Stadt Kempen Bauarbeiten im Kramer-Museum ruhen

Stadt Kempen · Der Kartenverkauf ist provisorisch in die erste Etage verlegt. Der Eingangsbereich mit der Museumskasse ist durch Sperrholzwände vom Kreuzgang getrennt. Der Gang selbst ist leer geräumt. Ende November soll der Umbau fertig sein.

 Wo eigentlich die Handwerker bereits aktiv sein sollten: Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese gestern im leer geräumten Kreuzgang des Kempener Kramer-Museums.

Wo eigentlich die Handwerker bereits aktiv sein sollten: Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese gestern im leer geräumten Kreuzgang des Kempener Kramer-Museums.

Foto: Kaiser Wolfgang

Die wichtigste Botschaft für die kulturinteressierten Kempener vorweg: "Das Kulturprogramm wird im geplanten Umfang in der neuen Saison stattfinden." Das sagte gestern Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese bei einem Rundgang mit der Rheinischen Post durch das Franziskanerkloster. Das Kulturforum ist derzeit geschlossen. Ursprünglich war geplant, während der Sommerpause die lange geplanten Renovierungsarbeiten vorzunehmen. So wurden die notwendigen Vorarbeiten auch rechtzeitig geleistet. Die Kreuzgänge des städtischen Kramer-Museums sind leer geräumt, die Eingänge von dort zur Paterskirche und zum Rokokosaal, die nur indirekt von der Renovierungsaktion betroffen sind, sind mit Sperrholzplatten staubdicht verschlossen. Die Toilettenanlage für die Museumsbesucher gleicht einer Baustelle, weil Fliesen und Installationen bereits entfernt sind.

Und dennoch ruhen die Arbeiten derzeit. Dafür gibt es eine einleuchtende Erklärung: Die Mitarbeiter des städtischen Hochbauamtes sind derzeit mit den Planungen für die neuen Flüchtlingsunterkünften am Schmeddersweg beschäftigt. Das hat für die Stadtverwaltung Priorität. Darunter sollen die Ausstellungs- und Konzertbesucher im Franziskanerkloster und in der Paterskirche aber nicht leiden. "Wir müssen halt ein wenig improvisieren", sagt Hausherrin Elisabeth Friese. "Wir werden den bestehenden Terminplan mit dem Klavierkonzert von Gabriela Montero zum Saisonauftakt am 28. August in der Paterskirche einhalten", verspricht die Kulturamtsleiterin und bittet die Besucher gleichzeitig schon jetzt um Verständnis für eine Änderung: Der Zugang zur Kirche wird nur von der Franziskanerstraße aus möglich sein. Improvisieren werden die Mitarbeiter des Kulturamtes auch für die Autoren-Lesung der Stadtbibliothek mit dem Düsseldorfer Krimiautoren Horst Eckert am 9. September im Rokokosaal. Auch zwei Hochzeiten sollen in dem Saal wie geplant stattfinden. "Wir haben die Brautpaare informiert, sie sind einverstanden mit dem Provisorium", so Elisabeth Friese.

Die Kulturamtsleiterin ist zuversichtlich, dass - auch mit Zeitverzögerung - die Umsetzung der Neugestaltung von Kreuzgang und übrigem Museum gelingen wird. Erst am Mittwoch dieser Woche gab es die endgültige Zusage des Landschaftsverbandes Rheinland über einen Zuschuss zur Umgestaltung in Höhe von 60.000 Euro, weitere 20.000 Euro sollen aus der Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld fließen. Dazu kommen Gelder von privaten Sponsoren. Im städtischen Haushalt sind für das Projekt weitere 26.800 Euro als Eigenanteil der Stadt eingeplant. Insgesamt ist die Renovierung mit etwa 120.000 Euro kalkuliert.

Zentraler Baustein ist die Realisierung eines neuen Lichtkonzeptes für die vier Flure des historischen Kreuzganges des Klosters. Dafür müssen neue Leitungen verlegt werden. Die Vitrinen und Objekte sollen bei Ausstellungen durch eine neue Beleuchtung besser zur Geltung kommen. Auch die historische Zeitschiene, mit der die Sammlung des Museums präsentiert wird, ist überarbeitet. Insgesamt erhält das Museum einen zeitgemäßeren Auftritt, der modernen Ansprüchen gerecht wird. Dazu hatte die Stadt im Vorfeld ein Fachbüro, die Agentur Bürger, Albrecht & Partner aus Wuppertal, zu Rate gezogen.

Im Zuge der Umgestaltung der Museumskasse im Eingangsbereich soll dort auch eine neue zentrale Touristen-Information untergebracht werden. Elisabeth Friese sieht darin kein Problem: "Unser Team ist doch jetzt schon Anlaufstelle für viele Kempen-Besucher - gerade an Wochenenden, wenn das Rathaus geschlossen ist, wir aber geöffnet haben."

(RP)
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