Ausstellung in Kempen Spaziergang durch Kempens Vergangenheit

Kempen · Die „Beldsches-Kieker“ haben eine sehenswerte Ausstellung und einen schönen Kalender zusammengestellt.

 So sah die frühere Schankwirtschaft Platen an der Peterstraße in der 1920er-Jahren aus. Das alte Gebäude wurde bei einem Bombenangriff 1945 komplett zerstört.

So sah die frühere Schankwirtschaft Platen an der Peterstraße in der 1920er-Jahren aus. Das alte Gebäude wurde bei einem Bombenangriff 1945 komplett zerstört.

Foto: lamozik

Auf dem Buttermarkt parken noch die Autos. An der Thomasstraße steht noch das alte „Preußische Katasteramt“. Das sind heute eher ungewohnte Anblicke. Die „Beldsches-Kieker“ laden wieder zu einem fotografischen Spaziergang durch die Kempener Altstadt und durch die Zeit ein: Die ehrenamtliche Archivgruppe der Freiwilligenagentur der Stadt Kempen hat wieder eine Ausstellung vorbereitet, die ab dem 3. Dezember im Rathausfoyer zu sehen sein wird. In bewährter Form stellen die ehrenamtlichen Helfer einmal mehr dazu historische Bilder den modernen Ansichten aus dem gleichen Blickwinkel gegenüber.

60 Bilder werden an den Stellwänden zu sehen sein und in die Vergangenheit entführen. Josef Lamozik, Edith Heyer, Claudia Stox, Wilhelm Spee, Jochen Petry und Karl-Heinz Hermans haben sich darum verdient gemacht. Zusammen mit Hedwig Stirken, Leiterin der Freiwilligenagentur, stellte die Gruppe nun nicht nur ihre Ausstellung vor, sondern auch den neuen Kalender für das Jahr 2020 mit den zwölf schönsten Motiven und ihren aktuellen Pendants.

„Kempen im Wandel der Zeit“ heißen Ausstellung und Kalender wieder – und das zum mittlerweile siebten Mal. Und lange war der Wandel seit dem Abschluss der Altstadtsanierung wohl nicht mehr so deutlich zu sehen wie zurzeit. An vielen Stellen wird in der Altstadt abgerissen und neu gebaut. So weiß Josef Lamozik bereits, dass das Bild vom Burg-Café an der Thomasstraße, das mal den Ist-Zustand dargestellt hat, im nächsten Jahr schon das Vergangenheitsbild sein wird, wenn der Abriss abgeschlossen und der Neubau verwirklicht ist. Aber schon jetzt schleiche sich die „Nachsanierungszeit“ in den Kalender ein, hat Alt-Bürgermeister und Beldsches-Kieker Karl-Heinz Hermans festgestellt: nämlich mit dem Bild von der Ellenstraße aus dem Jahr 1990, auf dem das Blumengeschäft von Wilhelm-Josef „Wijo“ Heinen zu sehen ist, das er bis Ende des Jahres 2000 führte. Im modernen Neubau ist heute ein Bekleidungsgeschäft im Erdgeschoss.

 Sie haben den Fotokalender für das kommende Jahr zusammengestellt (v.l.): Josef Lamozik, Karl-Heinz Hermans, Edith Heyer, Wilhelm Spee, Claudia Stox und Jochen Petry.

Sie haben den Fotokalender für das kommende Jahr zusammengestellt (v.l.): Josef Lamozik, Karl-Heinz Hermans, Edith Heyer, Wilhelm Spee, Claudia Stox und Jochen Petry.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Immer wieder kommen zum Stadtarchiv neue Dokumente hinzu. Die Zahl der noch nicht erfassten Exponate wird immer größer. Gut angenommen wurde die Bürgersprechstunde der Archivgruppe, in der jeder mit seinen Fotos vorbeikommen konnte und die Bilder direkt eingescannt wurden. Zurzeit gibt es dafür in den Archivräumen im Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße keine Möglichkeit, weil die Räume für Besucher nur schlecht zu erreichen sind. Dafür ist aber eine Lösung in Sicht. „Im nächsten Jahr möchten wir die Bürgersprechstunde wieder jeden zweiten Donnerstag im Monat anbieten – dann in den Räumen der Freiwilligenagentur“, sagt Josef Lamozik. Diese befindet sich im Rathaus und ist über die Bockengasse erreichbar.

 judenstraße

judenstraße

Foto: lamozik
 Gestern und heute im Vergleich: Der Buttermarkt (damals noch Parkplatz) und die Judenstraße.

Gestern und heute im Vergleich: Der Buttermarkt (damals noch Parkplatz) und die Judenstraße.

Foto: lamozik

Nun liegt der Fokus aber erst einmal auf den Vorbereitungen für die Ausstellung. Die Gruppe hat sich entschieden, an den Adventswochenenden, wenn der Weihnachtsmarkt wieder viele Besucher in die Altstadt lockt, auch samstags von 15 bis 17 Uhr das Rathausfoyer zu öffnen. „Wir denken, dass samstags besonders viele Kempener in der Stadt sind“, sagt Josef Lamozik. Und die interessiert die Kempener Fotoschätze natürlich eher als auswärtige Besucher.

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