Unternehmen trotzt der Krise Bauer Funken hofft auf die Grillsaison

Kempen · Der Convenience-Hersteller aus Kempen trotzt der Krise. Der Verkaufsladen ist geöffnet — es gelten besondere Sicherheitsvorkehrungen.

 Georg Funken in seinem Verkaufsladen: Auch hier gelten seit Ausbruch der Corona-Pandemie besondere Sicherheitsvorkehrungen.

Georg Funken in seinem Verkaufsladen: Auch hier gelten seit Ausbruch der Corona-Pandemie besondere Sicherheitsvorkehrungen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Im Lädchen von Bauer Funken am Industriering Ost im Kempener Gewerbegebiet sind Abstandsmarkierungen auf dem Boden, die Mitarbeiter an den Kassen sitzen hinter Kunststoffscheiben aus Acrylglas, am Ein- und Ausgang steht Desinfektionsmittel bereit. Georg Funken hat wie viele Läden, die derzeit geöffnet haben dürfen, die Hygienemaßnahmen in seinem 300-Mann-Betrieb und auch beim Direktverkauf verstärkt. Nur fünf Personen dürfen maximal zu den Produkten in den Kühlraum. Normalerweise sind Großkunden sein Kerngeschäft. „Die Stimmung ist schon angespannt, die Anfragen kommen schleppend“, erzählt der 67-Jährige, der 1985 in Eigenregie mit der Convenience-Herstellung in Kempen begonnen hat.

Manchmal klingelt spät abends oder auch nachts sein Telefon. Die Kunden bestellen sehr kurzfristig. Er hofft deshalb gerade verstärkt auf Endverbraucher. „Großküchen, Mensen alles hat gerade zu, das ist nicht einfach“, sagt Georg Funken. Doch wer glaubt, dass Bauer Funken während der Corona-Pandemie weniger zu tun hat, der irrt. „Wir müssen aufgrund der besonderen Lage gerade mehr Zeit für die Organisation aufbringen“, berichtet Georg Funken.

Seine Mitarbeiter würden sich zum Schichtwechsel nicht mehr treffen, dazwischen liege eine Stunde und sie würden morgens später anfangen. Er freut sich, dass seine Mitarbeiter die neuen Maßnahmen so gut umsetzen würden. „Die sind alle wirklich fleißig und wollen arbeiten, jetzt waschen sie die Hände noch öfter und sind da sehr gewissenhaft“, sagt Funken. In Sachen Schutzkleidung hat das Unternehmen ebenfalls aufgestockt. „Was gerade passiert, habe ich noch nie zuvor erlebt, sogar Tschernobyl habe ich hinter mir, aber das ist jetzt ein Schlag ins Gesicht“, berichtet der Unternehmer.

Eine andere Strategie des Kempener Agrar-Ingenieurs: Seine Produkte dem Lieferdienst „Picnic“ in Viersen zur Verfügung zu stellen, der wiederum an die Endverbraucher ausliefert. Auch „hellofresh“ bekomme derzeit mehr Produkte. „Aber, wenn man ehrlich ist, ist das etwas mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt der 67-Jährige. Der Betrieb laufe derzeit auf Sparflamme. Mit den Frische-Produkten im Lädchen setzt das Traditionsunternehmen jetzt auf den Start der Grillsaison.

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