Nach Sturm in Mülhausen Bäume auf Horbes Bergske gefällt

Mülhausen · Zehn Bäume wurden an der unter Schutz stehenden Motte gefällt. Ein Sturm hatte sie zerstört. Die Stümpfe stehen noch und bieten Kindern weiterhin Platz zum Spielen.

 Nach einem Sturm mussten zehn Bäume auf der Motte Horbes Bergske in der Grasheide bei Mülhausen gefällt werden.

Nach einem Sturm mussten zehn Bäume auf der Motte Horbes Bergske in der Grasheide bei Mülhausen gefällt werden.

Foto: Alfred Knorr

In der vergangenen Woche sind zehn Bäume auf dem Horbes Bergske gefällt worden. Ein Sturm hatte die Bäume, von denen einige schon 120 Jahre alt waren, zerstört. Starke Äste, die aus großer Höhe herabgestürzt waren, hatten weitere Bäume so stark beschädigt, dass sie aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Der Sturm hatte leichtes Spiel, denn das Innere der Bäume war teils hohl und morsch geworden.

Generationen von Kindergarten- und Schulkindern kennen den Horbes Bergske in der Grasheide im Grefrather Ortsteil Mülhausen. Seit Jahrzehnten ist er bekannt durch seine aufgeständerten Bäume. Wind und Wetter haben die Wurzeln zu großen Teilen freigelegt, so dass unter den Bäumen höhlenähnliche Verwurzelungen entstanden sind. Zusätzlich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Mitte des Hügels Erdreich abgetragen, um damit umliegende Wege auszubessern. Wenn Kinder zusätzlich das Wurzelwerk mit herumliegenden Ästen und Sträuchern verdichteten, war das Versteck nahezu perfekt. Der Eigentümer des Waldes wusste wohl von der Vorliebe der Kinder, dort verstecken zu spielen: Er ließ jetzt nach der Fällung die Baumstümpfe mit ihrem weit auslegendem Wurzelwerk stehen. Für die gefällten Bäume will er neue pflanzen. Gemischte Baumarten sollen die Lücken wieder schließen und den Wald neu beleben. Auch halbe Baumstämme wurden stehen gelassen. Die Kronen der vom Sturm betroffenen Bäume wurden belassen, um im Naturschutzgebiet dem Specht nach dem Befall mit Larven als Nahrungsquelle zu dienen.

Horbes Bergske ist seit 1984 als Bodendenkmal eingetragen. Der Erdhügel, auch Motte genannt, sollte einst wohl der Verteidigung des kurkölnischen Landes dienen. Die Niers war dort die nördlichste Grenze zum geldrischen Herzogtum. Doch archäologisch ist der Hügel nie untersucht worden, so dass fraglich ist, ob er bewohnt war und als Fluchtburg für die Bewohner dienen konnte.

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