Stadt Kempen Bauland wird teurer — ein bisschen

Stadt Kempen · Im Kreis Viersen wechselten im vergangenen Jahr sechs Prozent mehr Ein- und Zweifamilienhäuser den Besitzer als 2015

Der Gutachterausschuss des Kreises Viersen hat den neuen Grundstücksmarktbericht 2017 vorgestellt. Die fünf wichtigsten Erkenntnisse:

1. Die Kosten für Bauland bleiben in vielen Ortslagen stabil, steigen in einigen Bereichen an.

Am teuersten ist Bauland im Ortsteil Kempen der Stadt Kempen. Dort zogen die Preise für Bauland im vergangenen Jahr auch am stärksten an - um rund fünf Prozent. Bereits 2015 kletterten die Preise dort um sieben Prozent. Bis zu 280 Euro kostet der Quadratmeter jetzt in Kempen in guter Wohnlage. Leichte Steigerungen von rund drei Prozent registrierten die Gutachter in den Viersener Ortsteilen Süchteln und Boisheim sowie in den Nettetaler Stadtteilen Hinsbeck und Lobberich. Ebenfalls um rund drei Prozent kletterten die Bodenrichtwertpreise in Schwalmtal, Willich und St. Tönis. In den restlichen Gebieten des Kreises blieben die Preise fürs Bauland konstant. 770 Bodenrichtwertzonen gibt's im Kreis Viersen; die einzelnen Preise (und die Werte der Vorjahre) lassen sich im Internet unter www.boris.nrw.de gratis nachlesen.

2. Die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern steigt.

1066 Käufe von Ein- und Zweifamilienhäusern registrierte der Gutachterausschuss im vergangenen Jahr; das sind rund sechs Prozent mehr als noch 2015. Insgesamt 244,4 Millionen Euro wurden dafür bezahlt. "Die Durchschnittspreise sind leicht angestiegen", berichtet Claudia Ziemer, Vorsitzende des Gutachterausschusses. Andreas Budde, Baudezernent des Kreises Viersen, betont: "Dramatisch steigende Immobilienpreise wie in den Metropolen bleiben den Käufern im Kreis Viersen erspart." Mit ein Grund für den Anstieg: die Erhöhung der Grunderwerbssteuer im Jahr 2015. "Deshalb wurden einige Käufe vorgezogen."

3. Das Ost-West-Gefälle bleibt

Immobilienpreise im Ostkreis sind nach wie vor teurer als im Westkreis. So kostete ein Quadratmeter Doppelhaushälfte oder Reihenendhaus (Baujahr 1975 bis 1999) in Kempen im Schnitt 2400 Euro, in Brüggen 1610 Euro. Neben Brüggen sind auch in Grefrath und Nettetal die Durchschnittspreise am niedrigsten.

4. Die Zahl der Zwangsversteigerungen fällt auf einen neuen Niedrig-Rekord

Die Zahl der Zwangsversteigerungen hat sich seit der Finanz- und Wirtschaftskrise mehr als halbiert. 2009 registrierte der Gutachterausschuss noch 126 zwangsversteigerte Immobilien, im vergangenen Jahr nur noch 52. "Der Zuschlag wurde bei rund 90 Prozent des Verkehrswertes erteilt", berichtet Claudia Ziemer. Baudezernent Budde erklärt: "Die niedrige Zahl der Zwangsversteigerungen ist ein Indiz für die gute Nachfrage: Banken bekommen die Immobilien veräußert, ohne das Versteigerungsverfahren eröffnen zu müssen."

5. Ackerland verteuert sich dramatisch.

Die durchschnittlichen Preise fürs Ackerland kennen seit 2004 nur noch eine Richtung: nach oben. "Erstmals lag der Preis im gesamten Kreis Viersen jetzt über fünf Euro", berichtet Baudezernent Andreas Budde. Im vergangenen Jahr kletterten die Preise im Westkreis auf rund 5,50 Euro, im Ostkreis auf fast sechs Euro - eine Steigerung von bis zu 15 Prozent.

(mrö)
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