Stadt Kempen Berater nehmen alle Abläufe unter die Lupe

Stadt Kempen · Ganz so schnell schießen die Preußen nicht. Dieses bekannte Sprichwort kann auch für das Verfahren zur Organisationsuntersuchung der Kempener Stadtverwaltung gelten. Erst in diesem Frühjahr sollen die Ergebnisse der Organisationsuntersuchung der Kempener Stadtverwaltung vorliegen.

 Seit dem Spätsommer untersuchen Experten die Arbeitsabläufe in der Kempener Stadtverwaltung - hier das Rathaus am Buttermarkt.

Seit dem Spätsommer untersuchen Experten die Arbeitsabläufe in der Kempener Stadtverwaltung - hier das Rathaus am Buttermarkt.

Foto: Kaiser

Im Sommer vorigen Jahres hatte der Stadtrat der Meerbuscher Beratungsunternehmen Allevo mit einer solchen Untersuchung beauftragt. Zunächst hieß es: Bis zum Ende des Jahres 2016 sollten die Ergebnisse vorliegen.

Doch gut Ding will bekanntlich Weile haben. Der Zeitplan, das erkannten die Beteiligten im Rathaus und in der Politik sehr schnell, war zu ambitioniert. Schon in den Sommerinterviews mit der Rheinischen Post hatten Sprecher aller im Stadtrat vertretenden Gruppierungen zum besonnenem Vorgehen in der Sache angemahnt. Es sollte vor allem beim städtischen Personal nicht der Eindruck entstehen, dass am Ende der Untersuchung Beschäftigte weg rationalisiert werden sollten.

Darauf verweist jetzt auch noch einmal der fürs städtische Personal zuständige Erste Beigeordnete der Stadt Kempen, Hans Ferber. Die Bestandsaufnahme durch das Beratungsunternehmen sei inzwischen weitgehend abgeschlossen. Ausgangspunkt für eine grundlegende Analyse der Arbeitsabläufe in der Verwaltung sei die Erstellung einer Aufgaben- und Stellenmatrix gewesen. Die externen Berater hätten sich angesehen, welche Arbeitsabläufe zu erledigen seien und wie die Stellenzuordnung für die Bewältigung dieser Aufgaben sei. Dabei haben sich die Experten auf die so genannte Kernverwaltung konzentriert. Laut Dezernent Ferber seien rund 250 der insgesamt 600 Stellen in der Stadtverwaltung in der Analyse berücksichtigt worden. Keine Rolle spielten die Erzieherinnen in den städtischen Kindertagesstätten. Deren Stellen sind nach dem so genannten KiBiz-Rechner (KiBiz steht für Kinderbildungsgesetz) vom Land vorgegeben. Auch die Mitarbeiter der Kempener Rettungswache blieben außen vor, weil ihre Stellen nach dem Rettungsbedarfsplan des Kreises Viersen vom Kreis in Verhandlungen mit den Krankenkassen als den Kostenträgern des Rettungsdienstes nach einem besonderen Bedarfsschlüssel festgelegt worden sind. Auch der städtische Baubetriebshof, der als städtischer Eigenbetrieb nach anderen marktwirtschaftlichen Kriterien als die Gesamtverwaltung operiert, wurde bei der Analyse ausgeklammert.

Wie schon die Politik vor Monaten so betonte auch jetzt wieder der zuständige Beigeordnete Ferber im Gespräch mit der Rheinischen Post, dass es bei der Untersuchung nicht darum gehe, Stellen unbedingt einzusparen. "Es kann durchaus sein, dass wir in dem einen oder anderen Bereich sogar mehr Personal zur Bewältigung der Aufgaben benötigen", erklärte Ferber. Möglicherweise ergebe die Untersuchung, dass Stellen umverteilt werden müssten. Das Verfahren sei sehr aufwendig gewesen, so Ferber. Aus seiner Sicht sei vor allem wichtig: "Sorgfalt geht vor Eile", betonte er.

(RP)
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