Stadt Kempen Beim Rosenmontagszug gilt Glasverbot

Stadt Kempen · "Spaß ohne Glas" lautet das Motto beim närrischen Lindwurm durch die Kempener Altstadt. Das absolute Glasverbot ist Teil eines besonderen Sicherheitskonzeptes. Lastwagen an den Hauptzufahrten sollen vor Anschlägen schützen.

 Beim Kempener Rosenmontagszug gilt zum zweiten Mal nach 2013 in diesem Jahr ein absolutes Glasverbot in der Altstadt.

Beim Kempener Rosenmontagszug gilt zum zweiten Mal nach 2013 in diesem Jahr ein absolutes Glasverbot in der Altstadt.

Foto: Jürgen Laaser

Auch in diesem Jahr lautet das Motto des Kempener Rosenmontagszuges "Kemp'sche Jecke trecke". Der im vergangenen Jahr wegen Sturmwarnung kurzfristig abgesagte närrische Lindwurm wird am Montag, 27. Februar, in jedem Fall ziehen. Dafür wurden die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verstärkt.

Mit der Devise "Spaß ohne Glas" wirbt die Stadtverwaltung - nach 2013 nun zum zweiten Mal - dafür, dass die Zugteilnehmer und Besucher am Zugweg ihre Getränke nur in Plastikflaschen oder -gläsern mitbringen. "Das Glasverbot hat sich bewährt", sagte gestern der Erste Beigeordnete der Stadt Kempen, Hans Ferber. Er ist zugleich als Ordnungsdezernent auf Seiten der Stadt auch für die Sicherheit und Ordnung beim Rosenmontagszug zuständig. Die Erfahrungen von 2013 hätten gezeigt, dass sich die meisten Narren an das Glasverbot gehalten hätten, so Ferber. Und um ein mögliches Missverständnis gleich auszuräumen, stellte er klar: "Das Glasverbot ist nicht mit einem Alkoholverbot gleichzusetzen."

Gleichwohl wird die Stadt darauf achten, dass Jugendliche unter 16 Jahren keinen Alkohol trinken. Das städtische Jugendamt hatte in der vergangenen Woche bei einer Veranstaltung im Luise-von-Duesberg-Gymnasium gemeinsam mit der Drogenberatung auf diese spezielle Problematik hingewiesen. Mitarbeiter des Jugendamtes sind am Rosenmontag im "Haus für Familien - Campus" am Spülwall als Ansprechpartner auch für Jugendliche vor Ort. Zusätzlich sie an allen tollen Tagen in der Stadt unterwegs. Außerdem weist die Stadt die Eltern auf die Bestimmungen des Jugendschutzes hin.

Zurück zum Glasverbot: An einigen Stellen am Rande der Altstadt stellt die Stadt Glascontainer auf, in denen Glasflaschen oder Gläser, die zum Rosenmontagszug doch mitgebracht werden, entsorgt werden müssen. Die Stadt lässt 5000 Karten mit einem Plan, auf dem die Containerstandorte verzeichnet sind, verteilen. Mitarbeiter des Ordnungsamtes Polizeibeamte werden auch darauf achten, dass sich Zugteilnehmer und Besucher an das Glasverbot halten. Das gilt für den gesamten Altstadtbereich, den Altstadtring und die Thomasstraße am Rosenmontag in der Zeit von 11 bis 17 Uhr. Außerdem bittet die Stadt die Altstadtwirte, während der gesamten Karnvalstage auf Gläser zu verzichten und Getränke in Plastikbechern auszuschenken.

Für die Begleiter der vielen Motivwagen im Zug gilt zudem absolutes Alkoholverbot. Rund 300 so genannte Wagenengel sind im Einsatz. Sie sollen für Sicherheit sorgen. Das Personal wird von den Karnevalsvereinen selbst organisiert.

Der Kempener Karnevals-Verein (KKV) hat - in Absprache mit Polizei und Stadtverwaltung - mehrere Lastwagen organisiert, die an den Hauptzufahrtsstraßen zur Altstadt platziert werden und im Falle eines - eher unwahrscheinlichen - Falles einen Terroranschlag mit einem Lkw verhindern sollen. Um diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme hatte die Polizei den KKV gebeten.

Insgesamt sind die Organisatoren sehr zuversichtlich, dass der Rosenmontagszug in Kempen in der gewohnt familiären und friedlichen Atmosphäre vonstatten gehen wird. Niemand will den Karnevalisten den Spaß verderben. Aber gewisse Sicherheitsvorkehrungen gehören nun mal zu solch großen öffentlichen Veranstaltungen dazu.

Bei hoffentlich schönem Wetter rechnen die Organisatoren wieder mit rund 30.000 Besuchern. Bis Freitag hatten sich 99 Vereine und Gruppen für den Zug bei Zugleiter Theo Balters angemeldet. Der Zugweg führt übrigens nicht über die Peterstraße.

(RP)
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