Gemeinde Grefrath Auf Gänsejagd durch die Oedter Ateliers

Gemeinde Grefrath · Oedter Künstler der Gruppe "Bunte Gans" öffneten zum dritten Mal ihre Ateliertüren für Besucher. An insgesamt sieben Stationen präsentierten und erläuterten die Kunstschaffenden ihre Werke und gaben Einblicke in ihre Arbeitsweisen.

 Bei den Füsers ist Kunst Familiensache: Siegfried und Benjamin Füsers (beide rechts) erläutern im Garten an der Tönisvorster Straße Besuchern ihre Skulpturen und Metallobjekte.

Bei den Füsers ist Kunst Familiensache: Siegfried und Benjamin Füsers (beide rechts) erläutern im Garten an der Tönisvorster Straße Besuchern ihre Skulpturen und Metallobjekte.

Foto: Wolfgang Kaiser

Der Aufruf zur "Gänsejagd" beim dritten Durchgang der Offenen Ateliers in Oedt schien auf Tempo zu setzen. In Wahrheit aber forderten die Künstler den Sportsgeist der Besucher heraus, um an sieben Stationen Antworten zu finden und damit vielleicht einen Kunstpreis zu gewinnen. Neben den "Etablierten" bewährte sich Uschi Bolten als neues Mitglied der Gruppe "Bunte Gans". Da Bolten seit sieben Jahren ihre Leidenschaft lebt, in Bildern und Dekorationen "Formen Farbe und Farben Formen zu geben", hat sie ein ansehnliches Spektrum zusammen, aus dem sie für ihre erste Ausstellung "Am Wasserturm" an der Johannes-Girmes-Straße schöpfen konnte.

Ein frühes Stillleben ist noch frei von Schatten, doch spätere Arbeiten zeigen, dass die Autodidaktin über Ausprobieren schon eine Menge dazugelernt hat. "Ich denke, jetzt geht es noch mal richtig los", sagte die 67-Jährige mit funkelnden braunen Augen voller Tatendrang. Dörthe Versin und Nada Vitz sind bisher jedes Mal dabei gewesen und konnten nun mit vergrößerter Ausstellungsfläche im Außenbereich aufwarten. Erst wenige Tage zuvor war der Innenhof ihres Kunstraumes VV neu gepflastert worden. Nada Vitz zeigte eine Auswahl ihrer Druckgrafik und erklärte gerne "die verlorene Platte": Beim Vielfarbdruck druckt sie jede Farbe einmal und schneidet danach jedes Mal etwas von der Platte weg, bis davon kaum noch etwas übrig bleibt. Vitz entwarf übrigens das Emblem der bunten Gans, das den Kunstfreuden auf der Suche nach den Heimstätten von Kunst half. Versin ist bekannt für Unikate aus Artclay Silber, Mosaiken und Silberschmiedearbeiten. In jüngster Zeit hat es ihr das Emaillieren angetan. "Das ist super" schwärmt Versin mit dem festen Vorsatz, die neue Liebe zu vertiefen.

Bei den Füsers ist Kunst Familiensache. Barbara und Siegfried Füsers zeigten erneut ihre sehr unterschiedlich ausgeprägten Vorlieben — sie für Skulpturen und Schmuck, er für die Fotografie — während Sohn Benjamin die Präsentation mit Feuerschalen und Metallobjekten ergänzte. "Meine Eltern haben mich angesteckt", bekannte der 31-Jährige, der für seine Arbeiten den Überbegriff "Flammteufel" wählte und in etlichen Objekten auch tatsächlich ein anheimelndes Feuer flackern ließ.

Für Manfred Küsters war der Ateliertag Anlass gewesen, den Keller "auf Vordermann zu bringen" und in einen attraktiven Ausstellungsraum zu verwandeln. Hier zeigte er seinen kreativen Umgang mit Fundstücken, denen er mit Texten eine Geschichte mit auf den Weg gibt. Ehefrau Jutta Küsters teilt die Liebe zu den Strukturen und Formen, die der Zufall schenkt und die nach einer einfühlsamen Bearbeitung verlangen.

(anw)
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