhigten Wohn- und Spielstraße "Am Beyertzhof", über die die verkehrliche Erschließung des Pflegewohnhauses geplant ist, seit Monaten. Ihr Argument: Die Straße sei durch die Zufahrt zum Friedhof ohnehin schon belastet. Mehr Verkehr gefährde die Sicherheit der dort lebenden und auch auf der Straße spielenden Kinder, so die Anwohner. In dem jüngsten Gespräch verdeutlichte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl die in mehreren öffentlichen Ausschuss-Sitzungen und bei einer Bürgerversammlung Mitte November vorigen Jahres erklärte Haltung der Stadt — nämlich, dass das zu erwartende Verkehrsaufkommen auf der Straße "Am Beyertzhof" im gesetzlichen Rahmen liege und zumutbar sei. Auch wenn die Bewertung der Anwohner eine andere ist, "lägen die Einschätzungen nicht so weit auseinander, dass nicht auch ein gemeinsamer Ansatz gefunden werden könnte", teilte die Stadt in einer Presseerklärung mit. Die Stadt lehnt die von den Anwohnern ins Gespräch gebrachte Erschließungsalternative ab. Die Interessengemeinschaft hatte vorgeschlagen, den Rad- und Fußweg zur Orbroicher Straße als Zu- oder Ausfahrt für das geplante Pflegeheim auszubauen. "Hiermit wäre eine massive fehlerhafte Abwägung verbunden", so die Stadtverwaltung.

Im Kempener Rathaus bleibt man dabei: Die Stadt habe "den Sachverhalt zur Erschließung des Pflegewohnheimes umfassend und richtig ermittelt und bewertet", wie es in der Stellungnahme heißt. Für die Anwohner ist die Angelegenheit damit noch nicht erledigt. Gesprächsteilnehmer aus ihren Reihen ärgern sich, dass die Stadt überhaupt nicht über einen anderen Standort für das Altenheim mit sich reden lässt. Im benachbarten Neubaugebiet "Auf dem Zanger" könnte ein solches Haus auch gebaut werden, meint die Initiative. Sie will nun mit ihrem Anwalt, der bei dem Gespräch mit der Stadt dabei war, weitere Schritte diskutieren. Auch eine mögliche Klage gegen den Bebauungsplan steht weiterhin im Raum.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort