Stadt Kempen Beyertzhof: Es gibt neuen Zündstoff

Stadt Kempen · Rita Noble sammelt Unterschriften für das Seniorenwohnheim und übergibt sie Kempens Bürgermeister Volker Rübo.

 Bei der Übergabe der Unterschriftenliste (v.l.): Erster Beigeordneter Hans Ferber, Rita Noble, Vera Becher-Andre und Bürgermeister Volker Rübo.

Bei der Übergabe der Unterschriftenliste (v.l.): Erster Beigeordneter Hans Ferber, Rita Noble, Vera Becher-Andre und Bürgermeister Volker Rübo.

Foto: wolfgang kaiser

Der Streit um die Erschließung des geplanten Seniorenwohnhauses "Am Beyertzhof" in St. Hubert hat wieder für neuen Zündstoff gesorgt. Einige Anwohner protestieren seit mehreren Monaten gegen die Zu- und Abfahrt des Wohnhauses durch die verkehrsberuhigte Straße, da die Kindern die Fahrbahn häufig zum Spielen nutzen und durch den Neubau zusätzliche Verkehrsbelastung auftritt. Die Bewohner sind bereit, bis zum Äußersten zu gehen und sogar vor Gericht zu ziehen.

Deswegen hat gestern im Rathaus Rita Noble die Unterschriftensammlung "Pro Seniorenwohnhaus St. Hubert am Beyertzhof" an Bürgermeister Volker Rübo übergeben. Damit wollte sie vor allen Dingen zeigen, dass die Mehrheit der Anwohner hinter dem geplanten Projekt steht, also nicht alle das Bauprojekt ablehnen. "Die Resonanz war riesig", betonte Rita Noble, die insgesamt über 100 Unterschriften in St. Hubert gesammelt hat. Manchmal werde sie sogar von Bürgern gefragt, wann die Bauarbeiten denn endlich starten würden.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Referentin des Vorstandes des Lazarus Hilfswerks, Vera Becher-Andre, das als Investor beim Bau des Wohnhauses auftritt, sagte: "Wir haben schon 16 Anmeldungen für das Wohnheim, obwohl noch nicht mal der erste Spatenstich gesetzt worden ist." Das Wohnheim biete den Vorteil, dass es den älteren Mitbürgern die Möglichkeit gebe, auch weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben.

Der Planungsausschuss der Stadt hat sich, hieß es weiter, bereits ausführlich Gedanken über die problematische Lage am Friedhof gemacht. Allerdings sind die Politiker zu dem Schluss gekommen, dass man sich nur einmal in die Lage der Senioren, die das Wohnhaus beziehen sollen, hineinversetzen müsse, um zu erkennen, dass die Lage eigentlich auch Vorteile beinhielte. "Der Friedhof kann auch als Park genutzt werden oder viele Senioren schauen auch einfach nur gerne aus dem Fenster und betrachten Friedhofsbesucher bei der Pflege der Gräber", sagt auch Vera Becher-Andre. Zwei Frauen, dessen Ehemänner bereits verstorben sind, seien auch froh, dass sie diese so tagtäglich auf dem Friedhof besuchen können.

Im Falle eines Rechtsstreits möchte die Stadt Kempen die Unterschriftensammlung beim Gericht einreichen, um zu zeigen, dass (fast) ganz St. Hubert und auch Kempen hinter dem Seniorenwohnhaus in St. Hubert steht. Laut Angaben der Stadt Kempen seien die Verkehrsbelastungen, die durch die Zufahrt des geplanten Wohnhauses entstehen, zumutbar. Allerdings zeigt sich die Stadt jederzeit gesprächsbereit, wenn es entgegen der Erwartungen doch zu einem höheren Verkehrsaufkommen kommen sollte. Die Planungen zum Seniorenwohnhaus "Am Beyertzhof" schreiten trotz aller Proteste der Anwohner voran, denn Lazarus-Hilfswerk hat Bauantrag eingereicht und wartet nun auf die Genehmigung für die Bauarbeiten, die in ungefähr drei Monaten vorliegen soll. Rita Noble, die Stadt Kempen und alle St. Huberter, die sich an der Unterschriftensammlung "Pro Seniorenwohnhaus St. Hubert am Beyertzhof" beteiligt haben, hoffen darauf, dass die Senioren schon das Weihnachtsfest 2014 in dem neuen Wohnhaus feiern können.

(RP)
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